artcount
  • News
  • newsletter
  • Köpfe
  • Club
  • edition
  • turi2.tv
  • Debatte
  • Inspiration
  • suchen auf turi2
  • FAQ
  • Media
  • Jobs
  • Firmen
  • Wissen Newsletter
  • Team
  • Termine
  • turi2 folgen
  • RSS-Feed
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Edition
  • turi2.tv
  • Köpfe
  • Club
  • Wir graturilieren
  • Clubraum
  • Willkommen im Club
  • Inspiration
  • insights
  • Porträt
  • tipps im netz
  • Debatte
  • Interviews
  • nachgehakt
  • Agenda
  • Zitate im Netz
  • News
  • Newsletter
  • Filtern

Verstehen Sie Berlin, Lorenz Maroldt?

Dit is Berlin: “Tagesspiegel”-Chefredakteur Lorenz Maroldt lässt sich in seinem Gastbeitrag für die turi2 edition #13 über Berliner Eigenarten aus – von der BER-Posse bis zum Behörden-Wahnsinn. Er beschreibt die Hauptstadt als “unverständliches, verwirrendes Babylon”, in dem immerhin die “Friedensrichter der Clans und die Kiezgerichte der Autonomen” funktionieren. Sie können den Text hier im kostenlosen E-Paper lesen oder das Buch hier gedruckt bestellen.

Diese Frage klingt ja wohl nicht rein zufällig ein bisschen so wie “Verstehen Sie Spaß?“, oder? Nicht nur Neuberliner und “Bloß-nicht!“-Berliner haben oft das Gefühl, im falschen Film zu sein. Ohne Humor wäre das alles jedenfalls nur schwer zu ertragen. So hat zum Beispiel der BER-Witz als eigene Gattung über Jahre einen Aufstand verhindert, denn anders ist es kaum zu erklären, dass für die peinlichen Milliardenpannen niemand die Verantwortung übernahm. “Wir werden fertiger und fertiger“, sagte einst Hartmut Mehdorn über den Flughafen, an dem auch er sich ein paar Jahre versuchte.

Die Berliner haben das allerdings nicht auf den Zustand der Baustelle bezogen, sondern als gelungenen Beitrag zur folkloristischen Paradedisziplin Selbstironie verstanden: “Wir sind ja mal wieder sowas von fertig – haha, Prost.“ Meldungen wie “Sanierung der Schneckenbrücke verzögert sich um mindestens zwei Jahre“ und “Auch heute wieder Stau auf der Schnellerstraße“ sind allerdings keine Berlin-Parodien, sondern gehören zur täglichen Reality-Soap.

Dass der BER am Ende mitten in einer Pandemie aufmacht, und das auch noch am Tag vor dem Winter-Lockdown, also quasi unter Ausschluss des flugwilligen Publikums, ist die perfekte Pointe der Geschichte – auch wenn sich natürlich niemand gewundert hätte, wenn der Flughafenchef bei der Eröffnung über ein liegengebliebenes Kabel gestolpert wäre und im Fallen mit dem Korken einer Flasche Dom Perignon eine schlampig festgeschraubte Säule im Terminal umgeschossen hätte.

Aber wenn es stimmt, dass die Geschichte des BER eine Allegorie auf Berlin ist, also beide, der Flughafen und die Stadt, “charmant, respektlos, exzentrisch und völlig dysfunktional“ sind, wie die “New York Times“ neulich Ex-US-Botschafter John Kornblum zitierte: Wird dann Berlin jetzt genauso langweilig, normal und berechenbar, wie es ein eröffneter Infrastrukturbau nun mal ist?

Keine Sorge, das passiert schon nicht – die Hauptstadt bleibt auch mit dem eröffneten BER das unverständliche, verwirrende Babylon. Nur in Berlin prüfen acht verschiedene Behörden den Antrag für einen Kinderflohmarkt; nur in Berlin sind achtzehn Verwaltungsschritte bis zum Aufpinseln eines Zebrastreifens nötig; nur in Berlin melden sich die öffentlich Bediensteten im Jahresdurchschnitt an 40 Tagen krank; nur in Berlin gibt es drei Gerichtsbarkeiten, von denen immerhin zwei funktionieren: die Friedensrichter der Clans und die Kiezgerichte der Autonomen. Der Rechtsstaat, sagt die Staatsanwaltschaft, ist hier “in weiten Teilen nicht mehr funktionsfähig“.

Lesen Sie alle Geschichten der turi2 edition #13 – direkt hier im Browser als E-Paper oder bestellen Sie das Buch.

Die Bewohner passen sich dem Tempo von Politik und Verwaltung an: “Wegen unserer Weihnachtsfeier bleibt das Geschäft am Montag den 5. August geschlossen“, steht an einer Ladentür in der Bergmannstraße, und niemand wundert sich. Meldungen, Anträge und Beschwerden, die von einem Behördenschreibtisch auf den nächsten geschoben werden, bekommen den Vermerk “erledigt“ (nein, das ist kein Witz). Natürlich erhält auch ein Virus wie Corona nach jedem neuen Beschluss eine faire Chance zur Verbreitung, weil a) übers Wochenende niemand an der Verordnung arbeitet, b) das Ordnungsamt Feierabend macht, wenn die Pandemie-Partys in den Parks erst beginnen, und c) sich die Gesundheitsämter nicht von jedem helfen lassen (schon gar nicht von Leuten in Bundeswehruniform).

Frage an einen Verwaltungssprecher: Warum dauert die Sanierung eines 700 Meter langen Radwegs in Berlin 400 Tage? Offizielle Antwort: “Das versteht doch kein Mensch!“ Berlin ist und bleibt eben die Welthauptstadt der organisierten Unzuständigkeit. Die Hauptverwaltung mit dem Regierenden Bürgermeister an der Spitze beschäftigt sich mit der Höhe von Bordsteinkanten, die Bürgervertreter in den Bezirksversammlungen mit der Abschaffung des weltweiten Kapitalismus. Das versteht tatsächlich kein Mensch. Aber es ist eine Erklärung.

