Umdenken? Die "Süddeutsche Zeitung" will einen Sinneswandel bei Springer-CEO Mathias Döpfner bezüglich TikTok erkannt haben. Anlass sei, dass die chinesische Plattform, gegen die Döpfner immer wieder Bedenken und Kritik geäußert hatte, nun als Sponsor bei einem "Politico"-Newsletter wirbt – ausgerechnet mit Datensicherheit. Springer sagt, man lehne Anzeigen "dann ab, wenn sie gegen geltendes Recht oder unsere Essentials verstoßen". Beides sei "hier erkennbar nicht der Fall".
sueddeutsche.de (€)
Zahl des Tages: Für 718.750 US-Dollar ist in Dallas die berühmt-berüchtigte Holzplatte aus dem "Titanic"-Film versteigert worden. Das schwimmende Stück Holz hatte im Blockbuster von James Cameron der Hauptfigur Rose DeWitt das Leben gerettet, nicht aber dem von Leonardo DiCaprio gespielten Jack Dawson. Das Schiff-Steuerrad-Requisit erzielte bei der Auktion einen ebenso guten Preis von 200.000 Dollar.
spiegel.de
Macht den Abschied leichter: ProSiebenSat.1 zahlt Abfindungen von über 70 Mio Euro, zitiert "epd Medien" aus dem jüngsten Geschäftsbericht. Wolfgang Link (Foto), bis Mitte 2023 CEO der SevenOne Entertainment Group und Vorstand Entertainment, erhält 4,5 Mio Euro – sein Vertrag sollte ursprünglich Ende 2027 auslaufen. Zur Einordnung: Ex-Vorstandsvorsitzender Rainer Beaujean hatte dem Geschäftsbericht 2022 zufolge eine Abfindung von 8,7 Mio Euro kassiert. Insgesamt 67 Mio Euro verteilen sich auf Beschäftigte, die den Konzern im Rahmen des Abbaus von 400 Vollzeit-Stellen verlassen haben. Die Sendergruppe will dadurch einen mittleren zweistelligen Millionen-Betrag einsparen. Betriebsbedingte Kündigungen hatte man durch ein "Freiwilligen-Programm" verhindern wollen.
medien.epd.de (€), turi2.de (Background)
Microsoft macht Agnes Heftberger (Foto) zur neuen Deutschland-Chefin. Sie folgt auf Marianne Janik, die seit November 2020 CEO war und das Unternehmen jetzt nach 13 Jahren verlässt. Heftberger kommt vom Konkurrenten IBM, wo sie zuletzt das Geschäft in Australien, Südostasien, Korea und Neuseeland leitete. Davor war sie Teil der Geschäftsführung von IBM Deutschland.
news.microsoft.com
turi2 am Abend: Julian Assange, Apotheken Magazin, Focus.
+++ Condé Nast ernennt Dennis Braatz zum Head of Editorial Content von "Condé Nast Traveller" Germany. kress.de +++ Radiosender SWR2 heißt ab 15. April SWR Kultur. presseportal.de +++ Vodafone streicht in Deutschland 2.000 Stellen. cablevision-europe.de +++ "WSJ"-Reporter Evan Gershkovich bleibt bis mindestens Ende Juni in russischer U-Haft. tagesschau.de +++ Florida verbietet Social Media für unter 14-Jährige. mashable.com +++
Ungesunder Druck: Die Mediengruppe Deutscher Apotheker Avoxa stellt die Printausgaben der Kundenzeitschriften "Das Apotheken Magazin" und "Das Apotheken Magazin Diabetes" Mitte des Jahres ein. Zugleich will der Verlag das Gesundheitsportal aponet.de redaktionell ausbauen. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant. Grund für das Aus seien die "starken Kostensteigerungen für Papier, Energie und Logistik", sagt Geschäftsführer Peter Steinke. "Das Apotheken Magazin", das bis 2021 "Neue Apotheken Illustrierte" hieß, ist unter den Apotheken-Zeitschriften die Nummer 3 nach "Apotheken-Umschau" von Wort & Bild sowie "My Life" von Burda.
