Debatte um “FAZ”-Herausgeber Jürgen Kaube.

Jürgen Kaube_FAZ-Herausgeber_400px_(Foto: dpa)

Jürgen Kaube beerbt Frank Schirrmacher. (Foto: dpa)

Nüchtern statt funkelnd: Die Berufung von Jürgen Kaube, 52, in den Kreis der Herausgeber der “FAZ” als Nachfolger von Frank Schirrmacher läutet eine Ära der neuen Sachlichkeit ein, glauben Kritiker. “Zeit”-Autor Alexander Cammann befürchtet gar eine “Ausnüchterung, vom Charismatiker Schirrmacher zum Anticharismatiker Kaube.”

Gustav Seibt beschreibt den stellvertretender Leiter des Feuilletons in der “Süddeutschen Zeitung” als “begnadeten Debattierer und Polemiker”, der auf die überzeugende Kraft des Arguments setzt und Geschwätz verabscheut. “Wenn er ein Buch zerreißt, wächst kein Gras mehr”, so Seibt. Das mache ihn in der akademischen Welt zu einer “gefürchteten Instanz”.

Warme Worte findet die linksalternative “taz” für den konservativen Kaube: Die Entscheidung stehe “für ein Primat der Redaktion über die Medienmanager”, glaubt Dirk Knipphals. Immerhin könne Kaube auch Bilanzen lesen, was in seinem neuen Job als Zeitungsmanager hilfreich ist. Denn anders als Vorgänger Schirrmacher muss er mit harten Sparmaßnehmen klarkommen.
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