AfD will Herausgabe von Journalist­innen-Namen durch Bundes­regierung juristisch erzwingen.

Streit mit Rechts: Die AfD-Bundes­tags­fraktion hat beim BVerfG Klage gegen die Bundes­regierung eingereicht, meldet epd. Ziel ist demnach, Namen und Honorare von Journalist­innen zu erfahren, die im Auftrag der Regierung etwa Events moderiert oder Konzepte geschrieben haben. In bisherigen Antworten auf Anfragen der AfD hatte die Regierung mit Verweis auf den Daten­schutz keine Namen und auch keine individuellen Honorare genannt. Laut Regierung haben Bundes­ministerien und -behörden von 2018 bis Anfang 2023 rund 1,47 Mio Euro an 197 Journalist­innen gezahlt.
"epd medien" Nr. 187a (€)

Lese-Tipp: Die Billigst-App Temu floriert mit “Aggro-Strategie”, schreibt Christina Kyriasoglou.

Lese-Tipp: Im "Manager Magazin" analysiert Christina Kyriasoglou den Erfolg der Shopping-App Temu. Der chinesische Manager Lei Chen verfolge damit eine "Aggro-Strategie" und subventioniere die Preise, um sie unten zu halten. Seine App setze, anders als ältere Wett­bewerber wie Amazon oder Zalando, eher auf Enter­tainment als auf Such­anfragen. "Ständig blinken neue Rabatte auf", so Kyriasoglou. Temu flutet derzeit sämtliche Social-Media-Platt­formen mit Werbung für seine Billig-Waren – Klamotten, Haushalts­waren, Elektronik, Büro­bedarf und mehr.
manager-magazin.de (€)

Ermittler durchsuchen VW-Büros wegen Gehalt von Betriebsräten.

Zu viel eingefahren? Die Staats­anwalt­schaft Braunschweig ermittelt gegen Volkswagen wegen des Verdachts von überhöhten Gehältern für Betriebs­räte. Ermittler haben mehrere Büros in Wolfsburg durchsucht. Betriebs­räte sind eigentlich ehren­amtlich tätig und erhalten ansonsten ihr normales Gehalt, bei VW ist dieses Gehalt aber an die Tätigkeit im Betriebs­rat geknüpft, was unzulässig ist.
tagesschau.de

Axel Springer veräußert alle Anteile an Ringier in der Schweiz.


Ade: Axel Springer verkauft seine Anteile an Ringier Axel Springer Schweiz in Höhe von 35 % an seinen Joint-Venture-Partner Ringier. Das Schweizer Medien­unternehmen wird damit alleiniger Eigentümer des Portfolios mit 20 der reichweiten­stärksten Magazine und Zeit­schriften im Nachbar­land. Neue CEO der Ringier Medien Schweiz wird Ladina Heimgartner, bisher CEO der Blick-Gruppe. Der bisherige CEO von Ringier Axel Springer Schweiz, Alexander Theobald, übernimmt die Leitung von zwei Immobilien­projekten bei Ringier. Springer-Boss Mathias Döpfner begründet den Verkauf mit der Digital­strategie des Verlags. In Polen bleibt die Partner­schaft mit Ringier bestehen.
axelspringer.com, persoenlich.com

Gericht gibt Drehbuchautorin Anika Decker im Streit mit Til Schweiger recht.

Einpaarkröten: Der Drehbuchautorin Anika Decker steht eine höhere Beteiligung aus den Einnahmen der Filme "Keinohrhasen" und "Zweiohrküken" von und mit Til Schweiger zu, urteilt das Berliner Land­gericht. Ein Groß­teil der Ansprüche in Höhe von 183.000 Euro ist dem Urteil zufolge aller­dings bereits ver­jährt. Decker hatte sich gegen Schweigers Barefoot Films und Warner Bros gewehrt und für mehr Geld gekämpft, weil die Filme an der Kinokasse sehr erfolgreich waren. Das Urteil ist noch nicht rechts­kräftig.
sueddeutsche.de, bild.de, turi2.de (Background)

Berliner Bezirksamt nimmt Kinderbuch über Prostitution offline.

