artcount
  • News
  • Köpfe
  • Jobs
  • Thema
  • Termine
  • podcast
  • edition
  • suchen auf turi2
  • FAQ
  • Media
  • Team
  • Newsletter
  • Köpfe
  • Firmen
  • Jobs
  • Termine
  • Wissen
  • Edition
  • Clubraum
  • podcast
  • turi2.tv
  • turi2 folgen
  • Partner
  • RSS-Feed
  • Datenschutz
  • Impressum

turi2 edition #12, 50 Vorbilder: Jamila Schäfer schreibt über Sônia Guajajara.

5. Oktober 2020

Verteidigerin des Regenwaldes: Die Aktivistin Sônia Guajajara wehrt sich. Gegen die Zerstörung ihrer Heimat, des brasilianischen Regenwaldes, gegen Unterdrückung und Rassismus. Grünen-Politikerin Jamila Schäfer zeigt anhand dieses Beispiels in der turi2 edition #12 auf, wie ein Mensch Verletzlichkeit in politische Stärke verwandeln kann.

Politisiert, sagt Sônia Guajajara einmal, habe sie kein besonderes Erlebnis, keine spezifische Situation, sondern einfach nur ihr Sein. Ihre Existenz habe für sie schon immer bedeutet, kämpfen zu müssen. Als Indigene und als Frau. Deswegen beginnt sie eines Tages zu kämpfen. Gegen die Regenwald-Zerstörung, gegen die rassistische Entmenschlichung der indigenen Bevölkerung Brasiliens und gegen die Unterdrückung der Frau. Welche Alternative gibt es schon?

Die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds schreitet immer schneller voran. Die Nachfrage nach Soja für die billige Fleischerzeugung steigt weltweit. Die Erfüllung dieser Nachfrage bringt der brasilianischen Agrarindustrie viel Geld. Für die Profite muss der Regenwald den Anbauflächen weichen, wird verbrannt und abgeholzt. Die indigenen Bewohner*innnen, die dabei im Weg stehen, werden entrechtet, vertrieben oder gar getötet. Es ist noch nicht lange her, dass einer von Sônias engsten Mitstreiter*innen, der 26-jährige Paolo Guajajara, von Holzfällern erschossen wurde.

Sônias politischer Antrieb ist für sie eine schlichte Notwendigkeit. Politik ist für sie eine Überlebensstrategie. Sônia Guajajara geht es bei dem, was sie tut, nicht um Eitelkeiten, sondern um einen Ausweg aus einer inakzeptablen Situation. Die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihre politische Arbeit betrachtet, ist wahrscheinlich ein zentraler Grund für ihre Überzeugungskraft.

Lesen Sie alle Geschichten der turi2 edition #12 – direkt hier im Browser als E-Paper oder bestellen Sie das Buch.

Sie und die von ihr geführte Dachorganisation der indigenen Völker Brasiliens haben 305 verschiedene indigene Stämme dazu gebracht, sich im Kampf für den Schutz des Amazonas-Regenwalds zu vereinen, um für ihre Rechte einzustehen. Sie weiß, dass dies notwendig ist, damit die Interessen der Indigenen nicht länger ignoriert und gegeneinander ausgespielt werden können.

Guajajara sagt, dass sie für den Kampf ums Gehörtwerden als Indigene und als Frau nicht nur aus ihrem Dorf in die Hauptstadt, sondern auch von der Küche in die Welt da draußen gezogen sei. Aber sie gibt sich nicht damit zufrieden, mit dieser einzelnen Erfolgsgeschichte feministisches Vorbild zu sein. Von Anfang an sorgt sie dafür, dass viele andere Indigene, insbesondere Frauen, die Stimme für ihre Communities erheben und gehört werden. Dabei hat sie sich von niemandem aufhalten lassen. Weder von Veranstalter*innen, noch von patriarchalen Strukturen innerhalb der indigenen Organisationen. Und so ist es insbesondere ihrer Beharrlichkeit zu verdanken, dass neben ihr mittlerweile viele andere indigene Frauen auf den Bühnen internationaler Konferenzen für die Interessen ihrer Communitys einstehen.

Diejenigen, die unter der gleichen Ungerechtigkeit leiden, dürfen sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. Das ist ihre tiefe Überzeugung. Und deshalb will Sônia nicht nur indigene Interessen vereinen. Sie will, dass die Menschen begreifen, dass beim Schutz des Amazonas die Interessen der Indigenen und die Interessen der gesamten Menschheit eins sind. Denn mit dem Amazonas verlieren nicht nur die Indigenen ihr Zuhause. Die ganze Menschheit verliert ein überlebenswichtiges Ökosystem. Ihr Kampf fürs Überleben ist ein Kampf für unser aller Überleben auf diesem Planeten. Doch noch sehen zu wenige, dass Sônia und viele andere Indigene für uns alle an der Front stehen – gegen eine Wirtschaftsweise, die nicht nur sich selbst, sondern auch unseren Planeten langfristig zerstört.

Sônia Guajajara gehört zu denjenigen, die von einem ausbeuterischen System am schlimmsten betroffen sind. Sie zeigt uns, wie aus dieser Verletzlichkeit politische Stärke werden kann. Sie beweist, dass Solidarität der Weg zu nachhaltiger Veränderung und politischem Erfolg ist. Das macht sie für mich zu einer großen Inspiration. Wir brauchen weniger Einzelkämpfer in der Politik – und mehr Frauen wie Sônia.

