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“Mathias Döpfner braucht meinen Rat nicht.” Kai Diekmann über “Bild”, Boulevard und den Tod.

30. Mai 2023


Kai got the Feeling: “Mitunter schmerzt” Kai Diekmann die Entwicklung, die “Bild” unter seinen Nachfolgern genommen hat. “Ich würde mir wünschen, dass Bild mit eigenen Schlagzeilen glänzt und nicht ständig in nicht so hübschen Schlagzeilen steht”, sagt der Rekord-Chefredakteur von Springers Boulevard-Blatt zum Auftakt der turi2 Markenwochen im Podcast-Interview. Mit öffentlichen Ratschlägen hält sich der Mann, der seine Autobiografie mit “Ich war ‘Bild'” überschrieben hat, im Gespräch mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow aber zurück. Das gilt auch für Ratschläge in Richtung seines früheren Konzernchefs, der zuletzt damit leben musste, dass peinliche SMS- und Chat-Nachrichten veröffentlicht wurden. “Mathias Döpfner braucht meinen Rat nicht. Aber wenn mein Rat gefragt ist, stehe ich zu Verfügung.” Für den Chef des Konzerns, in dem “Bild” erscheint, sei es schwieriger, zu argumentieren, dass Privates privat bleiben müsse. Manchmal sei “Privates eben auch politisch”.
 

 
In seinen über 30 Jahren bei Springer und 16 Jahren als “Bild”-Chefredakteur habe Diekmann keine “solchen Nachrichten” erhalten oder Einflussnahme des Verlags auf seine Arbeit erlebt – mit einer Ausnahme: Damals wollte ein neuer Anzeigenleiter ein unfallfreies Werbeumfeld für einen neuen Automobil-Kunden schaffen. Diekmann berichtet, wie er diesen Wunsch mit einer ganzen Seite voller Autounfälle gekontert hat. Außerdem geht es in dem Gespräch um die Mechanismen des Boulevards, etwa Absprachen zwischen Redaktion und Protagonistinnen über die Freigabe von Zitaten hinaus, Diekmanns Liebe zur Marke “Bild” und seine Freundschaft mit Helmut Kohl. Die Begegnung mit dem Leichnam des Altkanzlers habe sein “Verhältnis zum Tod komplett verändert”. “Wir machen als Gesellschaft einen Fehler, indem wir den Tod aus unserem Alltag wegindustrialisiert haben”, findet Diekmann heute. Früher als Reporter, als “Bild”-Chef und im Privaten habe er den Anblick von Toten immer vermeiden können.
 

 
Über die Feinde, die er sich in seinem Journalistenleben gemacht hat, wolle Diekmann sich nicht definieren: “Ich bin kein Streithammel”, sagt er und nennt sich “im Grunde meines Herzens harmoniesüchtig”. Dennoch habe er sich “für die richtige Sache” und für die Marke “Bild” gerne gerauft. Auch müsse er als Gesicht der mächtigsten Medienmarke in Deutschland damit leben, dass es immer Menschen gebe, die ihm “in herzlicher Abneigung verbunden” seien.
 

Hier gehts zum turi2 Podcast:


 
Heute blickt Diekmann als PR-Unternehmer auf die Medienlandschaft. Er wundert sich, dass manche bekannte Mandate seiner Agentur Storymachine, die üblicherweise über ihre Kunden schweigt, skandalisiert würden: Unternehmen, die sich bei ihm melden, bräuchten eben oft Hilfe. Er vergleicht Krisen-PR mit dem Beruf seines Vaters, der als Strafverteidiger “Mörder und Verbrecher” verteidigt hat, und mit dem oft blutigen Job eines Unfallchirurgen.
 

Kai Diekmann im Markenfragebogen von turi2:
1. Wenn ich eine Marke wäre, wäre ich wahrscheinlich Coca-Cola. Ein Klassiker in den wunderbaren Farben rot und weiß – und manchmal ein bisschen ungesund.
2. Hier würde ich dann werben: Natürlich in “Bild”, der Bühne mit dem größten Publikum davor, und wahrscheinlich mit dem Slogan “Kai got the feeling”.
3. Die liebste Marke meiner Kindheit war Winnetou. Mit Rothäuten habe ich es ja politisch im Allgemeinen nicht so sonderlich. Aber hier mache ich die ganz große Ausnahme.
4. Diese Marke begegnet mir jeden Tag: Potsdam. Wo Potsdam drauf steht, da ist Potsdam drin: Die ganze Welt Friedrich des Großen.
5. Eine Marke, die ich bewundere ist Taylor Swift, die es geschafft hat, ihr eigenes Medium zu sein und sich ein Millionen-Publikum aufzubauen – ohne die Hilfe der klassischen Medien.
6. Mein Tipp für die Markenpflege: Bleib dir treu. Immer.
7. Diese Marke kann weg: Diese Frage überfordert mich. Ich finde, es gibt keine Marke, die weg kann. Aber es gibt eine Marke, die ich mal über Jahre, wenn nicht über ein ganzes Jahrzehnt vermisst habe. Und das war die Marke Dolomiti, das wunderbare Eis. Und dann hatte ich das Glück, einen Vortrag zu halten bei Unilever. Beim CEO habe ich mich dann erkundigt, warum es denn Dolomiti nicht mehr gäbe. Daraus ist das Projekt “Dolomiti muss wieder an den Start” geworden (…) Nach 15 Monaten gab es die Marke Dolomiti wieder – mit dem schönen Aufdruck “Comeback by Bild”.

 
Dieser Podcast ist Teil der turi2 Markenwochen – bis 11. Juni beschäftigen wir uns auf turi2.de mit starken Marken und den Menschen dahinter.
 
Fotos: Johannes Arlt für turi2
 

Mehr zum Thema:
Die turi2 edition #21 Marken erscheint am 13. Juni gedruckt und als kostenloses E-Paper. turi2 stellt auf 152 Seiten die Strategie von Newcomern und klassischen Konsum-, Luxus- und Dienstleistungsmarken vor. Zeigt, wie Marken Medien nutzen und beschreibt die Herausforderungen für Markenaufbau und -führung.
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