Aus die Maus: Das Bezirks­amt Berlin-Mitte nimmt ein E-Book von der Web­site der Stadt, das Kindern von sechs bis zwölf Jahren Prostitution erklären sollte. Laut der grünen Bezirks­bürger­meisterin Stefanie Remlinger stand das Buch "Rosi sucht Geld" dort rund zehn Jahre zum kostenlosen Down­load bereit, habe aber "keine der erwarteten Ergebnisse erzielt". In einem Pod­cast war dem Titel vor­geworfen worden, den Straßen­strich und Gewalt zu verharm­losen. Remlinger kündigt an, die Webseite überarbeiten und "an heutigen Bedarfen" ausrichten zu lassen.
bild.de via t-online.de, berlin.de

KNA: Vertretungen der Mitarbeiter­innen kritisieren Entwurf für RBB-Staatsvertrag.

So nicht: Die RBB-Mit­arbeiter­vertretungen kritisieren den Entwurf der Länder für einen neuen RBB-Staats­vertrag, meldet KNA. Der Personal­rat des Senders fürchtet dem­nach einen "unangemessenen und unverhältnis­mäßigen Ein­griff in die Staats­ferne und die Rund­funk­freiheit" sowie die Schaffung eines "büro­kratischen Monsters". Der Staats­vertrag soll 2024 in Kraft treten, u.a. das Gehalt der Intendantin deckeln und mehr Kontrolle ermöglichen. Mit­arbeiter­vertreter­innen fordern mehr Mitsprache­recht als im Entwurf vorgesehen.
mediendienst.kna.de, turi2.de (Background)

Basta: Susanne Daubner lacht sich durch “Tagesschau”-Frühausgabe.

Sie darf so: "Tages­schau"-Sprecherin und Jugend­wort-Expertin Susanne Daubner startet die 7:30-Uhr-Nachrichten im "Morgen­magazin" mit einem Lach­anfall. Eine Meldung über Bundes­kanzler Olaf Scholz unter­bricht sie mehrfach gickelnd, sagt: "Das tut mir jetzt echt leid" und "Och Mann". Doch Daubner kriegt sich wieder ein und zieht die Schalte durch. Slay!
t-online.de, youtube.com (48-Sek-Video)

Carsten Groß wechselt von Funke zur Medienholding Süd.

Umbau im Süden: Die Medienholding Süd holt Carsten Groß (Foto), 44, zum 1. Dezember in die Geschäftsführung, wo er u.a. den Lesermarkt verantworten soll. Groß kommt von Funke, zuvor war er Mitglied der Geschäftsleitung bei DuMont Rheinland. Chef Herbert Dachs wird Vorsitzender der dann zweiköpfigen Geschäftsführung, teilt der Verlag der "Stuttgarter Nachrichten" mit.
swmh.de, dnv-online.net

Zitat: Daniel Rosemann betont die Relevanz von Comedy in der TV-Landschaft.

"Comedy entlastet. Comedy lässt flüchten. Comedy ist der Gegenpol von Information. Comedy ist nicht wegzudenken. Menschen wollen auch gut gemachten Quatsch haben und sich nicht dafür schämen, dass das ganz lustig und seicht ist."

ProSieben- und Sat.1-Chef Daniel Rosemann spricht im Doppel-Interview mit Michael Bully Herbig über die Rolle von Comedy in der heutigen TV-Landschaft.
faz.net (€)

Meistgeklickter Kopf gestern war Sebastian Esser.

Meistgeklickter Kopf gestern war Sebastian Esser. Am Dienstag war bekannt geworden, dass Esser nach anderthalb Jahren bei dem von ihm mitgegründeten Medien-Finanzierungsportal Steady wieder die Zügel in die Hand nimmt. Im Ranking folgen TV-Terminator Oliver Kalkofe, der kürzlich im turi2-Podcast zu Gast war und Journalistin Astrid Maier.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 26.9.2023)

Michael Tillian wird Geschäftsführer von Mediaprint und “Krone”.

Ab in die Alpen: Manager Michael Tillian wird Geschäfts­führer des größten öster­reichischen Zeitungs­verlags Media­print und seiner "Krone". Er kümmert sich u.a. um Finanzen, Druck und Logistik. Vorgänger Christoph Niemöller tritt zum Jahres­wechsel "auf eigenen Wunsch" ab. Tillian war zuletzt Chef der Freie Presse Medien­­gruppe.
medianet.at, turi2.de (Background)

Basta: Die Maus kuscht vor dem Fußball.

