Zeit für Zeitungen: 37 Millionen Menschen in Deutschland lesen Zeitung, viele nehmen täglich ihre Heimat-, Wochen-, Regional- oder überregionale Zeitung in die Hand – als ein Moment der Entschleunigung vom digitalen Dauerfeuer. Eine Oase der Ruhe mit raschelndem Papier und kuratierter Weltlage.
Doch der Druck auf die Zeitungen wächst. Wie Vermarkter, Journalisten und Verlagsmanager Zukunft gewinnen und was es bedeutet, wenn Zeitungen sterben, zeigt die turi2 Themenwoche Zeitungen, die vom 9. bis 15. September 2024 lief und hier dokumentiert ist.
Denkt groß: Score-Media-Chef Carsten Dorn nimmt Mediaagenturen, Werbungtreibende und Medien in die Verantwortung für eine funktionierende plurale Gesellschaft. “Der Zugang zu Qualitätsmedien muss niederschwellig sein”, sagt Dorn im Auftakt-Interview der Themenwoche Zeitungen. >>> Zum Interview
Zeitung ohne Zellulose: Die Zeitungsverlage Funke und Madsack haben 2023 die Print-Zustellung in einzelnen, unwirtschaftlichen Regionen eingestellt. Die Herausforderungen der Konzerne waren ähnlich, die Erfahrungen durchaus unterschiedlich, erklären “OTZ”-Chefredakteur Nils Kawig (links) von Funke und Denni Klein, Leiter Editorial Development bei Madsack. >>> Zum Beitrag
Zeitung und Zukunft: “Eine Redaktion, in der die Menschen einander vertrauen und gern zusammenarbeiten, ist ein gutes Fundament für alles andere”, sagt Lars Haider, der seit 13 Jahren Chefredakteur des “Hamburger Abendblatts” ist. Einen wichtigen Grund für den Erfolg des “Hamburger Abendblatt” sieht er darin, “dass wir in den vergangenen Jahren nahezu alles verändert und viele Dinge ausprobiert haben”. Inzwischen könnte das Blatt ganz ohne Print-Erlöse leben – warum Haider trotzdem “für immer” eine gedruckte Zeitung anbieten will, sagt er im Interview mit Markus Trantow. >>> Zum Interview
Zombies statt Zusammenhalt: Zeitungssterben heißt das Gespenst, das umgeht im deutschen Blätterwald. Vor allem im Regionalen und Lokalen drohen blinde Flecken auf der Landkarte, Nachrichtenwüsten, die nicht mehr publizistisch beackert werden. Anne-Nikolin Hagemann blickt auf fünf Vorhersagen für eine Zukunft ohne Zeitung. >>> Zum Beitrag
Schwindende Medienakzeptanz: Meinungsforscher Jens Lönneker, Gründer und Geschäftsführer von Rheingold Salon, hat in einer Studie festgestellt, dass jeder vierte Studienteilnehmer “medienavers” ist, zwei Drittel fühlen sich von Politik und System alleingelassen. Im Interview mit Heike Turi spricht er darüber, wie Medien und Gesellschaft gegensteuern können. >>> Zum Interview