Empathisch sein: HR-Intendant Florian Hager beschreibt, warum die Gesellschaft die evangelische Publizistik braucht.
30. September 2023
Vermittlerrolle: Viele Menschen fühlen sich von den Öffentlich-Rechtlichen und den Kirchen “nicht mehr gesehen oder gehört”, schreibt der Intendant des Hessischen Rundfunks, Florian Hager, in seinem Gastbeitrag bei epd Medien anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik. Es brauche beide Institutionen, damit die Gesellschaft “miteinander im Gespräch bleibt”. Damit das besser gelingt, seien eine diversere Belegschaft und “unvoreingenommene Neugier” nötig: “Wir öffnen manchmal zu schnell Schubladen, in die wir Menschen oder Positionen hineinschieben.” turi2 veröffentlicht seinen Beitrag in der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2.
Vom Hessischen Rundfunk zum Sitz des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) sind es rund fünf Kilometer, selbst zu Fuß ist diese Distanz kein Ding. Aber unsere beiden Institutionen verbindet mehr als ein Unternehmenssitz in der Mitte Deutschlands. Beide Institutionen gehören zum Inventar der Bundesrepublik, beide Institutionen sind enorm wichtig für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, gleichzeitig haben es beide Institutionen mit einem massiven Vertrauensverlust zu tun. Die öffentlich-rechtlichen Medien genauso wie die Kirchen. Das hat sicherlich mit dem generellen Schwinden der Bindungskräfte von Institutionen, Parteien, Vereinen und anderen ehemaligen Garanten für ein “Wir” zu tun.
Es hat gleichzeitig aber auch damit zu tun, dass sich speziell diese beiden Institutionen schwer damit tun, bestimmte Gruppen der Gesellschaft mit ihren Angeboten zu erreichen.
Die Gesellschaft unterhält sich nicht mehr. Das ist dramatisch in Zeiten, in denen sich immer mehr Menschen hinter ihren eigenen Wahrheiten verschanzen. Die Stimmung ist gereizt, es braucht Institutionen, die dazu beitragen, dass diese Gesellschaft miteinander im Gespräch bleibt.
Der amerikanische Journalist Evan Osnos beschreibt in seinem Buch “Mein wütendes Land” am Beispiel der Vereinigten Staaten an vielen kleinen Beispielen, wohin es führt, wenn kleine und große gemeinschaftsstiftende Institutionen wegbrechen. Osnos skizziert das unter anderem sehr anschaulich am Niedergang der unzähligen, oft winzigen Lokalzeitungen, die es in jedem noch so abgelegenen Nest in den Vereinigten Staaten gab. Mit der Verbreitung der sozialen Medien verloren sie rasant an Kundschaft, die sich ihre Informationen fortan in irgendwelchen Internetforen besorgte. Mit dramatischen Folgen für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Denn in der Folge wurden die Menschen mit irgendwelchen kruden, ungeprüften Informationen und Emotionen geflutet, die sie kaum mehr einordnen konnten auch, weil der Bezug zu ihrem konkreten Leben vor Ort völlig fehlte.
Misstrauensgemeinschaften
Osnos erzählt das eindrücklich. Statt sich wie früher über die Belange und Themen der Nachbarschaft, die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse ihrer Mitbewohner zu informieren und auszutauschen, tauchten sie mehr und mehr in Misstrauensgemeinschaften ab, in denen gern auch radikale bis irrsinnige Ansichten verbreitet wurden, die schwer einzuordnen und die völlig frei waren von anderen möglichen Sichtweisen auf ein Thema. Wenn dann noch die Dorfkneipe und damit der Stammtisch wegfällt, geht der Zusammenhalt schnell flöten.
