Der Papst im Daunenmantel, Angela Merkel am Strand und Donald Trump im Knast – diese Fotos gehen um die Welt, obwohl kein Pixel die Wahrheit zeigt. Dennoch sind diese Machwerke Künstlicher Intelligenzen so authentisch, dass es unserer menschlichen Intelligenz zunehmend unmöglich wird, sie als Lüge zu entlarven. Gut, dass es kluge Köpfe gibt, die wissen, wie die Technik funktioniert, wo ihre Schwachstellen sind und wie sie sich kritisch-konstruktiv einsetzen lässt. Mit vielen dieser Menschen haben wir in der Themenwoche Digitalisierung & KI gesprochen. Auf dieser Seite sammeln wir ihre Beiträge.
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INTERVIEWS
Menschen und Maschinen: Für Miriam Meckel und Léa Steinacker erleben wir mit den aktuellen KI-Anwendungen “das größte Live-Experiment in der Geschichte der Menschheit”. Über die Konsequenzen der neuen Möglichkeiten in Medien, Wirtschaft und Bildungswesen sprechen Sie zum Auftakt der Themenwochen im großen Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow.
Lange Leitung: Während alle von KI sprechen, stehen Lokalzeitungen vor einer anderen digitalen Herausforderung: Die Leserschaft hängt an der gedruckten Ausgabe, die für Verlage aber immer unrentabler wird. Wie die Umstellung von Print auf Digital gelingen soll, sagt Michael Tallai, Geschäftsführer der Funke Medien Thüringen, im Interview von Nancy Riegel.
PODCAST
Hands on KI: Digital-Experte Dennis Horn rät Medienschaffenden im turi2 Wissen-Podcast, schnell mit KI anzufangen und die Technik zu beherrschen. Im Gespräch mit Redakteurin Pauline Stahl gibt er praktische Tipps für KI-Experimente und rät, etwa ChatGPT “richtig in die Pflicht zu nehmen” und die Eingaben möglichst kompliziert und mit vielen Vorgaben zu machen.
GASTBEITRÄGE
Sieht Potenzial: Die “deutsche Gründlichkeit” und eine gewisse “Dämonisierung” sind Gründe dafür, dass es mit der Digitalisierung in Deutschland langsamer vorangeht als in anderen Ländern, schreibt Miriam Schröder. Die Background-Chefin des “Tagesspiegel” und Digital-Expertin glaubt dennoch, dass hierzulande “beste Voraussetzungen, den weiteren Evolutionsprozess mitzugestalten”, herrschen – selbst in der “vielbelächelten Bürokratie”.
Veränderungsmaschine: Künstliche Intelligenz markiert den “fundamentalsten Wandel, den unsere Branche jemals erlebt hat”, schreibt Christoph Keese. “Reihenweise Geschäftsmodelle werden hinfällig”, prophezeit der Geschäftsführer von Springers Beratungsfirma Hy. Er glaubt, die Zukunft wird “ein Eldorado für die Besten und eine Strapaze für das Mittelmaß”.
Künstliche Konkurrenz: “Viele menschliche Tätigkeiten sind nicht so ausgefeilt, wie wir heute noch denken”, ist Neurowissenschaftler Henning Beck überzeugt. Dennoch glaubt er nicht, dass ChatGPT in naher Zukunft Steuerberaterinnen, Grafikdesigner oder Medienschaffende ersetzen wird. Beck nennt drei Grundprobleme, an denen die Technik krankt.
Von Mensch zu Bot: Moralische Fragen gehören in den Bereich menschlicher Verantwortung, schreibt der Theologe und Publizist Wolfgang Huber. Digitale Intelligenz dürfe nicht über das Schicksal von Menschen entscheiden, denn sie sei “weder allwissend noch irrtumsfrei”. Die Unterscheidung zwischen Mensch und Gott gewinne im digitalen Zeitalter an Bedeutung.
Vertrauensfrage: Die Deutschen nehmen die Innovationskraft der Tech-Branche als Fluch und Segen zugleich wahr, schreibt Christiane Schulz, Deutschland-CEO der Agentur Edelman, die in ihrem Trust Barometer regelmäßig abfragt, welchen Institutionen die Menschen vertrauen. Sorgen bereitet den Befragten demnach vor allem die Sicherheit ihrer Daten. Die Tech-Branche müsse diese Ängste ernst nehmen, fordert Schulz.
KI for Future? “KI kann und wird uns unterstützen, nachhaltiger zu leben”, glaubt Ralf Herbrich. Seine These untermauert er mit Beispielen wie der Optimierung von Batteriespeichern oder der Texterkennung im medizinischen Alltag. Der Geschäftsführer des Hasso-Plattner-Instituts in Potsdam teilt Ängste vor dem Wegfall etlicher Jobs nicht und sieht KI als “wertvolles Werkzeug”.