pharmazeutische-zeitung.de, healthcaremarketing.eu
Verkalktes Quiz: Oliver Kalkofe präsentiert für die ARD die neue Comedy-Panel-Show "Faking Bad - Besser als die Wahrheit". Darin müssen Comedy-Stars auf "extrem bizarre Fragen" nicht die richtigen Antworten finden, sondern möglichst verrückte Fake-Antworten. Mit dabei sind u.a Laura Karasek, Oliver Welke, Katrin Bauerfeind und Michael Mittermeier. Burda Studios produziert die Show im Auftrag des WDR derzeit in München. Sechs Folgen sind ab Sommer in der ARD Mediathek und im TV zu sehen.
presseportal.de
Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Roland Eisenbrand ist Chefredakteur von OMR Daily. Im Gastbeitrag der turi2 edition #22 erklärt er, dass Marken auf TikTok ungewöhnlicher werben, weil dort Unterhaltung statt sozialem Netzwerken im Vordergrund stehe. Eisenbrand ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Eisenbrand), turi2.de (Gastbeitrag)
Kein Woelki FM: Das Erzbistum Köln widerspricht einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers", Kardinal Rainer Maria Woelki (Foto) plane die "Degradierung" des kirchlichen Domradios zu einem "reinen Verkündigungssender". Trotz geplanter Strukturveränderungen wolle man "das klare journalistische Profil" des Senders "erhalten und ausbauen", sagt der Amtsleiter des Erzbistums, Frank Hüppelshäuser. Eine inhaltliche Neuausrichtung sei nicht beabsichtigt. Der Sender ist bisher beim Bildungswerk der Erzdiözese angesiedelt und soll in eine gemeinnützige GmbH überführt werden.
mediendienst.kna.de (€), ksta.de
Zeigt Gesicht: Für Meta wird Chef Mark Zuckerberg zum KI-Headhunter, berichtet "The Information". Er schreibe persönlich Angestellte von Googles Deepmind an, um sie abzuwerben. Zudem verzichte Meta auf Bewerbungsgespräche und biete direkt Jobs an. Mit der richtigen Qualifikation lässt sich eine Stelle bei der Facebook-Mutter wohl so leicht annehmen wie eine Freundschaftsanfrage.
theinformation.com (€) via businessinsider.com
Hope am High Court: Wikileaks-Gründer Julian Assange darf nicht unmittelbar an die USA ausgeliefert werden, entscheidet der Londoner High Court. Assange dürfe in Berufung gegen seine Auslieferung gehen, wenn die Vereinigten Staaten und das britische Innenministerium ihm in drei Punkten keine Garantien aussprechen können: Es geht um seine Meinungsfreiheit in einem drohenden Gerichtsprozess, die Zusicherung, nicht aufgrund seiner Staatsbürgerschaft vorverurteilt zu werden, sowie einen Ausschluss der Todesstrafe. Nun ist eine weitere Anhörung am 20. Mai geplant, die Basis der endgültigen Entscheidung sein soll. In sechs weiteren Punkten ist Assanges Berufungsantrag vom High Court abgelehnt worden. In den USA drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft wegen des Vorwurfs der Spionage. "Die Tür steht einen Spaltbreit offen für späte Gerechtigkeit", kommentiert DJV-Chef Mika Beuster.
spiegel.de, djv.de
"Bei der Diskussion über den Wert der Tradition war schon immer Heuchelei im Spiel."
Ex-DFB-Boss Theo Zwanziger verteidigt im "Zeit"-Interview den Nike-Deal. Schon während seiner Präsidentschaft habe Nike fünfmal so viel Geld geboten wie Adidas. Frühere Nationalspieler mit Adidas-Verträgen hätten damals für den deutschen Konzern getrommelt.
zeit.de (€)
Bild dir deinen Laden: "Bild" startet mit dem "Bild Marktplatz" einen Onlineshop für Drittanbieter. Von Springer heißt es, bisher seien "mehr als 30.000 Artikel" von "über 50 Anbietern" verfügbar. Das Sortiment bestehe "insbesondere aus Produkten des mittleren Preissegmentes". Bestellen kann man über die Seite aktuell u.a. Zimmerpflanzen, "Paw Patrol"-Kinderrucksäcke und Hundefutter. Wer etwas kauft, tut dies direkt beim einstellenden Anbieter. "Bild" stellt nur Plattform und Infrastruktur.