Das Ergebnis können wir in den USA beobachten: Eine immer tiefere und zunehmend aggressiv ausgetragene Spaltung der Gesellschaft greift um sich. Ich fürchte, in der Tendenz lässt sich das leider auch zunehmend bei uns beobachten. Der Hass, die schlechte Laune, die Bereitschaft, andersdenkende Mitmenschen, je nach Lager, ansatzlos als “Idioten”, “Nazis” oder “Gutmenschen” zu verunglimpfen, nimmt erschreckend zu. Die Bereitschaft zuzuhören, andere Standpunkte anzuhören, sich mit Argumenten Andersdenkender auch nur auseinanderzusetzen, schwindet hingegen.
Der Soziologe Hartmut Rosa spricht in diesem Zusammenhang von einem weit verbreiteten “Aggressionsverhältnis” zur Welt, das seiner Ansicht nach auch aus dem permanenten Steigerungszwang resultiert, dem sich die Welt verschrieben hat. Immer schneller, immer mehr, immer weiter. Auch das setzt Individuen zunehmend unter Druck. Hinterlässt Menschen zunehmend gestresst, erschöpft und gereizt und bietet einfachen “Problemlösern” und Hasspredigern einen hervorragenden Nährboden. Womit wir wieder bei den sozialen Medien wären: Wut klickt gut.
In dieser Situation braucht es den Dialog mehr denn je. Hartmut Rosa hat den Kirchen und Religionen in einem aktuellen, vielbeachteten Festvortrag dabei eine besondere, eine wichtige Stellung eingeräumt. “Demokratie braucht Religion”, konstatierte Rosa und verwies auf den Wunsch des jungen König Salomo, der Gott um ein “hörendes Herz” bittet. Was verbirgt sich hinter dieser poetischen Formulierung “ein hörendes Herz”?
Hartmut Rosa spricht in seinem soziologischen Hauptwerk immer wieder von der Notwendigkeit (und dem Bedürfnis nach) “resonanten Begegnungen”. Begegnungen also, die Menschen verändern können, weil sie sich öffnen, sich auf andere oder anderes wirklich einlassen, zuhören, sich berühren lassen und nicht schon von vorneherein wissen, wie die Geschichte endet oder wie der andere ist. Im Zweifelsfall eben ein “Idiot”.
Diese resonanten Begegnungen und Gespräche sind nicht nur für den Seelenfrieden von uns Individuen wichtig, sondern auch für eine Demokratie überlebensnotwendig. Kirchen und Religionen hätten darin, so Rosa, eine besondere, über Jahrhunderte eingeübte Expertise und Übung, und schon deshalb seien sie unverzichtbar.
Ausdifferenzierung der Welt
“Ein hörendes Herz”. Vermutlich hatte Robert Geisendörfer Ähnliches im Sinn, als er 1973 das GEP ins Leben rief: “Fürsprache üben, Barmherzigkeit vermitteln und Stimme leihen für die Sprachlosen”. Diesem Auftrag sind Sie in Ihren vielfältigen Publikationen seit nunmehr 50 Jahren verpflichtet. Und das finde ich gut! Denn unsere Gesellschaft braucht genau dieses Engagement heute dringender denn je.
Gleichzeitig fällt mir auf, dass das Postulat von Geisendörfer auf manche Rezipienten eine Haltung ausstrahlen könnte, wenn auch subtil, die auf ein zentrales Problem hinweist, dem sich beide Institutionen stellen müssen. Die öffentlich-rechtlichen Medien genauso wie die Kirchen.
Geisendörfer will Fürsprache für andere üben, Barmherzigkeit vermitteln. Hinter diesem zutiefst menschlichen Ansatz könnte eine Falle lauern. Denn das könnte man auch so lesen: Da scheint einer zu sein, der weiß, was “Barmherzigkeit” ist, weshalb er sie anderen “vermittelt”. Der weiß, wie die Entrechteten sich fühlen, weshalb er für andere sprechen kann. Ja, der am Ende vermutlich auch weiß, wer zu den Entrechteten gehört und wer zu denen, die “Übles” wollen. Platt gesagt: wer zu den Freunden und wer zu den Idioten zu zählen ist. Wer *woke* ist und wer nicht! Genau hier lauert die Blasengefahr oder Falle, derer sich die Kirchen und ihre Medien genauso bewusstwerden müssen wie öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten.
