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Let me docutain you – rockt Guttenberg RTL? Michael Ridder über den Freiherrn im Fernsehen.

3. Juli 2022

Karriere-Wechsel: Der frühere Bundes­verteidigungs­minister Karl-Theodor zu Guttenberg geht als Moderator in den “knallharten RTL-Journalismus”, doch Infos zu konkreten Inhalten gibt der Sender nicht bekannt. “Merkwürdig”, schreibt Redakteur Michael Ridder (links im Bild) bei epd Medien und stellt Thesen auf, mit welchen investigativen Themen sich Guttenberg mit seiner “besonderen Expertise” wohl befassen könnte. Womöglich mit den Plagiats­­vorwürfen gegen Springer-Chef Mathias Döpfner. turi2 veröffentlicht den Beitrag in Kooperation mit epd Medien in der wöchentlichen Reihe Das Beste von epd Medien bei turi2.

Von Michael Ridder / epd Medien

Bei RTL drehen sie jetzt richtig auf. Der hauseigene Streaming­dienst RTL+ haut eine Eigen­produktion nach der anderen raus. Für die neue “Investigativ­unit” der Gruppe werden gleich mal drei Investigativ­leute vom ZDF abgeworben, schließlich soll die Unit crossmedial für alle Angebote zuständig sein – auch für den “stern”, dessen Verlagshaus Gruner + Jahr neuerdings eine Tochterfirma von RTL Deutschland ist.

Und dann folgt die nächste Knaller­nachricht: Der als Plagiator zu zweifelhafter Berühmtheit gelangte Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jakob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg soll bei RTL+ als Moderator tätig werden. Der 50-Jährige wird durch zwei 90-minütige “Docutainment-Sendungen” führen, die noch in diesem Jahr ins Programm kommen sollen. Angaben zum Thema der Sendungen machte die RTL-Pressestelle auf Nachfrage nicht, versprach aber: “Wir halten Sie gerne im Loop.”

Zur Erinnerung: Im Jahr 2009 war der CSU-Politiker Guttenberg zunächst Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, danach Bundes­verteidigungs­minister. Seine Beliebtheits­werte waren zeitweise höher als die der damaligen Kanzlerin Angela Merkel, was das biografische Archiv Munzinger damit erklärt, dass der Adelige als “Projektions­fläche für die Sehnsüchte vieler Deutscher” gedient habe. Im Frühjahr 2011 legte Guttenberg alle politischen Ämter nieder, weil in seiner Doktorarbeit zahlreiche Plagiate gefunden wurden. Sein Doktortitel wurde ihm von der Universität Bayreuth aberkannt. Seitdem war er unter anderem als Unternehmens­berater und Lobbyist tätig – und zog weiterhin Kritik auf sich.

So war Guttenberg Vorstands­mitglied des zwielichtigen US-Technologie­unternehmens Augustus Intelligence, das 2020 wegen der Lobbyismus­affäre um den CDU-Politiker Philipp Amthor bekannt wurde. Im Juni 2021 kassierte er eine Rüge des Deutschen Rats für Public Relations: Demnach unterließ es Guttenberg als Autor eines Gastbeitrags für die “Frankfurter Allgemeine Zeitung”, kenntlich zu machen, dass er seinen Beitrag im Rahmen von Lobbying­aktivitäten für die – mittlerweile insolvente – Wirecard AG veröffentlichte. Eine “FAZ”-Sprecherin erklärte daraufhin: “Wir hätten den Beitrag in Kenntnis einer Beratertätigkeit Herrn zu Guttenbergs für Wirecard nicht abgedruckt.”

Nun wechselt der Mann mit den “perfekten Manieren” und dem “beachtlichen Talent zur Selbst­vermarktung” (“Die Zeit”) in den knallharten RTL-Journalismus, auch wenn die Endung “-tainment” natürlich smarte Unterhaltungs­elemente erlaubt, die Guttenberg sicher Freude bereiten. Merkwürdig nur, dass sich RTL zum konkreten Inhalt der Sendungen ausschweigt. Im investigativen Bereich ist dies in der Regel ein Zeichen dafür, dass ein Medienhaus den Eingang von Unterlassungs­aufforderungen vor der Veröffentlichung verhindern will. Möglicherweise packt Guttenberg also ganz heiße Eisen an – in Themenfeldern, bei denen er über besondere Expertise verfügt.

Da gäbe es zum Beispiel die Plagiats­vorwürfe gegen Springer-Chef Mathias Döpfner. Zwei Plagiatsjäger werfen ihm wissenschaftliches Fehlverhalten vor, aus ihrer Sicht hat er sich in seiner 1990 vorgelegten Doktorarbeit mit dem Titel “Musikkritik in Deutschland nach 1945: Inhaltliche und formale Tendenzen – eine kritische Analyse” kräftig bei einer anderen Dissertation bedient. Die Frankfurter Goethe-Uni prüft die Vorwürfe. Gibt es dazu in Kürze exklusive Hintergründe bei RTL? Und geht der Sender dann auch der Frage nach, warum sich Döpfner als Präsident des Zeitungs­verleger-Verbands BDZV zurückzieht, weil er viel Zeit für Springers US-Geschäft benötigt, dann aber den Nebenjob als Verwaltungs­rats­präsident des Springer-Joint-Ventures mit Ringier in der Schweiz annimmt? Wir wissen es nicht. Aber wir halten Sie im Loop.

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