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turi2 edition #10: Susanne Geier über Print in der Provinz.

24-Stunden-Job: Susanne Geier ist Chefin des “Schifferstadter Tagblatts”, der kleinsten unabhängigen Tageszeitung Deutschlands, und macht fast alles selbst: Sie leitet Anzeigenabteilung, Vertrieb und Redaktion. Im Gespräch mit Anne-Nikolin Hagemann für die turi2 edition #10 erklärt sie, warum ihre Digitalstrategie auf Wein basiert und warum die Sharing-Kultur der Auflage schadet. Lesen Sie jetzt das ganze Interview kostenlos hier als Online-Text oder im komfortablen E-Paper.

Sie sind nicht nur Verlegerin, sondern leiten auch Anzeigenabteilung, Vertrieb und Redaktion. Ist das überhaupt noch ein Beruf – oder schon Lebensaufgabe?
Diese Zeitung ist mein Leben. Das Verlagsbüro liegt unter meiner Wohnung. Nebenan ist unser Druckereigelände, wo wir früher selbst gedruckt haben. Eine Zeitung ist ein 24-Stunden-Job – vor allem, wenn man alles selbst macht. Wenn ich abends auf dem Sofa sitze und ein Anruf aus dem Druckzentrum kommt, dass auf Seite XY ein Fehler ist – dann gehe ich die Treppe runter und bringe das in Ordnung.

Ihr Urgroßvater hat die Zeitung 1905 gegründet, sie hat also zwei Weltkriege und eine Medienkrise überdauert. Haben Sie ein Erfolgsrezept, das sich große Medienhäuser abschauen können?
Man muss die Nähe zum Leser behalten, darf nicht an ihm vorbei schreiben. Auch, wenn man als Journalist vielleicht mal lieber eine anspruchsvolle Reportage zu einem Nischenthema schreiben würde, gespickt mit vielen Fachwörtern. Im Lokalen wäre das der falsche Weg.

Was ist der richtige?
Ich muss den Bürger ernst nehmen und fragen: Was will er wirklich? Teilweise sind das banale Dinge. Wenn mich jemand anruft, denke ich auch mal: Warum um Himmels willen soll ich darüber berichten, dass sein Nachbar eine riesige Tomate gezogen hat? Aber das interessiert die Leute. Immer noch ist das, was vor der Haustür passiert, das Relevanteste. Was nicht heißt, dass man in unserem kleinen Tagblatt nur solche Geschichten findet. Unser Anspruch ist, alle Facetten des Stadtlebens abzubilden, vorrangig über Lokalpolitik, Vereinsleben und die Menschen im Ort zu schreiben. Das Wichtigste ist, eine Sprache zu finden, die alle Gesellschaftsschichten an- spricht – vom Akademiker bis zum Arbeiter.

Sie haben eine Auflage von überschaubaren knapp 2.000 Stück pro Tag. Wie definieren Sie Erfolg?
Das klingt wenig, bezieht sich ja aber auf ein sehr kleines Verbreitungsgebiet: Schifferstadt mit seinen 20.000 Einwohnern. Viel wichtiger als Zahlen ist es, dass wir von den Menschen im Ort wertgeschätzt werden, dass wir relevant sind, dass man uns kennt und wir ein Stück Kulturgut sind.

Aber sinkende Abozahlen bleiben ein Problem.
Natürlich – für die Großen wie für uns. Ich bekomme immer wieder mit, dass eine Zeitung von vier bis fünf Haushalten gelesen wird. Viele sehen nicht, dass wir die Abos brauchen, damit wir auch weiter zu jedem Verein und jedem Schülerkonzert kommen können. Machen wir uns nichts vor: Ich werde keine jungen Leute mehr zu einem Zeitungsabo bewegen können, so sehr ich mich auch bemühe.

Gibt es etwas, was das ausgleichen könnte?
Wir haben ein Wochenendabo eingeführt, darüber kriegen wir Leute, die unter der Woche nicht zum Lesen kommen. Wir haben auch eine Auftragsdruckerei, ein kleines Reisebüro und unseren Tagblatt-Shop, in dem wir auch von uns herausgegebene Bücher verkaufen. Mit einer Kollegin aus Edenkoben bin ich gerade dabei, eine Online-Plattform mit Webshop aufzubauen. Die wollen wir mit Pfalz-Content aus unseren beiden Zeitungen füllen und darüber Pfälzer Lifestyle-Produkte verkaufen. Wein zum Beispiel.

Also gibt es auch bei Ihnen eine Digitalstrategie?
Digitalstrategie ist für so eine kleine Zeitung ein großes Wort. Wir haben ein E-Paper, das wir zusammen mit unserem Mantelseiten-Partner erstellen. Wir sind seit Jahren bei Facebook, jetzt auch bei Instagram und ganz neu mit eigenen Videos auch bei YouTube. Inzwischen haben wir deutlich mehr Facebook-Fans als Abonnenten. Das stelle ich so ein bisschen mit Schrecken fest.

Wenn wir uns für die “Agenda 2030” nochmal unterhalten – worüber sprechen wir dann?
So weit voraus kann ich mit meiner kleinen Zeitung nicht schauen. Ich schaue: Wo sind wir nächsten Monat, wo in einem halben Jahr? Ich denke maximal fünf Jahre voraus. Wenn es uns 2030 noch gibt, dann wohl als Wochenzeitung.

Ihr Vater ist 2016 mit 80 Jahren aus dem Geschäft ausgestiegen. Wie lange machen Sie weiter?
Ich hoffe, dass ich lange fit genug bleibe, um das alles zu stemmen. Eine fünfte Generation gibt es nicht. Ich mache also weiter, so lange ich kann – und so lange Schifferstadt das Tagblatt will. Wenn ich darf, will ich mit dieser Zeitung alt werden.

Lesen Sie alle Geschichten der turi2 edition #10 – direkt hier im Browser als E-Paper.

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