WDR kontert “Spiegel”-Kritik über gelöschten Beitrag.


Retourkutsche: Der WDR sagt, der "Spiegel" berichte "unwahr und tendenziös" über einen gelöschten Radiobeitrag zur Räumung des Hambacher Forsts. Das Audio-Stück verarbeitet heimliche Videomitschnitte von Ministerpräsident Armin Laschet. Deren "angebliche Kernaussage – 'Ich brauche einen Vorwand' – hatte damals schon keinen Newswert", schreibt der WDR. NRW-Innenminister Herbert Reul habe dergleichen zuvor bereits offen zugegeben, u.a. in der Sendung Westpol, aus welcher der WDR in seiner Stellungnahme ausgiebig zitiert.

Für das Verwenden heimlicher Aufnahmen brauche es einen "triftigen Grund", das Video sei aber als Beweis gar nicht mehr nötig gewesen. Aus den selben Gründen veröffentliche der Sender das Video auch jetzt nicht und verweist darauf, dass es ausschnittweise ohnehin im Internet kursiere. WDR-Newsroom-Leiter Stefan Brandenburg schreibt zudem auf Twitter, dass Beitragsautor Jürgen Döschner tagelang mit der Fachredaktion über das Video diskutiert habe. Nach der Ablehnung seines Beitrags habe er ihn anderen Redaktionen mit Zeitdruck angeboten, ohne vom vorigen Votum der zuständigen Redakteur*innen zu berichten.
wdr.de, twitter.com, turi2.de (Background)