bild.de, marktplatz.bild.de
Ein Fall für zwei: Beim "Focus" starten Thore Barfuss (Foto) und Thomas Schmidtutz als Executive Editors. Die beiden sollen unter der Chefredaktion von Franziska Reich und Georg Meck vor allem das Digitale auf- und ausbauen – u.a. Newsletter und Social Media – und Print unterstützen. Schmidtutz kommt von Ippen und ist seit 1. Februar da, Barfuss von der "Welt". Für ihn geht es am 1. Mai los.
burda.com
Hua-neu: Die Media-Agentur Havas aus Frankfurt setzt sich in einem Pitch gegen Mitbewerber durch und managt ab April den Media-Etat des chinesischen Smartphone- und Laptop-Herstellers Huawei in Deutschland. Bisher hat die Agentur Wavemaker das Media-Geschäft der Marke aus der Westeuropa-Zuständigkeit für Deutschland mitverantwortet. Zuvor war Havas schon einmal kurzzeitig Etat-Halter – von 2013 bis 2015.
horizont.net (€), meedia.de (€)
Satz mit X: Twitter-Nachfolger X erleidet eine Schlappe gegen die Anti-Desinformations-Organisation CCDH. Ein US-Gericht weist eine Klage ab, laut der die Organisation unzulässig Daten gesammelt habe. Dem Richter zufolge wolle X das CCDH vor allem für seine Berichte bestrafen. Nach Veröffentlichungen zur Duldung von Hassrede waren etliche X-Werbekunden abgesprungen.
heise.de, turi2.de (Background)
Bertelsmann steigert 2023 das Konzernergebnis um 25 % auf 1,3 Mrd Euro, auch dank des Verkaufs der Anteile am Callcenter-Betreiber Majorel. Der Umsatz sinkt um 0,4 % auf 20,2 Mrd Euro, organisch wächst er um 0,8 %. Das Ebitda schrumpft um 0,1 Mrd auf 3,1 Mrd Euro. Dem Rückgang bei TV-Werbung stehen Zuwächse in den Bereichen Buch, Musik und Bildung gegenüber, so Vorstandschef Thomas Rabe. Für die Majorel-Anteile hatte Bertelsmann rund 1 Mrd Euro kassiert.
bertelsmann.de, gb2023.bertelsmann.de
Hör-Tipp: Der Podcast "NZZ Akzent" arbeitet ein Jahr nach dem Cyberangriff auf das Blatt die damaligen Geschehnisse auf. Tech-Redakteur Lukas Mäder beschreibt die ersten Stunden als "Stochern im Nebel", im Lauf der folgenden zwei Wochen seien besonders IT-Angestellte an ihre Grenzen gekommen. Dass der "Super-Gau" ausblieb und die Zeitung gedruckt werden konnte, sei auch auf wenige Jahre zuvor gestartete Sicherheitsmaßnahmen zurückzuführen. Leider sei das Ausmaß abgeflossener Daten von Beschäftigten "viel größer gewesen als angenommen". Man rede darüber, "weil viele andere Firmen nicht darüber sprechen", sagt Host David Vogel.
open.spotify.com (17-Min-Audio)
turi2 am Morgen: Hessischer Rundfunk, Antonio Rüdiger, Rundfunkbeitrag.
Meistgeklickter Kopf gestern war Tijen Onaran. Die Unternehmerin und Investorin hat ihren 39. Geburtstag gefeiert. Vize-Kanzler Robert Habeck folgt im Ranking danach. Verkehrsminister Volker Wissing, der 150 Mio Euro Fördergeld für das Flugtaxi-Startup Volocopter locker machen will, komplettiert die Runde.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 25.3.2024)
Rüdes Einsteigen: Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger erstattet Strafanzeige "wegen Beleidigung bzw. Verleumdung, verhetzender Beleidigung sowie Volksverhetzung" gegen Krawall-Journalist Julian Reichelt. Dieser wirft dem gläubigen Muslim Rüdiger per Tweet vor, auf einem Instagram-Foto einen "IS-Finger" als "klares Zeichen für Islamismus" zu zeigen. Auch der DFB erstattet Anzeige gegen Reichelt und moniert "Hate Speech".
bild.de
"Hip-Hop ist sehr direkt und nimmt kein Blatt vor den Mund. Da werden Formulierungen gewählt, die man bei einem Sektempfang im Opernhaus nicht so bringen würde. Dafür reden die Leute vom Sektempfang vielleicht zu Hause so."