Wenn wir konstatieren müssen, dass beide Institutionen große Gruppen der Gesellschaft immer weniger oder überhaupt nicht mehr erreichen, dann mag das auch mit dem technischen Wandel und der Ausdifferenzierung der Welt zu tun haben. Aber eben auch damit, dass sich viele und zahlenmäßig durchaus relevante Gruppen von unseren Programmen und Inhalten offensichtlich nicht mehr gesehen oder gehört fühlen.
Die Frage, woran das liegt und wie die Kirchen genauso wie die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten diese Gruppierungen wieder erreichen können, ist eine zentrale, wenn nicht die überlebensnotwendige Frage. Für die Institutionen selbst, aber vor allem und insbesondere für den Zusammenhalt der Gesellschaft, für das Funktionieren der Demokratie.
Unabhängige Qualitätsmedien
Weder den Kirchen noch dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk sollte es dabei um den Machterhalt um seiner selbst willen gehen. Schon weil das eine Rechnung ist, die nicht aufgehen würde. Denn wenn zu vielen Menschen das Gefühl haben, uns nicht mehr zu brauchen, wenn wir für unwichtig, für nicht relevant erachtet werden, dann sind wir zum Scheitern verurteilt. Was für diese Gesellschaft katastrophal wäre.
So wie Hartmut Rosa konstatiert, dass die Demokratie Religionen braucht, so gesteht diese Aufgabe in anderer Rolle nicht zuletzt das Bundesverfassungsgericht dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in vielen grundlegenden Urteilen zu: Die Demokratie braucht unabhängige Qualitätsmedien, die für alle Menschen in diesem Land frei zugänglich sind. Letzteres ist gewährleistet. Ob sich alle Menschen gesehen und gehört fühlen, ist eine andere, nicht weniger zentrale Frage.
Wie also kann das gelingen? Ihnen wie uns? Darauf gibt es nicht die eine, und schon gar keine einfache Antwort, und das ganze Unternehmen ist oft ein schwieriger Balanceakt. Ich bin überzeugt: Wer ein resonantes Gespräch mit der Gesellschaft organisieren will, muss alle, zumindest viele Standpunkte miteinbeziehen. Was nach einer Binsenweisheit klingt, ist noch lange kein Selbstläufer.
Die Corona-Krise war ein Beispiel dafür, wie schwierig dieser Drahtseilakt ist. Und welch verheerende gesellschaftliche Verwerfungen es nach sich ziehen kann, wenn das nur unzureichend glückt. Wir als Medien (aber das gilt für die Kirchen vermutlich gleichermaßen) mussten uns mit dem Vorwurf auseinandersetzen, zu einseitig berichtet zu haben. In dieser Pauschalität muss ich den Vorwurf zurückweisen, und doch sehe ich rückblickend viele Kritikpunkte als durchaus nachvollziehbar.
Natürlich war es richtig, in einer existenziellen Krise zunächst denjenigen das Wort zu geben, die führend auf dem Gebiet der Forschung waren. Gleichzeitig war unsere Expertenauswahl auch unter diesen Gesichtspunkten von Anfang an verengt. Denn auch innerhalb der ernstzunehmenden Wissenschaft gab es in einzelnen Fragen unterschiedliche Bewertungen. Derartige Differenzen gehören ja zum Wesenskern von Wissenschaft und vermitteln einen Eindruck der Vielschichtigkeit von Problemen.
Und dann gab es viele Menschen, bei denen der politische Umgang mit der Pandemie oder das Thema Impfung Ängste und Sorgen ausgelöst hat. Dass diese Sichtweisen, Ängste und Sorgen oft weggewischt und überschrieben wurden, das war absolut nicht in Ordnung. Es geht dabei weniger um eine Bewertung, um “richtig” oder “falsch”, sondern erst mal nur darum zuzuhören und zu versuchen zu verstehen, wie bestimmte gesellschaftliche Gruppen zu ihrer Weltsicht kommen. Was treibt sie an, was quält sie, welche Bedürfnisse haben sie?
