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Wann ist ein Thema serienreif? Vinzent-Vitus Leitgeb über Podcasts und Audio-Serien der “SZ”.

18. April 2023

Akustischer Lückenfüller: Mehr­teilige Podcast-Serien zu großen Recherchen füllen im besten Fall “die Lücken im Alltag mit Mehrwert”, schreibt Vinzent-Vitus Leitgeb im Magazin Republic Media. Leitgeb leitet das Audio-Team der “Süddeutschen Zeitung” und beobachtet, dass Audio-Serien zuweilen auch aus tages­aktuellen oder regel­mäßigen Podcasts entstehen, wenn das Interesse des Publikums besonders groß ist. turi2 veröffentlicht seinen Beitrag in Kooperation mit Republic, dem gemeinsamen Vermarkter der “FAZ” und der “Süddeutschen Zeitung”. Das komplette Magazin zum Thema “Vertrauen” können Sie hier gratis herunterladen.
 
Von Vinzent-Vitus Leitgeb
 
Der Wirecard-Skandal ist eine unglaublich relevante, komplexe und vielschichtige Geschichte. Um ihn mal kurz auf einzelne Zahlen herunterzubrechen: Alleine die Anklageschrift im Prozess von München ist 474 Seiten lang, ihr liegen 700 Aktenbände zu Grunde, 42 Terabyte an Daten wurden ausgewertet. 1,9 Milliarden Euro soll es nie gegeben haben. 3,2 Milliarden Euro soll die Schadenssumme betragen.

Es geht im Fall Wirecard um unglaublich viel, das verdeutlichen solche Zahlen. Doch wer dann genauer in die Vorgänge dahinter eintaucht, kann auch schnell den Überblick verlieren. Es handelt sich um einen Bilanzskandal, um einen komplexen Wirtschaftskrimi mit zahlreichen Nebensträngen und einen packenden Spionage-Thriller. Alles in einem. Alles über Jahrzehnte gewachsen. Mit vielen offenen Fragen.

Der Wirecard-Skandal ist genau damit allerdings auch ein idealer Fall für eine mehrteilige Podcast-Serie der “Süddeutschen Zeitung”: Wirecard: 1,9 Milliarden Lügen. Die zwölf bisher erschienenen Episoden zu jeweils ca. 45 Minuten, die millionenfach gehört wurden, bieten genug Platz und Zeit, nochmal zurückzutreten und die großen Zusammenhänge des Skandals für Hörerinnen und Hörer Schritt für Schritt aufzurollen. Um für sie die Motive der zentralen Akteure zu hinterfragen. Um wichtige beteiligte Personen und Expertinnen zu Wort kommen zu lassen und damit wichtigen Kontext für die immer neuen Wendungen und Enthüllungen aus aktuellen investigativen Recherchen zu bieten.

So eine mehrteilige Podcast-Serie spannend und gleichzeitig ausgewogen umzusetzen, ist dabei natürlich sehr aufwendig. Doch gerade, wenn ein Fall auch gesellschaftlich-politisch so hoch relevant ist wie Wirecard, lohnt es sich: Behörden und Prüfer in Deutschland haben damals versagt. Einzelne Politiker waren offenbar zu stolz auf die vermeintliche Erfolgs­story “Made in Germany”. Zahlreiche Klein­anlegerinnen und Klein­anleger sowie Banken haben jede Menge Geld verloren.

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass es journalistische Angebote gibt, die niedrig­schwellig ansetzen und möglichst vielen Menschen ermöglichen, zu verstehen, wie das alles passieren konnte.

Weitere Beispiele serieller Podcasts der “Süddeutschen Zeitung” mit gleichem Anspruch sind etwa die Serien The Great Firewall oder Vor aller Augen, beide im Sommer 2022 erschienen. In ersterer geht es um das Internet in China, das einst ein großer Hoffnungsschimmer auf Freiheit im Land war und jetzt eines der wichtigsten Instrumente der Zensur und Überwachung ist. Die zweite Serie handelt vom erschreckend aktuellen Thema der sexualisierten Gewalt gegen Kinder in Deutschland, erzählt an großen Missbrauchs­komplexen wie Lügde oder Münster.

Solche Podcast-Serien sind nicht immer leichte Unterhaltung. Aber sie bieten den Hörerinnen und Hörern eben die Möglichkeit, tief, aber gleichzeitig in klar über­schaubarem Rahmen in Themen einzusteigen – und das in Nutzungs­situationen, in denen sie nicht lesen oder fernsehen können, also etwa beim Sport oder beim Pendeln in die Arbeit. Im besten Falle füllen sie die Lücken im Alltag mit Mehrwert. Und solche Serien eignen sich genauso als Ergänzung zu anderen Podcasts.

Denn viele Nutzerinnen und Nutzer bauen derzeit ganz klare Audio-Routinen auf: Sie hören einerseits sehr regelmäßig erscheinende Formate, etwa Nachrichten-Podcasts wie Auf den Punkt von der “SZ”, den viele User täglich oder zumindest mehrmals pro Woche hören. Sie hören wöchentlich den “SZ”-Fußball-Podcast Und nun zum Sport oder zwei­wöchentlich den “SZ”-Recherche-Podcast Das Thema. Aber sie laden andererseits auch regelmäßig neue Podcast-Serien herunter, die einen begrenzten Umfang haben, abgeschlossene Recherchen zu großen Themen wiedergeben und damit neue Impulse und Eindrücke bieten können.

Die “SZ” setzt daher auf beide Formen: auf abgeschlossene Podcast-Serien zu den größten und besten Geschichten der Redaktion und auf fort­laufende,
regel­mäßige Formate mit höchstem journalistischem Anspruch als ständige Begleiter im Alltag.

Es ist ein Portfolio, das dabei auch noch einen weiteren Vorteil bietet: Einige der bisherigen “SZ”-Serien entstanden aus fort­laufenden, aktuelleren Formaten heraus. Wenn das Interesse der Hörerinnen und Hörer an einer Recherche im Podcast “Das Thema” besonders groß ist, kann das zumindest als zusätzlicher Indikator dafür dienen, dass hier noch mehr Recherche lohnend wäre. Im Fall der fehlenden 1,9 Milliarden Euro von Wirecard war das zum Beispiel so.

Vinzent-Vitus Leitgeb leitet das Audio-Team der “Süddeutschen Zeitung”. Er hat einen Master in Politikwissenschaft und ist Absolvent der Deutschen Journalistenschule.

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