Wie fährt die Bahn durch die Krise, Oliver Schumacher?


Blutende Eisenbahner-Herzen, dicke Hornhaut: "Wir haben öfter Krisen und sehen trotzdem munter und heiter aus." Im Video-Interview mit turi2.tv spricht Bahn-Kommunikationschef Oliver Schumacher über leere Züge und Werbekampagnen, die dabei helfen sollen, die Waggons wieder vollzukriegen. Statt hübsche Bilder zu zeigen, setze die Bahn in ihrer Kommunikation aktuell – innerhalb eines selbst auferlegten Marketing-Sparprogrammsverstärkt auf Fakten. Für Lifestyle und Klima-Versprechen ist da kein Platz. Die Frage, wie gut sein Arbeitgeber Krise und sein Team Krisenkommunikation kann, hat Schumacher schon für sich beantwortet: Es sei ja kein Geheimnis, dass der Konzern in dieser Hinsicht "gestählt" sei und eine "ziemlich dicke Hornhaut" habe. In seinen 15 Jahren bei der Bahn habe er von außen "verdammt viel Prügel gekriegt".

Auf die Twitter-Schelten von genervten Kund*innen wegen verspäteter Züge oder überteuerter Ticketpreise will die Bahn zumindest vorübergehend mit Startup-mäßigem "du" reagieren – und seine Follower*innen auf der Plattform auch sonst duzen. Schumacher, 59, verrät im Video, dass er kein besonders großer Fan der neuen Regel ist: "Aber unsere Social-Media-Freaks, die alle ja 30 sind und wissen, was sie tun, die haben das mal probeweise so entschieden." Er gehöre zu der Sorte Chef, die nicht den "alten weißen Männern" das Ruder überlassen.
turi2.tv (10-Min-Video auf YouTube), turi2.de (Sparprogramm beim Bahn-Marketing)