Gespür und Verständnis
Der Versuch zu verstehen ist dabei etwas anderes, als etwas zu rechtfertigen. Ein feiner, aber wichtiger Unterschied. Möglicherweise sind wir zu schnell im Bewerten. Statt zunächst auch nur den Versuch zu unternehmen, zu verstehen, wie Menschen zu bestimmten Positionen kommen. Das hörende Herz.
Natürlich gibt es Grenzen dessen, was diskutabel ist. Nicht zuletzt hilft dabei das Grundgesetz als Richtschnur. Ich fürchte nur, wir öffnen manchmal zu schnell Schubladen, in die wir Menschen oder Positionen hineinschieben. Nicht jeder Mensch, der sich Sorgen um Impfschäden macht, trägt Aluhut, und nicht jeder Bürger, der sich Sorgen macht, wenn hundert Flüchtlinge in sein 400-Seelen-Dorf ziehen, ist automatisch ein Nazi.
Das setzt zunächst voraus, überhaupt ein Gespür und ein Verständnis für bestimmte Milieus und Gruppierungen zu entwickeln. Dafür ist Nähe nötig. Die Begegnung mit Menschen, für die wir unsere Programme machen. Nicht zuletzt deshalb habe ich als Intendant entschieden, unsere Regionalstudios weiter zu stärken. Wir müssen und wollen mit unseren Mitarbeitenden vor Ort sein, auch und gerade in einer sich globalisierenden Welt.
Um einen weiten Blick zu haben, ist es darüber hinaus unabdingbar, eine möglichst diverse Belegschaft zu haben. Und mit divers ist eben gerade nicht nur gemeint, auch queere Menschen zu beschäftigen oder Menschen mit nicht deutscher Einwanderungsgeschichte. Männer und Frauen, junge und ältere Mitarbeitende. All das ist zum Glück schon fast eine Selbstverständlichkeit. Wir müssen gleichzeitig aber auch verstärkt um Menschen werben, die beispielsweise in ländlichen Regionen sozialisiert sind oder im Osten unseres Landes, die eher konservativ denken, deren Vorfahren nicht in fünfter Generation Bildungsbürger sind, sondern Arbeiter und Angestellte. Die nicht studiert haben, oder eben nicht nur Theologie (um bei den Kirchen zu bleiben) oder Germanistik. Sondern Natur- oder Wirtschaftswissenschaften.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass diese Menschen oft lieber in der Forschung oder der Finanzindustrie arbeiten wollen als in einer der beiden genannten Institutionen. Schon weil sich in beiden Bereichen wesentlich mehr verdienen lässt. Erschwert wird das Vorhaben der Diversität nicht zuletzt auch dadurch, dass Milieus immer kleinteiliger und heterogener werden. Die klassischen Zuordnungen funktionieren immer seltener. Ein Phänomen, das auch den großen Volksparteien zu schaffen macht.
Unvoreingenommene Neugier
Trotzdem bleibe ich dabei: Unsere Belegschaften, und da meine ich die Kirchen wie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gleichermaßen, sind oft noch zu wenig divers im oben beschrieben Sinne. Umso wichtiger ist es dann, sich dieser Tatsache und seiner blinden Flecken sehr bewusst zu sein, sich aktiv zu sensibilisieren.
Was es umso mehr braucht, ist eine unvoreingenommene Neugier. Auf die unterschiedlichsten Lebenswelten. Resonante Begegnungen setzen nämlich genau das voraus. Die unvoreingenommene Neugier. Und den Mut, Widersprüchliches und Widerspruch auszuhalten. Denn auch das gehört zur Wahrheit. Allen recht machen kann man es ohnehin nicht. Berichten wir beispielsweise über die Klimakatastrophe, können wir sicher sein, Kritik, mitunter auch Prügel, von mindestens zwei Seiten zu bekommen. Die einen, die sich beschweren, es würde noch viel zu wenig berichtet, und alles “weichgespült”, die anderen, die uns nicht minder wütend vorwerfen, wir würden nur noch übers Klima berichten.
