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turi2 edition #20: Kai Gniffke über Aufräumen und Loslassen bei der ARD.

3. Januar 2023

 
Augen auf bei der Berufswahl: Kai Gniffke startet 2023 als ARD-Chef, der die große Sanierung hinkriegen muss. Im Interview in der turi2 edition #20 beschreibt er, wie der Senderverbund aus dem Scherbenhaufen heraus „Kraft für Neues“ schöpfen soll. Außerdem verrät er, welche Schlagzeile er dieses Jahr auf gar keinen Fall lesen möchte.

Von Elisabeth Neuhaus

Kai Gniffke, Ihr Name wird künftig sicher öfter als bisher in kritischen Berichten der „Bild“ auftauchen. Wie nervös macht Sie das?
Das mag so sein – Augen auf bei der Berufswahl. Viel wichtiger ist mir aber, was die Menschen bei uns abrufen können. Können sie bei der ARD in die Welt eintauchen – um die Ecke und weit weg? Haben sie die Gewissheit, dass Infos verlässlich recherchiert und Darstellungen respektvoll sind? Je mehr Menschen darauf mit „Ja“ antworten, desto besser.

Was muss die ARD aus der Affäre Schlesinger lernen, um nicht zu implodieren?
Bescheidenheit und Mut. Wir haben keinen Selbstzweck, sondern dienen mit unserem Programm den Menschen. Daher werden wir jeden Stein im ARD-Puzzle einmal hochheben und weiter an Verbesserungen arbeiten. An noch mehr Zusammenarbeit und vor allem am Fokus auf den Produkten, denn damit möchten wir Menschen überzeugen und begeistern, sie sind für sie gemacht.

Wie wollen Sie den Zusammenhalt in der ARD stärken – zwischen den Sendern und unter den Mitarbeitenden?
Wichtig ist, dass wir Menschen erreichen. Die Frage ist immer: Finden die Menschen unsere Videos und Audios wertvoll – für sie ganz persönlich? Das können wir liefern, weil wir hochmotivierte, professionelle Kolleginnen und Kollegen in der ARD haben. Unsere Arbeit geht in die Produkte, die Menschen sich bei uns holen können. Sie müssen spüren: Das hat Wert. Die Leute bei der ARD brennen für unabhängigen Journalismus und alle daraus folgenden Inhalte. Da funktioniert auch die kritische Berichterstattung in eigener Sache. Dabei muss aber nicht jeder alles machen. Wir werden uns Arbeit teilen und noch enger zusammenarbeiten.

Wie kann die ARD ihr Bild in der Öffentlichkeit wiederherstellen?
Das Publikum misst uns an unserem Programm, an unseren Videos und Audios. Treffe ich dabei auf Themen, Menschen und Ansichten, die mich inspirieren oder zum Denken anregen? Ist da etwas dabei, das mich bereichert, schlauer macht, zum Lachen bringt? Kann ich bei der ARD aufladen, mit Informationen, aber auch mit guter Unterhaltung? Die Medienpolitik hat nochmal andere Erwartungen an uns, da geht es vor allem um Strukturfragen. Da sind wir gemeinsam dran. Wir müssen ARD-weit in Zukunftsbereiche investieren und Bestehendes optimieren, aber auch Dinge sein lassen, die wir bisher getan haben. Nur so gewinnen wir Kraft für Neues.

Wie kann aufwändige Recherche mit wenig Ressourcen gelingen?
Auch das gelingt immer dann besonders gut, wenn wir die Kräfte in der ARD bündeln und gezielt zusammenarbeiten. Etwa bei großen internationalen Recherche-Projekten könnte ein ARD-Investigativteam ein bedeutsamer Player sein.

Wie werden Redaktionen in Deutschland diverser?
Das kann man nicht anordnen, das muss man konsequent leben und aktiv betreiben. Bei uns beginnt es schon mit der Auswahl der Volontärinnen und Volontäre. So sind zum Beispiel Studienabschlüsse allein kein wichtiges Kriterium mehr, denn wir wollen auch Menschen für journalistische Berufe begeistern, die einen anderen Lern- und Lebensweg haben. Es geht darum, dass wir selbst möglichst unterschiedlich sind und unsere unterschiedlichen Perspektiven einbringen. Vor allem müssen wir in den Redaktionen ein Klima der Offenheit gegenüber unterschiedlichen Sichtweisen weiter fördern.

Kai Gniffke
startet nach einem Studium der Politik, Soziologie und Rechtswissenschaft als Mitarbeiter einer Lokalredaktion in der heimischen Eifel in den Journalismus. 1993 wird er SWR-Redakteur. Zehn Jahre darauf wechselt er als Vize-Chef zu ARD-aktuell nach Hamburg, wird später Chefredakteur von „Tagesthemen“ und „Tagesschau“. Dass er im Tagesschau-Blog regelmäßig offen mit Kritik umgeht, macht ihn auch außerhalb der Medienbranche bekannt. 2019 wechselt Gniffke als Intendant zum SWR. Ab 2023 ist er zwei Jahre Vorsitzender der ARD und löst damit die zurückgetretene Patricia Schlesinger und Interims-Chef Tom Buhrow ab

Die psychische Belastung von Journalistinnen ist gestiegen. Was tun?
Da hilft vor allem das Miteinander, also sprechen, Ventile bieten, aber auch Fortbildungen und psychologische Unterstützung. Unerlässlich ist, dass die Sender ihren Mitarbeitenden gerade bei kritischen Einsätzen den Rücken stärken und ihnen Sicherheit geben.

Wie kriegen Sie junge Menschen für guten Journalismus begeistert – geht das nur über TikTok und Instagram?
Begeisterung erzeugt man nicht über Plattformen, sondern über gute Inhalte. Aber natürlich schauen wir auch auf das Mediennutzungsverhalten junger Menschen und begegnen ihnen plattformgerecht dort, wo sie sich medial aufhalten, etwa mit der „Tagesschau“ auf TikTok und Instagram. Dabei laden wir sie immer wieder ein, in den Kosmos der Mediatheken von ARD und ZDF einzutauchen. Insbesondere auf unseren eigenen Plattformen, die nicht von unbekannten Algorithmen und einem unsicheren Umgang mit Nutzungsdaten geprägt sind, werden wir sehr viel Kraft investieren, um alle Zielgruppen direkt dort anzusprechen. Für diejenigen, die Journalismus als Beruf wählen möchten, bieten wir außerdem umfassende Ausbildungsgänge.

Welchen Satz möchten Sie 2023 auf gar keinen Fall im Zusammenhang mit den Öffentlich-Rechtlichen lesen?
Die ARD schläft.

Foto: SWR / Patricia Neligan

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #20 Agenda 2023, die am 11. Januar erscheint. Hier das kostenlose E-Paper bestellen.

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