Für Simon Vogt, Host des Video-Formats "Deutschrap Ideal" vom HR, ist "Rap auch Spiegel der Gesellschaft", sagt er im Interview zur Themenwoche Audio. Daher müsse man "das Frauenbild in der Musik und in der Gesellschaft immer gleichzeitig hinterfragen".
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche Audio)
Wir graturilieren den Geburtstagskindern des Tages: "Tagesschau"-Sprecherin Susanne Daubner wird 63. Slay! Gabriele Hässig, Geschäftsführerin Kommunikation und Nachhaltigkeit bei Procter & Gamble, feiert ihren 57. Geburtstag. Der Geschäftsführer des Werbevermarkters Republic, Ingo Müller, wird 49 Jahre alt.
Adieu, Arbeitskampf: Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL einigen sich im Tarif-Konflikt. Es gebe nun einen Tarifabschluss, weitere Streiks drohen somit nicht mehr. Details zur Einigung wollen beide Parteien morgen in separaten Pressekonferenzen bekannt geben. Insgesamt sechsmal standen die Züge im viermonatigen Tarifstreit still.
deutschlandfunk.de, spiegel.de
Telegram: Die Justiz in Spanien nimmt ihre Anordnung zur vorläufigen Sperrung des Messengers zurück. Die Blockade sei "überzogen und unverhältnismäßig" und würde "Millionen von Nutzern" schaden, sagt Richter Santiago Pedraz. Erst am Freitag hatte er den Bann beschlossen. Grund waren Klagen von Medienunternehmen gegen Telegram wegen Urheberrechtsverletzungen.
horizont.net
Sekten-Stress: Die Berliner Anwaltskanzlei Irle Moser wirft dem Hessischen Rundfunk im Rechtsstreit um die 2022 erschienene Doku "Just Love? – Sektenaussteiger packen aus" "irreführende Litigation-PR" vor. Ex-Mitglieder werfen dem Sekten-Guru Swami Vishwananda in der HR-Doku sexuellen Missbrauch vor, der bestreitet das. Am Freitag knöpfte sich Jan Böhmermann in seinem ZDF Magazin Royale den Guru vor, der HR wies in einer Stellungnahme darauf hin und kündigte an, aufgrund eines "richtungsweisenden Erfolgs" gegen die einstweilige Verfügung gegen die TV-Doku vorzugehen. Derzeit ist der Film offline, da er ohne "die untersagten Aussagen" nicht funktioniere, so der Sender. Der dazugehörige Podcast ist nur gekürzt online. Das Landgericht Hamburg hatte dem HR zunächst über 70 Äußerungen verboten. Der HR ging beim Streit über den Podcast in Berufung, das Oberlandesgericht Hamburg hätte den Podcast als "ausgewogen und differenziert" gelobt. Irle Moser schreibt, der HR gebe sich der Lächerlichkeit "vollends preis": "Ein Gericht spricht Recht, es lobt nicht, auch nicht den Hessischen Rundfunk."
faz.net (€), hessenschau.de, presseportal.de
Mehr mitreden: Die Landtagspräsidenten von Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen fordern mehr Mitspracherecht für ihre Parlamente bei der Festlegung des Rundfunkbeitrags, berichtet die Agentur KNA. Demnach plädieren sie in einem Papier dafür, dass die Landtage "ihre zentrale Rolle bei der Beschlussfassung über Auftrag, Ausgestaltung und Beitragshöhe stärker als bisher wahrnehmen" sollten. Gegen den KEF-Vorschlag, eine Erhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro pro Monat, hatten sich die vier Länder schon 2023 ausgesprochen.
mediendienst.kna.de (€)
Zahl des Tages: Rund 76 % der Internet-User sind genervt von Cookie-Bannern, sagt eine Bitkom-Umfrage. 24 % der Befragten stimmen einfach allen Cookie-Vorgaben zu, weil sie sich nicht weiter mit dem Thema befassen wollen. 34 % finden die Cookie- und Tracking-Einstellungen wichtig. 31 % sagen jedoch, sie verstehen nicht, was es mit den Einstellungen auf sich hat.