Flucht vor der Mausefalle: Das Erste verschiebt die zweite Ausgabe seiner Show "Frag doch mal die Maus" mit Moderatorin Esther Sedlaczek auf unbekannte Zeit. Grund ist das am 14. Oktober parallel bei RTL laufende Einstands-Länderspiel vom neuen Nationaltrainer Julian Nagelsmann. "Unsere Zuschauerinnen und Zuschauer sind uns sehr wichtig und die wollen wir nicht vor die Qual der Wahl stellen", sagt der verantwortliche WDR zu DWDL. Verständlich: Die ARD will halt nicht mit Frau und Maus untergehen.
dwdl.de

Video-Tipp: Warum Recherchen zur Nordstream-Sprengung so schwierig sind.

Video-Tipp: Eine "Zapp"-Doku beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die journalistische Aufklärung der Nordstream-Sprengung durch die Politik behindert wird. "Zeit"-Investigativ­journalist Holger Stark etwa berichtet von einem "Mantel des Schweigens" – insbesondere, wenn es um Spuren geht, die in die Ukraine führen. Recherchen dazu seien äußerst schwierig, weil jeder, der in dem Fall involviert ist, "eine Art Schweigegelübde" abgelegt hätte.
youtube.com (30-Min-Video)

US-Kartellbehörde verklagt Amazon wegen unfairer Marketplace-Praktiken.

Amazon: Die US-Handelsaufsicht FTC verklagt gemeinsam mit 17 Bundesstaaten den Online-Versand­händler wegen unfairer Praktiken bei seiner Handels­plattform Marketplace. Der Konzern verbiete Händlern u.a., ihre Ware woanders günstiger anzubieten. Zudem würden Produkte weiter oben in den Suchergebnissen platziert, wenn die Verkäufer Amazons Logistik-Angebote in Anspruch nehmen.
sueddeutsche.de, techcrunch.com, ftc.com

Übermedien wirft freiem “Spiegel”-Autor Interessenkonflikte vor.


Hasi, schenk mir ein Foto: Übermedien-Redakteurin Lisa Kräher sieht in der Model-Tätigkeit des freien "Spiegel"-Autors Andreas Haslauer Interessenkonflikte. Auf Instagram posiert Haslauer etwa in Meindl-Trachten, für den "Spiegel" hat er ein Interview mit dem Meindl-Chef Markus Meindl geführt. Erst nach einer Anfrage von Übermedien habe der "Spiegel" den Text mit dem Transparenzhinweis versehen, Haslauer habe "laut eigener Aussage" keine Vergütung für die Model-Fotos erhalten. Haslauer war von 2010 bis 2017 Leiter des Sport-Ressorts beim "Focus". Ehemalige Kolleginnen seien "von solchen Verquickungen nicht überrascht", hört Kräher. Haslauer sagt, er trenne das Modeln von seiner Rolle als Reporter "pedantisch, akribisch".
uebermedien.de (€), spiegel.de (Meindl-Artikel, €)
(Foto: Screenshot Instagram)

BKA warnt Jugendliche mit der Kampagne #dontsendit vor Sexting.

Gefahren-Aufklärung: Das BKA will Kinder und Jugendliche in der Kampagne #dontsendit davor warnen, selbst erstellte Nacktbilder per Messenger zu verschicken. Mit dem Empfang, Versenden und Besitz von kinder- und jugendporno­grafischen Inhalten macht man sich strafbar. Mehr als 40 % der Tat­verdächtigen seien unter 18 Jahre alt. Innenministerin Nancy Faeser sagt, es handle sich bei dem Thema "keineswegs" um einen "Schulhofspaß".
spiegel.de, bka.de

SAP bringt eigenes KI-Modell “Joule” heraus.

Worte aus Walldorf: Der Software-Konzern SAP will seinen Cloud-Kunden noch in diesem Jahr erstmals eine eigene KI zur Verfügung stellen. Sie hört auf den Namen "Joule" und hat laut Vorstand­schef Christian Klein das "Potenzial, die Geschäfts­abläufe von Unternehmen und die Arbeitsweise ihrer Mitarbeitenden tiefgreifend zu verändern". Der KI-Assistent soll u.a. "vorurteilsfreie Stellen­beschreibungen" formulieren und kauf­männische Zusammen­hänge analysieren können.
news.sap.com via faz.net (€)

Zitat: Janina Kugel sieht Deutschland noch weit von echter Vielfalt entfernt.

"Eine Frau in den Vorstand zu berufen, ein paar nicht weiße Menschen und den 'Vorzeige­schwulen' im Unter­nehmen sichtbar zu machen – das ist Tokenismus. So wird nach außen Offenheit demonstriert, aber im Inneren kein Wandel und noch viel weniger eine Veränderung der Macht­strukturen zugelassen."