Alle Geschichten aus der turi2 edition #12 lesen: turi2.de/edition12

    • “Weg mit der Ramsch-Ware?” – Peter-Matthias Gaede zur Zerschlagung von Gruner + Jahr.

      Stutzt die Flügel: Bertelsmann-Boss Thomas Rabe wird mit dem Verscherbeln “eines der wert­vollsten Medien-Schätze der deutschen Nach­kriegs­geschichte” in die Geschichte eingehen, schreibt Peter-Matthias Gaede. In seiner Melancholie zur sich anbahnenden Zerschlagung von G...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Wieviel Empathie verträgt unsere Arbeitswelt, Magdalena Rogl?

      Geheimzutat? Einfühlungsvermögen ist eine zentrale Qualifikation für Jobs, ist sich Magdalena Rogl sicher. In ihrem Gastbeitrag für die turi2 edition #20 schreibt die Diversity-Beauftragte bei Microsoft, dass es wichtig ist, Menschen für die künftige Arbeitswelt zu begeistern. Sie plädiert für m...
      weiterlesen
    • Mein Podcast-Tipp: Dennis Ballwieser über “Radiolab”.

      Journalistische Wunder­tüte: Dennis Ballwieser, Geschäfts­führer beim Wort & Bild Verlag sowie Chef­redakteur der “Apotheken-Umschau”, lässt sich gern vom Radiolab des US-Radio-Networks NPR überraschen. Dabei stößt er auf Themen, von denen er “keine Ahnung hatte, dass sie m...
      weiterlesen
    • “Es wäre dumm, die 50- bis 59-Jährigen zu vernachlässigen” – Hirschen-CEO Marcel Loko über die Zukunft des Fernsehens und der Werbe-Branche.

      Generationenfrage: RTL möchte die Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen etablieren, ProSiebenSat.1 hält dagegen. Marcel Loko, CEO der Hirschen Group, findet, dass eine Eingrenzung auf 14 bis 49 Jahre nicht mehr zeitgemäß ist. Im Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow erklärt er, warum ihm...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: 7 Antworten von Elke Schneiderbanger.

      Prinzip Hoffnung: Die beste Schule des Lebens war für Elke Schneiderbanger ihr eigenes Elternhaus, erzählt sie im Agenda-Fragebogen der turi2 edition #20. Die Geschäftsführerin von ARD Media ist stolz, dass sie sich “ohne Vitamin B oder finanzielle Unterstützung von zu Hause” eine jo...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Wie können wir besser auf uns aufpassen, Miriam Junge?

      Alles auf achtsam: Wer zu stark dem People Pleasing verfällt, rutscht in eine “ungesunde Abhängigkeit” von seinen Mitmenschen, weiß Miriam Junge. “Ein Nein zu anderen ist oft ein Ja zu dir”, schreibt sie in ihrem Gastbeitrag für die turi2 edition #20. Die Diplom-Psycholog...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Welche Zukunft hat der Wirtschaftsjournalismus, Kirsten Ludowig?

      Sturmerprobt: Wer über Wirtschaft berichtet, muss Einzelschicksale genauso im Blick haben wie das große Ganze, schreibt Kirsten Ludowig in der turi2 edition #20. In ihrem Gastbeitrag plädiert die Vize-Chefredakteurin beim “Handelsblatt” für Optimismus und Konstruktivismus im Job: Es ...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Rainer Esser über Zahlen und Zeit.

      Keine Zeit verschwenden: In der Krise stehen die “Zeit” und ihre Ableger so gut da wie nie, Rainer Esser steuert den Verlag von Erfolg zu Erfolg. “Decke über den Kopf ziehen, ist keine Lösung”, sagt er im großen Interview in der turi2 edition #20. Mit 66 Jahren ist ihm Ru...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: 7 Antworten von Evelyn Palla.

      Gleiswechsel: Evelyn Palla ist 2022 als dritte Frau in den Bahn-Vorstand aufgerückt und nun CEO von DB Regio. Die Unterstützung ihrer Familie war ihr beim Jobwechsel eine große Hilfe, sagt sie im Agenda-Fragebogen der turi2 edition #20. Auch wenn ihr der Ukraine-Krieg Sorgen bereitet, machen ihr...
      weiterlesen
    • Mein Podcast-Tipp: Christine Becker über “Cui Bono: Wer hat Angst vorm Drachenlord?”.

      Kein Spiel: Christine Becker, Head of Podcasts bei der Deutschen Telekom, hört gerne Cui Bono: Wer hat Angst vorm Drachenlord?, weil der Podcast “jedem Einzelnen den Spiegel vorhält”. Khesrau Behroz und das Team von Studio Bummens erzählen darin die Geschichte des als “Drachenl...
      weiterlesen

    Artikel-Navigation

    ← turi2 am Morgen: RBB, Ulf Poschardt, Janina Kugel. turi2 am Abend: taz, Springer, Burda. →

Suchen auf turi2

Loading...

Newsletter abonnieren

E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Search in posts
Search in pages
Impressum, Datenschutz, Mediadaten, FAQ, RSS-Feed, Termine
Dieses Blog läuft mit WordPress
  • home
  • faq
  • media
  • team
  • turi2.tv
  • edition
  • termine
  • köpfe
  • tags
  • abo
  • datenschutz