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turi2 edition3: Silke Burmester über Achtsamkeitsmagazine.

9. November 2016

Wohin man auch blickt, sogenannten “Achtsamkeits-Magazinen” entkommt man kaum. Silke Burmester sollte durch Lektüre für die turi2 edition3 zu ihrer inneren Mitte finden. Stattdessen ist sie jetzt auf 180.

Mein Weg Richtung „Achtsamkeit“ beginnt wie der Gang des Alkoholikers in die Klinik: Vorher noch mal ordentlich volllaufen lassen. Beziehungsweise noch mal ordentlich ausschenken. Wer sich einen Überblick über den boomenden Markt der Befindlichkeitsmagazine machen will, sucht die großstädtische Bahnhofsbuchhandlung auf – kaum irgendwo ist die Wunderwelt „Zeitschrift“ so mannigfaltig ausgelegt wie hier. Und hier passiert es: Ich streife mit zwei Freundinnen über die riesige Ladenfläche auf der Suche nach „was mit Yoga“, als mir ein Tisch mit erotischen Magazinen plus Betrachter auffällt. Und wie der Säufer, der in Aussicht auf den Entzug noch einmal ansetzt, rufe ich meinen Freundinnen zu: „Also, die Hefte mit den Pussies sind hier! Da, wo der Herr steht!“

Quasi zur Bestrafung schleppe ich 18 Magazine nach Hause, die Dinge versprechen wie „Selbstfindung zwischen Auszeit & Ausstieg“, „Waldtherapie – Wir entdecken die Heilkraft der Bäume“ und – wohl mehr mein Thema – „Chakra Reinigung: und plötzlich bist Du ein neuer Mensch!“ Dabei ist es nicht so, dass ich keine Vorbildung hätte. „Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß, wie Wolken schmecken“, ist mir klar, seit ich mir mit 13 Jahren von meinen Eltern die Schallplatte der Band „Novalis“ schenken ließ. Die hatte ebendiesen bemerkenswerten Titel für ihre nicht weniger bemerkenswerte Kiffermusik gewählt. Anscheinend war die Platte kein großer Verkaufsschlager.

Der Blick auf und durch die Zeitschriften verdeutlicht: Frauen – und für diese sind die Hefte überwiegend gemacht – haben sich komplett verloren. Sie sind so sehr Opfer der sinnentleerten Konsum- und Eingliederungsgesellschaft, dass sie elementare Dinge wie den Geruch von Gras und das Gefühl von Kiesel in der Hand vollkommen vergessen haben. Natürlich atmen sie noch und ab und zu berühren sie auch mal etwas. Aber weil sie es nicht bewusst tun, muss man ihnen einfachste Dinge neu vermitteln.

achtsamkeit2
Etwa Gucken: „Sehen Sie sich um und nehmen Sie die intensiven Farben Ihrer Umgebung wahr.“ („Herzstück“) Der Inhalt der Zeitschriften kommt daher wie eine Ergotherapie, bei der Kinder, denen es an Körpergefühl, Feinmotorik und Wahrnehmung ihrer Umgebung mangelt, in Kastanien baden oder barfuß über piksenden Untergrund laufen. Die moderne Frau, die in einem Land lebt, in dem es an nichts mangelt, das seit 70 Jahren Krieg nur aus der Ferne kennt und in dem ein jeder in Existenznot den Staat anrufen kann; diese moderne Frau, die sich oft genug ohne Gegenwehr in die Überarbeitung drängen lässt, muss dahin gebracht werden, sich wieder zu spüren. Und das durch die teuer bezahlte Idee von „weniger“ und der Besinnung auf Elementares wie Wasser und Luft.

“Seelenplätze” finden sich vor allem am Wasser und zwischen Steinen

Anders lässt es sich nicht interpretieren, wenn die Zeitschrift „bewusster leben“ mit dem „Dossier: „Achtsamkeit und die Kunst des bewussten Essens“ zu „neu denken und handeln“ animieren will. Oder das Magazin „Happy Way“ aus dem Klambt-Verlag eine „geführte Mandala-Meditation“ anbietet, damit die moderne Frau „entdecke, wer Du wirklich bist“. Das Blättern durch knallbunte Hefte mit Namen wie „ma vie“, „Herzstück“, „happinez“ und „Welt der Spiritualität“ macht deutlich, dass es an diesem Punkt schlimmer um die moderne Frau bestellt ist, als man annehmen konnte. Während Politologen, Soziologen und Psychologen sich im Hinblick auf Pegida mit der Frage beschäftigen, welche Krise den deutschen Mann denn nun schon wieder schüttelt, muss man sich in Anbetracht der hier angebotenen Hilfestellung wundern, dass die moderne Frau noch aufrecht gehen kann. Ihr wird empfohlen, sich dringend mit ihrem „Höheren Selbst“ zu verbinden, und bitte „Seelenplätze“ und „Kraftorte“ zu finden (am Wasser und zwischen Steinen). Ihr wird nahegelegt, zu „lernen,an sich zu glauben“, „Werde mutig, werde stark“. Außerdem möge sie sich mittels 55 Fragen fragen: „Wer bin ich?“ und vor allem auf ihr „Herz hören“. Zur Not mit dem „Tarot des Herzens“. Es ist unbedingt notwendig, dass sie sich sagt: „Ich liebe das Leben und das Leben liebt mich“ und verdammt noch mal: Sie muss endlich ihre „Seele berühren“ lassen. Am besten im Wald. Und sehr großartig wäre es, sie würde mal Verstopfung in den Verbindungsbahnen frei machen, um die „Botschaft vom inneren Selbst“ zu empfangen. Und, ja, auch „sie selbst sein“. …Weiterlesen in der turi2 edition3, (Paid)

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