Janina Kugel wundert sich über "Diversity Fatigue" in der öffentlichen Debatte. Von "echter Vielfalt" in den Chefetagen könne in Deutschland noch immer keine Rede sein.
manager-magazin.de

“Spiegel”: Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek soll für Russland spioniert haben.


Real-Life-Krimi: Der flüchtige Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek soll zwischen 2020 und Anfang 2023 in eine russische Spionage­operation verwickelt gewesen sein, liest der "Spiegel" aus Gerichts­akten. Demnach soll er im Auftrag russischer Geheim­dienste bei einem Agentenring in Groß­britannien die Fäden gezogen haben. Die Spione aus Bulgarien sollen sich als Medienschaffende ausgegeben haben. Ermittler fanden bei den fünf Verdächtigen u.a. Kleidung mit den Logos von Discovery Channel und "National Geographic". Die Gruppe soll bereits Kontakt zu Marsalek gehabt haben, als der noch im Vorstand von Wirecard saß. Marsalek soll in Russland unter­getaucht sein.
spiegel.de (€), faz.net

Sebastian Esser wird wieder Steady-Chef.

Wieder hungrig: Sebastian Esser kehrt nach anderthalb Jahren zum von ihm mitge­gründeten Medien-Finanzierungs­portal Steady zurück. Er löst die bisherige Geschäfts­führerin Tina Dingel ab, die nach knapp zwei Jahren abwandert. Esser dankt ihr "herzlich für die erfolgreichen beiden Jahre" und sagt, er habe "wieder viele Ideen und Lust, die Plattform nochmal größer zu denken und weiterzu­entwickeln". Er bleibt Heraus­geber von Krautreporter sowie als Gründer bei Flux an Bord.
turi2 – eigene Infos, turi2.de (Background)

Hör-Tipp: Mit neuen Projekten zu experimentieren, ist oft besser als sie zu zerdenken.

Hör-Tipp: In der letzten Folge des "Team A"-Podcasts sprechen die Hosts Astrid Maier und Antonia Götsch über ihre Learnings zum Thema Führung. So sei mit Ideen zu experimentieren oft besser, als ein Projekt komplett zu zerdenken. Außerdem spiele besonders bei kleinen Teams die Chemie und eine richtige Aufteilung des Workloads eine wichtige Rolle. Nach drei Jahren endet der Podcast, weil Maier zur dpa wechselt.
open.spotify.com (23-Min-Audio), turi2.de (Background)

Basta: Tinder bietet Protz-Abo für 499 Dollar im Monat.

Protz-Profil: Die Dating-App Tinder launcht ein Abo für Liebes­suchende mit besonders tiefen Taschen. Tinder Select kostet schlappe 499 Dollar im Monat und bietet neben einigen Gimmicks vor allem die Funktion, mit dem VIP-Abo auf der Plattform anzugeben. Damit lässt sich nun auch endlich die ewige Frage nach dem Preis der Liebe beantworten: So viel wie ein Kurztrip nach Malle oder ein mittelgutes Fahrrad im Baumarkt.
spiegel.de

Handelsblatt-Gruppe stellt Tool zur Erkennung von Trendthemen vor.

Trendspotting: Die Handelsblatt Media Group stellt ein neues Tool zur Erkennung von relevanten Themen für Agenturen und Redaktionen vor. Mit Hilfe von Text-Mining und Machine Learning misst Hypesignals unter anderem das Verhältnis von Suchanfragen und der Anzahl der bisherigen Veröffentlichungen zu einem Thema. Interessierte können sich direkt bei HGM melden.
hype-signals.com

Meistgeklickter Kopf gestern war Oliver Kalkofe.

Meistgeklickter Kopf gestern war Oliver Kalkofe. Die "schlechtesten Filme aller Zeiten", die er gemeinsam mit Peter Rütten auf Tele 5 zelebriert, haben bald ein Ende. Im turi2-Podcast ist die Trashfilm-Reihe ebenfalls Thema. Influencerin Farina Opoku folgt nach Kalkofe im Ranking, dritter im Bunde ist ProSiebenSat.1-Vorstandschef Bert Habets.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 25.9.2023)

Daniel Daum wird neuer Geschäftsführer der “Freien Presse”.