Der menschengemachte Klimawandel, um beim Thema zu bleiben, ist dabei zweifelsohne eine der größten, wenn nicht die größte Herausforderung der Gegenwart. Wir werden, selbst dann, wenn wir nur eine Schadensbegrenzung betreiben wollen, es nicht bei kosmetischen Korrekturen belassen können, nicht einfach so weiterleben können wie gewohnt. Wir werden neue Formen des Arbeitens, des Lebens, der Mobilität, des Wirtschaftens oder unserer Ernährung finden müssen. Es muss kein schlechteres Leben sein. Aber wir werden neue Wege finden müssen.
Das alles aber auszuhandeln, wird sehr anstrengend. Und es wird die Gesellschaft maximal stressen, die Demokratie auf eine harte Probe stellen. Gerade in einer solchen Situation ist es dringend notwendig, über Institutionen zu verfügen, die diese unangenehmen Wahrheiten aussprechen, die uns eine Vorstellung geben können von der Zerbrechlichkeit der Schöpfung, von der Interdependenz des Lebens. Und die uns daran erinnern, was es heißt, “Mensch” zu sein. Und die nicht zuletzt dazu beitragen, den Diskurs über die alles entscheidende Frage “Wie wollen wir leben?” zu unterstützen und zu befördern, damit dieses Gespräch einer Gesellschaft mit sich selbst zivil, demokratisch und damit menschlich bleibt.
Nicht zuletzt ist die Frage, ob Institutionen wie die Kirchen in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs, der Friktionen und Verwerfungen eine auch publizistisch wichtige Stimme bleiben können, eine Frage der technischen Innovationen. Und als Voraussetzung dafür ist die Bündelung schwindender finanzieller Kräfte notwendig. Auch mit dieser Herausforderung kennen wir uns bei den ÖRR bestens aus.
Und auch Sie haben gerade erst zwei evangelische Medienhäuser fusioniert und gleichzeitig die “Evangelische Sonntagszeitung” eingestellt. Ein Kraftaufwand, der mit Sicherheit nicht ohne Amputationsschmerz war: Liebgewordenes loslassen. Und dabei nicht abstürzen in die Beliebigkeit. Damit leben lernen, dass die digitale Welt schnelle, agile Antworten und Reaktionen braucht. Für ein Unternehmen, das schon mal in Kategorien der Ewigkeit denkt, sicherlich keine leichte Aufgabe. Sie haben sich der Aufgabe dennoch gestellt.
Das ist wichtig für das oben Skizzierte, denn gerade digitale Medien bieten die Möglichkeit zum niederschwelligen Dialog. Weshalb sie ja “social media” heißen, auch wenn sie im Ergebnis nicht immer sozial sind. Wie aber die erreichen, die weit weg sind, die gar nicht erreicht werden wollen? Wie zum Nachdenken und zum Dialog anregen über Themen, die eher sperrig sind und eben nicht unterhaltend? Die vielleicht sogar schlechte Laune machen, die (Denk-)Arbeit machen, aber zum Leben (oder zur Demokratie) eben dazugehören?
Ich habe auch darauf keine schnelle Antwort, wohl aber weiß ich, dass wir bei der Strafe des eigenen Untergangs nicht aufhören dürfen, genau auf diese Fragen möglichst überzeugende Antworten zu finden. Auch nach 50 Jahren GEP werden Sie also für die Zukunft viel Kraft, Frustrationstoleranz und viel Mut brauchen, um Ihren wichtigen gesellschaftlichen Auftrag zeitgemäß zu interpretieren und erfolgreich wahrnehmen zu können.