bitkom.org
Video-Tipp: Unter dem Künstlernamen Purple Disco Machine ist der Dresdner Tino Piontek ein weltweit gefeierter Star – den Menschen dahinter kennen die wenigsten. Die MDR-Doku From Dresden to the World begleitet den schüchternen DJ-Star bei Auftritten in New York und Dresden und gibt "intime Einblicke in das Leben eines Weltstars".
ardmediathek.de (45-Min-Video), presseportal.de
Major Tooooor! Ein Fußball-Fan hat auf der Plattform change.org eine Petition gestartet, bei Toren der Nationalelf künftig den NDW-Klassiker Major Tom von Peter Schilling zu spielen. Zuletzt hat Adidas den Song in den Werbevideos für die neuen EM-Trikots genutzt. Bisher läuft als Torhymne der Track Kernkraft 400. Selbst wenn "Major Tom" bei der Nationelf nicht erklingen sollte, für Adidas hat die Zeile "Völlig losgelöst" seit vergangener Woche eine neue Bedeutung.
eurosport.de, sueddeutsche.de, turi2.de (Background Adidas)
turi2 am Abend: Wolf-Dieter Wolf, RKI, Fritz Wepper.
+++ Untersuchung bescheinigt ARD und ZDF mehr als 50 % Info-Anteil in der Mediathek. presseportal.de +++ Zeit Online ruft mit Medienpartnern aus elf Ländern zu Dialogformat "Europe Talks" auf. zeit-verlagsgruppe.de +++ Echtzeit-Quotenmesser All Eyes On Screens verpflichtet Ralf Hammerath als Chief Growth Officer. +++ RTL sucht Kandidaten-Paare für "Sommerhaus der Normalos". media.rtl.com +++
Schweigender Wolf: Der frühere Vorsitzende des RBB-Verwaltungsrats Wolf-Dieter Wolf verweigert vor dem Untersuchungsausschuss des Brandenburger Landtags zum RBB-Skandal seine Aussage. Er mache "auf dringenden anwaltlichen Rat" von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch, sagt Wolf am Montag vor den Abgeordneten. Der Untersuchungsausschuss wollte Wolf eigentlich zu Verträgen zum inzwischen verworfenen Projekt "Digitales Medienhaus" befragen, die Wolf mit Ex-Intendantin Patricia Schlesinger im Alleingang ausgehandelt und abgesegnet haben soll. Diese sind aber auch Gegenstand des Ermittlungsverfahrens der Generalstaatsanwaltschaft gegen ihn, das noch nicht abgeschlossen ist.
Aus einer vorbereiteten Erklärung verliest Wolf, er habe sich stets "mit aller Kraft für die Belange des öffentlich-rechtlichen Rundfunks" eingesetzt. Dazu gehöre "selbstverständlich auch", Recht und Gesetz zu achten. "Das habe ich in meiner Wahrnehmung immer getan", sagt Wolf. Er würde gerne "mit vielen offenbar kursierenden Fehlinformationen aufräumen", daher belaste es ihn, dass er sich zu vielen Fragen derzeit nicht äußern könne.
rbb24.de, sueddeutsche.de (€)
(Foto: Monika Skolimowska/ dpa / Picture Alliance)
Grün hinter den Ohren: Spotify testet in Großbritannien Video-Fortbildungskurse zu den Themen "Musik machen", "Wirtschaft lernen", "Kreativ werden" und "Gesund leben". Die Webinare sind Kooperation mit Bildungsplattformen wie Skillshare, BBC Maestro, PLAYvirtuoso und Thinkific. Zwei Lektionen pro Kurs gibt es gratis, weitere gegen Bezahlung.
mashable.com
Stellt klar: Das RKI widerspricht einer Schlussfolgerung von "Multipolar", derzufolge die Risikobewertung der Corona-Pandemie im März 2020 "auf der politischen Anweisung eines externen Akteurs" beruht haben soll. Es habe sich "um eine beim Robert Koch-Institut beschäftigte Person" gehandelt, erklärt man T-Online. Das rechte Online-Magazin hatte die Veröffentlichung von Dokumenten des Corona-Krisenstabs des RKI erstritten, u.a. an der von "Multipolar" thematisierten Stelle sind die Aufzeichnungen teils geschwärzt, darunter auch der Name der fraglichen Person.
