Ohne Berührungsangst – “Prisma”-Chefredakteur Stephan Braun zu Content-Verbreitung auf WhatsApp.
25. April 2024
Was guckst du? Instagram, Facebook und YouTube hat der Prisma-Verlag mit seinem TV-Magazin schon lange im Programm. Seit Anfang des Jahres setzt Chefredakteur Stephan Braun auch auf WhatsApp zur Content-Verbreitung. Das sind seine Learnings.
Welches Ziel verfolgt “Prisma” auf WhatsApp?
“Prisma” setzt gern auf neue Medienformen wie zum Beispiel auch Podcasts. Unser Ziel ist es, den Bekanntheitsgrad ständig auszubauen. Mit WhatsApp wollen wir das Online-Portal prisma.de für den Bereich Entertainment als Go-To-Website stärker nach außen tragen. Wer unseren Kanal abonniert, bleibt tagesaktuell auf dem Laufenden in der TV-, Streaming- und Unterhaltungswelt.
Stephan Braun (49) besucht nach Abitur und Zivildienst 1997 die Henri-Nannen-Schule, volontiert beim Mittelrhein-Verlag in Koblenz und arbeitet dort bis 1999 als Redakteur. Der Journalist wechselt als Pressesprecher zum Zentralverband Gartenbau in Bonn und Berlin. Ab 2006 übernimmt Stephan Braun Management-Aufgaben u.a. bei Bertelsmann, Springer Fachmedien oder Funke Medien. Anfang 2019 wird er Chefredakteur der bundesweit den Tageszeitungen beiliegenden Fernsehzeitschrift “Prisma”, bei der er auch Prokurist ist. Hier steuert er alle Produkte und moderiert auch zwei Promi-Podcasts unter der Marke “Hallo”.
Wie ist der Kanal in die Kommunikationsstrategie integriert?
Der neue WhatsApp-Kanal ist als Erweiterung unserer crossmedialen Kommunikationsstrategie zu verstehen. Unsere rund zehn Millionen Print-Leserinnen und -Leser von prisma haben nicht zuletzt seit der Corona-Krise eine hohe Affinität zu WhatsApp. Wir nutzen auch den bei ihnen etablierten Messenger-Dienst als Brücke, um sie an unsere Digitalaktivitäten heranzuführen. Die redaktionellen Inhalte steuern wir aus der Online-Redaktion und erweitern diese um Community-Inhalte aus dem Produktmanagement.
Welche Erfahrungen habt Ihr seit Anfang des Jahres gesammelt?
In erster Linie haben wir vom Nutzungsverhalten unserer Abonnenten viel über die beliebtesten Inhalte gelernt. In unserem Fall sind das die regelmäßigen TV- und Streamingtipps, aber auch Star-News, Gewinnspiele und durchaus auch Rezepte. Wir lernen jeden Tag dazu. Wichtig ist, keinerlei Berührungsängste zu haben. In Teilen haben wir schon eine Interaktionsrate von mehr als zehn Prozent, also eindeutige Klicks auf den Post und damit eine direkte Weiterleitung auf unsere Website. Ich halte das für einen richtig guten Wert.
Was kann WhatsApp nicht?
Die neuen WhatsApp-Kanäle werden uns im Journalismus und im Content-Management nicht die Welt retten. Ich sehe das Produkt also nicht als einzelnes, sondern als ein ergänzendes in unserem gesamten Produktmix.
Welches Unternehmen sollte unbedingt auf WhatsApp gehen, und wer nicht?
Grundsätzlich können auf WhatsApp mit wenig Aufwand interessante, unterhaltsame und nützliche Postings veröffentlicht werden. Das ist also interessant für all´ diejenigen, die mit ihrer Marke im B2C-Marketing eine breite Zielgruppe ansprechen möchten. Wer sich hingegen schwer tut, ein neues Medium auszuprobieren oder nicht ausreichend relevante Inhalte hat, sollte es lieber lassen.