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turi2 edition #11: Philipp Klotz übers Sportbusiness.

29. März 2020


Sport und Business: Philipp Klotz ist Co-Geschäftsführer und Gesellschafter der Sportbusiness-Plattform Sponsors. Er und sein Team begleiten das Milliarden-Geschäft mit genauso viel Leidenschaft wie andere das Spiel. In der turi2 edition #11 spricht er mit Peter Turi über Chancen der Corona-Krise und seine Sorgen um Basketball, Handball und Eishockey.

Das Sportbusiness und der Bundesliga-Fußball liegen darnieder, die Aussichten auf schnelle Erholung sind gering. Und es dämmert die Erkenntnis: Wir sind nicht systemrelevant. Wie verzweifelt bist du?
Verzweiflung ist kein guter Ratgeber. Ich bin Realist und versuche, die Dinge positiv anzugehen. Natürlich geht es vielerorts um Existenzen und das ist auch nicht schönzureden. Dennoch: Auch wenn es abgedroschen klingen mag, ich glaube ganz fest daran, dass in jeder Krise auch eine Chance steckt. Gerade jetzt können Vereine und Verbände beweisen, dass sie mehr sind als nur ein Produkt: Sportler können Haltung zeigen und Hoffnung stiften wie bei- spielsweise Leon Goretzka und Joshua Kimmich mit ihrer Kampagne “We kick Corona”. Vereine können ebenfalls die Gunst der Stunde nutzen, um sich positiv zu positionieren, wie es zum Beispiel Alba Berlin gezeigt hat mit “Albas täglicher digitaler Sportstunde”. Die erzielt auf YouTube Millionenreichweiten.

Wenn ein Impfstoff erst in 15 bis 18 Monaten gefunden ist, wovon die Experten ausgehen, dürfte auch die kommende Bundesliga-Saison ausfallen – zumindest für die Zuschauer. Beschäftigst du dich mit solchen Horrorszenarien?
Ein solches Szenario scheint in der Tat im Bereich des Möglichen, wenn man aktuell den Ausführungen der bekannten Virologen folgt. Ich glaube aber nicht, dass es zur Kernschmelze der Fußball-Bundesliga kommen wird. Sollte der Fall eintreten, dass eine komplette Saison mit Geisterspielen droht, dann bin ich überzeugt, dass die Spieler auf deutlich mehr Gehalt verzichten werden.

Tatsächlich?
Ja, denn es geht dann um das Überleben ihrer Clubs. Wenn man betrachtet, auf wie wenig Geld die Spieler bisher verzichtet haben und wie groß der Hebel dieser Personalkosten ist, dann ist da noch eine Menge Luft. Aus kommunikativer Sicht finde ich es wichtig, dass die Vereine Herr der Situation bleiben und nicht zu Getriebenen werden. Wenn das gelingt, liegt in der Krise auch eine große Chance für die Bundesliga. Viele Fußballfans empfinden die Bundesliga und ihre Spieler mittlerweile als abgehoben. Die Krise birgt die Chance, diesen Gap zu schließen. Viel größere Sorgen mache ich mir übrigens um die Sportarten hinter dem Fußball, wie Basketball, Handball und Eishockey, die direkt oder indirekt über die regionalen Sponsoren auf ihre Zuschauer angewiesen sind. Ein Szenario mit Geisterspielen über eine gewisse Dauer existiert in diesen Ligen gar nicht.

Wird jetzt deutlich, dass das Fußball-Geschäft übergeigt ist?
Was heißt übergeigt? Es zwingt niemand Millionen von Menschen dazu, ins Stadion zu gehen oder den Spielen am Fernseher zu folgen. Fakt ist, dass Fußball das letzte große mediale Lagerfeuer ist, das in Deutschland noch brennt. Das hat für TV-Sender und Sponsoren einen großen Wert. Von einem kommerziellen Standpunkt aus finde ich die Wertigkeit, die der Fußball hat, absolut gerechtfertigt. Herausfordernd ist für den Fußball, den Spagat zu meistern zwischen Tradition und Moderne, zwischen Fußballromantik und Kommerz.