t-online.de, turi2.de (Background)
Lese- und Hör-Tipp: "Exxpress"-Herausgeberin und -Chefredakteurin Eva Schütz "wirkt in ihrer eigenen Redaktion wie ein Fremdkörper", schreibt Katharina Mittelstaedt. Die Multimillionärin sei "aufgeräumt, freundlich, frisch", führe aber "ein gnadenloses Krawallportal, das zuletzt vor allem durch Russlandpropaganda auffiel". Ihr ehemaliger Chefredakteur Richard Schmitt "weicht für eine gute Klickrate gerne mal von der Wahrheit ab und schreckt auch nicht davor zurück, Abmachungen mit rechtspopulistischen Politikern zu treffen", heißt es im korrespondierenden Podcast von "Standard" und "Spiegel". In den vergangenen drei Jahren seien mehr als 1,5 Mio Euro Steuergeld in das Boulevard-Medium geflossen.
derstandard.at, inside-austria.podigee.io (37-Min-Audio)
Fritz Wepper, 82, ist tot. Der Schauspieler ist am Montagmorgen in einem Hospiz in Oberbayern gestorben. Bekannt wurde Wepper vor allem durch zwei Rollen: Als Kommissars-Assistent Harry Klein in der ZDF-Krimiserie "Derrick" sowie als intriganter Bürgermeister Wolfgang Wöller in der ARD-Serie "Um Himmels Willen". Ende Oktober 2023 war bereits sein Bruder Elmar Wepper gestorben. Um 23.05 Uhr zeigt Das Erste heute den Film Mord in bester Gesellschaft: Winters letzter Fall mit Fritz Wepper als als Psychiater Wendelin Winter in der Hauptrolle.
bild.de, sueddeutsche.de, dwdl.de (Sonderprogramm)
Brüssel vs. Silicon Valley: Die EU-Kommission eröffnet ein Verfahren gegen Apple, Meta und Alphabet, um zu prüfen, ob die US-Konzerne gegen EU-Regeln verstoßen. Das neue Gesetz über digitale Märkte DMA schreibt vor, dass große Plattformen von Nutzern die Zustimmung einholen müssen, wenn sie deren personenbezogenen Daten über verschiedene Plattformen hinweg kombinieren wollen. App-Store-Betreiber müssen auch zu App-Angeboten außerhalb ihrer App-Stores leiten. Die EU-Kommission habe Zweifel, dass dies wirklich geschieht.
sueddeutsche.de, t-online.de, theverge.com
Video-Tipp: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik will im Rahmen der Kampagne #einfachaBSIchern humorvoll dafür sensibilisieren, dass auch smarte Hausgeräte eine Gefahr sein können. Die Verdächtigen in den drei Clips der Agenturen KNSK und Faktor3 sind ein Smart-TV, ein Saugroboter und ein Router.
youtube.com (30-Sek-Video Saugroboter), youtube.com (30-Sek-Video Smart TV), youtube.com (30-Sek-Video Router)
"Ich glaube, Kafka hätte auf Instagram gigantisch viele Follower. Er würde sehr schlechte Fotos machen und dabei gar nicht merken, welch tolle Kunst er damit produziert. Außerdem würde er zur falschen Zeit die falschen Sachen posten. Auf jeden Fall hätte Kafka seinen Spaß mit Social Media. Auch, wenn alle es total seltsam fänden, wie er damit umgeht."
Schauspieler Joel Basman verkörpert in der ARD-Serie Kafka den Schriftsteller Franz Kafka. Ein Jahr lang hat sich Basman auf die Rolle vorbereitet, erzählt er im Teleschau-Interview. Am meisten überrascht habe ihn Kafkas "wunderschöner und auch ziemlich dreckiger Humor".
showcase.teleschau.de
Trau, schau, wem: Die chinesische Regierung verbannt Chips der US-Konzerne AMD und Intel von ihren Computern, berichtet die "Financial Times". Auch vom Betriebssystem Windows will sich der Staatsapparat verabschieden, um unabhängiger vom Ausland zu werden. Vielleicht will das Ursprungsland von den unter Abhörverdacht stehenden Unternehmen TikTok und Huawei auch nur sichergehen, dass man ihm keine Spionagesoftware unterjubelt.
ft.com (€), manager-magazin.de
turi2 am Morgen: RKI-Protokolle, Bernd Neuendorf, Barny Mills.