Daumen hoch für Chemnitz: Die Freie Presse Medien­gruppe macht Daniel Daum zum neuen Geschäfts­führer. Er folgt auf Michael Tillian, der das Unternehmen Ende November verlässt, "um eine Geschäfts­führungsposition in Österreich zu übernehmen". Daum war seit 2019 als Leiter Digitale Trans­formation bei der Rheinischen Post tätig.
flurfunk-dresden.de, freiepresse.de (€), turi2.de (Background)

Basta: RBB-Redaktionsausschuss kritisiert kirchliche Programmanteile.

Nicht zu glauben: Der Redaktions­ausschuss des RBB kritisiert, dass Kirchen nach wie vor ihr eigenes Programm machen dürften, berichtet KNA. Das sei "ein Recht, was keiner anderen Gruppierung eingeräumt wird". Man solle entweder auch anderen gesellschaf­tlichen Gruppen diese Möglichkeit geben – oder alle journalistisch gleich­behandeln. Falls sich an dem Zustand nichts ändert, hilft wohl nur noch beten.
wdr.de

Pläne zur EU-Chatkontrolle: Europäische Medien veröffentlichen Recherchen zu einem Lobbygeflecht.


Big EU is watching you: Zeit Online und mehrere andere europäische Medien decken ein Geflecht von KI-Unter­nehmen, PR-Agenturen und NGOs auf, die im Hintergrund für die EU-Pläne zur Chatkontrolle lobbyieren. Zeit Online spricht von einer intensiven Unterstützung "von einer milliarden­schweren IT-Industrie", die ihre auf KI basierenden Systeme "als perfekte Lösung für die Suche nach Missbrauchs­­bildern" vermarkten würde. Die Firmen hätten u.a. "enge Verbindungen" zu EU-Kommissions­­­präsidentin Ursula von der Leyen aufgebaut. Der Schauspieler Ashton Kutcher sei das "öffentlich wahrnehmbare Gesicht dieser Industrie". Der Verein Digitalcourage kritisiert, der Kinderschutz werde "als Türöffner für eine Infrastruktur zur anlasslosen Massenüberwachung missbraucht".

Am Donnerstag wollte die EU über eine entsprech­ende Verordnung abstimmen, vor allem Deutschland habe sich aber wegen rechtlicher Bedenken für eine Verschiebung der Abstimmung eingesetzt. Die Ampel spreche sich grund­sätzlich gegen "Maßnahmen zum Scannen privater Kommunikation" aus. Dem EU-Entwurf zufolge sollen Internet-Provider künftig sowohl verschlüsselte, als auch unverschlüsselte Kommunikation von Nutzerinnen nach verbotenen Inhalten durchsuchen dürfen.
zeit.de (€), telepolis.de, netzpolitik.org

Getty Images bietet ein Tool für rechtssichere KI-Bilder an.

Künstliche Schnapp­schüsse: Die US-Bildagentur Getty Images startet in Zusammenarbeit mit Nvidia ein Tool zum Generieren von Bildern mit KI. Fotografinnen und Künstlerinnen erhalten ein Prozentsatz vom Verkauf, verkündet CEO Craig Peters in der "Wirtschafts­woche". Der Generator könne weder Deepfakes, noch Inhalte erzeugen, die Marken anderer ähneln könnten. KI-erstellte Fotos landen am Ende zudem nicht in der Bibliothek – eine Lizensierung durch Dritte ist somit nicht möglich.
wiwo.de, wuv.de (€), gettyimages.de (KI-Tool)

Zahl des Tages: KI könnte die deutsche Wirtschaft um 330 Mrd Euro wachsen lassen.

Zahl des Tages: Um 330 Mrd Euro könnte die deutsche Wirt­schaft durch den Einsatz von generativer Künstlicher Intell­igenz wachsen, sagt eine von Google beauftragte Studie des IW Consult. Dafür müssten jedoch mindestens die Hälfte aller Unter­nehmen KI-Techno­logien einsetzen – derzeit sind es 17 %, was 600.000 Firmen entspricht.
zeit.de

Klick-Tipp: Hamburg gibt Mediengründerinnen Tipps an die Hand.

Klick-Tipp: Welche ersten Schritte sollte man als Medien­gründerin gehen und wie behält man seine Finanzen im Blick? Mit der Plattform NeueMedien.org will Hamburg Medien-Startups unter die Arme greifen. In insgesamt 22 Lern­pfaden gibt es Anleitungen, Beispiel-Muster und Übungen zu Themenfeldern wie Organisations­formen, Marketing und Content. Diese sind speziell an die Anforderungen von Medien-Unternehmen angepasst.
neuemedien.org