Ein Vereinschef hat gesagt: “Das Problem ist nicht die laufende Saison, sondern die kommende – wer von unseren Sponsoren wird noch Geld haben?”
Das sehe ich nicht als das Hauptproblem. Sicherlich werden wir in eine schwere Rezession geraten. Aber wenn wir uns die letzte große Wirtschaftskrise im Jahr 2008 anschauen, dann können wir sehen, dass der Fußball kaum darunter gelitten hat. Ich glaube, das wird auch in dieser Krise 2020/21 so sein. Einerseits, weil Vereine und Sponsoren oftmals jahrelange Partnerschaften verbindet, die man nicht so einfach weg kürzt wie vielleicht eine Anzeigenkampagne oder einen TV-Spot. Und andererseits sind die Leistungswerte des Unterhaltungsprodukts Fußball-Bundesliga nunmal sehr gut.

Einige Sponsoren könnten die Lust verlieren. Die derzeitige Situation ist ja zum Beispiel für VW der Horror: Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe sind praktisch futsch.
Auch hier möchte ich widersprechen. Warum sollen die Investitionen futsch sein? Besonders den großen Partnern wie VW geht es doch nicht um plumpe Bandenpräsenz. Sie wollen im Fall von Volkswagen eine glaubwürdige Geschichte mit dem DFB erzählen. Auch hier bietet die aktuelle Situation viele Chancen, wenn man die richtigen Storys und Narrative findet.

Ein paar ausgefallene Spieltage haben gereicht, um viele Vereine an den Rand des Ruins zu treiben. Haben die Vereine schlecht gewirtschaftet?
Das kann ich von außen schwer beurteilen. Ich gebe dir recht, dass es von außen den Anschein hat. Andererseits möchte ich die Vereine in Schutz nehmen: Wenn selbst bestens geführte Dax-Unternehmen wie die Lufthansa oder Adidas vor der Teilverstaatlichung stehen oder auf staatliche Kredite angewiesen sind, dann weiß ich nicht, ob wir die Clubs für die aktuelle Notlage an den Pranger stellen sollten.

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Geben die Vereine für Spieler mehr aus als gesund ist?
Pauschal möchte ich sagen: Nein! Die Bundesliga gibt im internationalen Vergleich der Top-Ligen mit Abstand am wenigsten für das kickende Personal aus. Insofern finde ich die Ausgaben für Spieler in der Bundesliga bis auf wenige Ausnahmen nachvollziehbar.

Braucht die Fußball-Bundesliga nicht ein System, das die Ausgaben für Spieler begrenzt und bessere Wettbewerbschancen herstellt?
Das ist mir zu populistisch und entbehrt jedweder Fakten. Wie gesagt gibt die Bundesliga im internationalen Vergleich deutlich weniger aus für Spieler, als andere Clubs und Ligen. Darüber hinaus ist eine Begrenzung der Spielergehälter auch juristisch äußerst umstritten. Außerdem werden die Gehälter automatisch sinken, wenn die Krise die Umsätze der Bundesliga zurückgehen lässt.

Was macht dir jetzt Hoffnung?
Die Besonnenheit und größtenteils auch die Demut, die von Seiten der DFL und ihrer Clubs in der Bewältigung der Krise an den Tag gelegt wird.

Was könnte im besten Fall passieren?
Im besten Fall verursacht die Krise im Sportbusiness keine nachhaltigen Schäden und alle Beteiligten lernen etwas aus ihr in Sachen Solidarität, Digitalisierung und Verbundenheit mit den Fans.

Was wünschst du dir ganz persönlich?
Dass die Welt bald einen Impfstoff findet, möglichst wenige Menschen an Corona sterben und dass der Sport bald wieder zeigen kann, dass er die Kraft hat, ein wichtiger Teil der Gesellschaft zu sein.

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