Meistgeklickte Frau gestern war Yvette Gerner. Im Interview für die Themenwoche Audio bei turi2 sagt die Intendantin von Radio Bremen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem "Publikum schon hin und wieder etwas zumuten" müsse. Auf Gerner folgen im Ranking Ada-Gründerin und Digital-Expertin Léa Steinacker, sowie Kommunikationsberaterin Franca Lehfeldt.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 24.3.2024)
Wir graturilieren den Geburtstagskindern des Tages: Investorin und Unternehmerin Tijen Onaran wird heute 39. "Welt"-Chefredakteur Ulf Poschardt feiert seinen 57. Geburtstag. Google-Lobbyistin Eveline Metzen, die im Mai zur Deutschen Bank wechselt, wird 53.
Zahl des Tages: Hochfliegende 150 Mio Euro Fördergeld will Bundesverkehrsminister Volker Wissing wohl noch im April für die Flugtaxi-Firma Volocopter springen lassen, meldet der "Spiegel". Dem Bericht zufolge sollen sich der Bund und das Land Bayern die Summe teilen. Laut "Spiegel" haben PwC-Wirtschaftsprüfer das Wissing-Ministerium "intern deutlich" vor einem Zuschuss in dieser Höhe gewarnt. Das Land Baden-Württemberg hatte 2023 nach einer Prüfung ein Investment über 300 Mio Euro verweigert.
spiegel.de (€)
Wolken am Himmel? In der "WamS" begründet Sky-Deutschlandchef Barny Mills das Ende der deutschen Fiction-Eigenproduktionen: Die Investition habe sich "nicht in ausreichendem Maß in der Entwicklung der Abonnentenzahlen gespiegelt" und habe auch nicht dabei geholfen, "langfristig ausreichend viele Kunden bei uns zu halten". Mills kündigt zudem den Deutschlandstart von Sky Stream an, einer Box für den TV, die Sender und Streamer aggregiert. Mills glaubt, damit im Wettbewerb mit Telekom und Co, "das beste Produkt zu haben".
welt.de (€)
Hör-Tipp: Journalistinnen tragen ihren Teil zum Rassismus gegenüber Sinti und Roma bei, urteilt der Medien-Podcast von BR24 in der aktuellen Folge. Als ein Beispiel für "problematische" Berichterstattung nennt Host Linus Lüring einen älteren SWR-Beitrag über die damalige deutsche Weinkönigin Angelina Vogt. Dieser suggeriert, Deutsche und Sinti und Roma seien zwei separate Gruppen. Carmen Glink Buján vom Verein Amaro Foro, der gegen Antiziganismus antritt, rät Journalistinnen, sich für Expertise und Feedback an Selbstorganisationen zu wenden.
ardaudiothek.de (32-Min-Audio)
Superspreader: Das rechte Online-Magazin "Multipolar" darf nach langem Rechtsstreit Dokumente des Corona-Krisenstabs des RKI aus der Zeit bis April 2021 veröffentlichen. Das Institut – damals unter Lothar Wieler – hält in den bisher geheimen Protokollen u.a. im Oktober 2020 fest, dass es für den Einsatz von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes "keine Evidenz" gebe. Zudem wird darin der Impfstoff AstraZeneca Anfang 2021 kritisiert – kurz vor der Stiko-Empfehlung. Die Papiere sind teils geschwärzt, das will "Multipolar" nun vor Gericht anfechten.
spiegel.de, zdf.de
Gefahrenmeldung: Nach Milliardär Reinhold Würth warnen in der "WamS" weitere deutsche Firmen-Schwergewichte vor der AfD. Dübel-Unternehmer Klaus Fischer (Foto) meint, wer glaube, die AfD verhelfe zu mehr Freiheit, werde "womöglich schon sehr bald das Gegenteil von Freiheit, Demokratie und gesellschaftlicher Vielfalt erfahren". B. Braun-Chefin Anna Maria Braun sagt, populistische Forderungen, etwa nach einem EU-Austritt, "gefährden unseren Wohlstand und unsere Arbeitsplätze." U.a. beteiligen sich auch Schuh-Händler Heinrich Deichmann und Bahlsen-CEO Alexander Kühnen.
welt.de, turi2.de (Background)