turi2 edition #13: Hans-Christian Schwingen über Solidarität und Einwegmasken.
21. Dezember 2020
Umweltschutz:Hans-Christian Schwingen, Buchautor und Ex-Markenchef der Deutschen Telekom, wünscht sich mehr Umwelt-Bewusstsein in der Bevölkerung – und beklagt die Verschwendung von Einwegmasken. In seinem Gastbeitrag in der turi2 edition #13 fordert er: “Lasst uns mit einem Pfand auf Wegwerfmasken starten!” Sie können das Buch hier als kostenloses E-Paper lesen oder gedruckt bestellen.
Welches Bild mir zuerst durch den Kopf schießt, wenn ich an 2020 denke? Achtlos weggeworfene Einwegmasken. Tatsächlich! Vermutlich hängt das mit dem davon ausgehenden, widersprüchlichen Signal zusammen: Bringen die Menschen gerade noch den Willen zu gegenseitiger Rücksichtnahme auf, indem sie auch andere mit dem Tragen einer Maske schützen, reicht die Solidarität nur bis zur nächsten Straßenecke. Einen Gedanken an eine gemeinsame, saubere Umwelt verschwenden? Fehlanzeige!
Wie ist das möglich? Es stimmt, theoretisch haben wir als Konsumenten alle Fäden in der Hand, um durch Tun oder Lassen Industrie und Politik im Hinblick auf eine bessere Welt vor uns herzutreiben. Doch laut Umweltbundesamt meinen gerade mal 27 Prozent der Befragten, dass Bürgerinnen und Bürger in der Praxis genug tun, um die Umwelt zu schützen. 2016 waren es noch 36 Prozent.
Was also, wenn wir uns eingestehen müssen, dass wir mit der freien Konsumauswahl nicht verantwortungsvoll umgehen können? Wenn wir weiter nach Ein-Euro-Burgern gieren und in Zwei-Tonnen-SUVs über die Straßen pesen? Dann müssen offenbar nicht nur manche Branchen reguliert werden, sondern auch wir Bürger. Aus Schutz vor uns selbst und für die Umwelt. Lasst uns mit einem Pfand auf Wegwerfmasken starten!