Letzte Nachricht vom eröffneten BER: Nach einer Woche Betrieb war der Aufzug zur Besucherterrasse kaputt. Aber versprochen: Wir arbeiten dran.

Alle Geschichten aus der turi2-edition #13 lesen: turi2.de/edition13

    • Mein Podcast-Tipp: Ursula Ott über “Zweidrittel FM”.

      Licht am Horizont: Chrismon-Chefredakteurin Ursula Ott hört gerne Zweidrittel FM – Der Podcast aus dem Berliner Jugendknast. Aufgenommen aus einem kleinen Raum in der Knastschule erfährt Ott etwa, wie es in einer Zelle aussieht und was Freundschaft im Gefängnis bedeutet. Zwischendrin gibt es Mus...
      weiterlesen
    • Wissen Newsletter: Experten-Tipp von Martin Fehrensen.

      Geschäftsmänner: Martin Fehrensen und Simon Hurtz verdienen mit ihrem Newsletter, dem Social Media Watchblog, gutes Geld: Sie haben nach eigenen Angaben 4.500 zahlende Leserinnen. Ein Drittel sind Einzel-Abonnentinnen, zwei Drittel arbeiten bei Großkunden der beiden. Nachahmerinnen in spe empfie...
      weiterlesen
    • Wissen Newsletter: Expertinnen-Tipp von Franziska Bluhm.

      It’s the routine, stupid: Wer mit einem Newsletter erfolgreich sein will, muss seinen Leserinnen helfen, Routinen zu entwickeln. Zur regelmäßigen Lektüre werde er nur, wenn er regelmäßig und verlässlich im E-Mail-Postfach liegt, mahnt die Trainerin und Dozentin Franziska Bluhm. Newsletter-...
      weiterlesen
    • Wissen Newsletter: Experten-Tipp von Nico Zorn.

      Ran an die Adressen: Allein mit einem Anmeldeformular irgendwo auf der Website ist es nicht getan. Medienhäuser, die möglichst viele Abonnentinnen für ihre Newsletter gewinnen wollen, müssen sich vielmehr genau überlegen, wo es überall platziert werden kann und wie es aussehen muss. Nico Zorn, C...
      weiterlesen
    • Mehr Mut in der Markenführung: Keine Angst vor Filterblasen.

      Mehr Buzz: Die Anzahl der Werbebotschaften steigt, während die “Lust auf Markenwechsel” nie größer war, schreibt Ronald Focken in seinem Gastbeitrag für turi2. Der Geschäfts­führer der Kommunikations- und Werbe­agentur Serviceplan rät Menschen in der Kommunikations-Branche deshalb, i...
      weiterlesen
    • Florian Harms: “Empathie ist mir wichtiger als Lautstärke.”

      Politik-Flaggschiff: Chefredakteur Florian Harms bringt mit seinem Tagesanbruch seit 2017 T-Online auf Politikkurs. Er zählt heute zu den wichtigsten Morgen-Newslettern aus der Hauptstadt. Sein Prinzip sind die “dialektische, ausgewogene Argumentation und die persönliche Note, außerdem bem...
      weiterlesen
    • Wissen Newsletter: Experten-Tipp von Dominik Wichmann.

      Selbst ist die Marke: Mit einem klug konzipierten Newsletter können Unternehmen selbst zur Medienmarke werden, meint Dominik Wichmann, Mitgründer und Chef der Looping Group. Drei Voraussetzungen müssen Newsletter dafür erfüllen: Exklusivität, präzise Zuschnitte für die Zielgruppe und persönliche...
      weiterlesen
    • Sebastian Turner: “Wir suchen die Themen mit der größten Informationsasymmetrie.”

      Newsletter-Visionär: Als “Tagesspiegel”-Herausgeber und -Gesellschafter hat Sebastian Turner voll auf Newsletter gesetzt und war damit erfolgreich. Dieser Strategie ist er auch als Solo-Unternehmer treu geblieben: Mit seiner Firma Table.Media macht Turner Fach-Newsletter über China, ...
      weiterlesen
    • Mein Podcast-Tipp: Marcus Schuler über “The Daily”.

      Nachrichten-Vorbild: Marcus Schuler, ARD-Korrespondent im Silicon Valley, hört am liebsten The Daily von der “New York Times” – für ihn “einer der besten Nachrichten-Podcasts der Welt”. Die aufwendig produzierte Sendung hilft ihm, die US-Amerikaner besser zu verstehen und...
      weiterlesen
    • Wissen Newsletter: Experten-Tipp von Matthias Urbach.

      Geldwerte Tipps: Die meisten Leserinnen haben kein Problem mit sehr langen Newslettern, sofern sie klar aufgebaut und mit Fotos oder grafischen Elementen strukturiert sind, sagt Matthias Urbach. Der Vize-Chefredakteur von “Finanztip” ist der Kopf hinter einem Newsletter, der jeden Fr...
      weiterlesen

    Artikel-Navigation

    ← turi2 am Morgen: Christian Seifert, Daniel Rosemann, Birgit Schmeitzner. turi2 am Abend: Elon Musk, FDP, About You. →

Suchen auf turi2

Loading...

Newsletter abonnieren

E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Search in posts
Search in pages
Impressum, Datenschutz, Mediadaten, FAQ, RSS-Feed, Termine
Dieses Blog läuft mit WordPress
  • home
  • faq
  • media
  • team
  • turi2.tv
  • edition
  • termine
  • köpfe
  • tags
  • abo
  • datenschutz