BBC verlängert Vertrag mit Jeremy Clarkson nicht.

Jeremy Clarkson bei einem Dreh mit den Kollegen James May (links) und Richard Hammond (rechts). Foto: dpa

Jeremy Clarkson (Mitte) grantelt bald nicht mehr für die BBC (Foto: dpa)

Skandal-Moderator abgewrackt: “Top Gear”-Gesicht Jeremy Clarkson muss gehen. Die BBC verlängert seinen zum Monatsende auslaufenden Vertrag nicht, berichtet der “Guardian”. Anlass ist ein Zwischenfall, bei dem Clarkson einen Produzenten der Show namens Oisin Tymon geschlagen haben soll. Dem Vernehmen nach, weil ihm statt Steak eine kalte Fleischplatte angeboten wurde. Bisher gibt es noch keine offizielle Bestätigung von der BBC. Clarkson selbst gibt sich ahnungslos:

Der Moderator fiel nicht zum ersten Mal negativ auf. Bisher scheute die BBC jedoch Konsequenzen, weil er eine große Fangemeinde hat und gewissermassen die Kühlerhaubenfigur der überaus erfolgreichen Auto-Sendung ist. “Top Gear” wird wöchentlich in 170 verschiedenen Ländern ausgestrahlt. Die BBC steht nun vor dem Problem, dass der Abgang des beliebten Problem-Moderators das durch Rechteverkauf lukrative Kronjuwel gefährden könnte. Narrenfreiheit für erfolgreiche Moderatoren wollen die Verantwortlichen des Senders aber auch nicht walten lassen. Auf längere Arbeitslosigkeit muss sich Jeremy Clarkson derweil nicht einstellen, Branchengerüchten zufolge sind alle kommerziellen BBC-Konkurrenten im britischen Fernsehmarkt, namentlich ITV, Channel 4, Sky und Channel 5, an ihm interessiert.
 
Die Liste der Clarkson-Unterstützer, die sich die Sendung ohne den grumpy old man trotz aller Verfehlungen nicht vorstellen können, ist beeindruckend. Der Erfolg der Show sei ohne Clarkson nicht denkbar, so Rapper Snoop Dogg. “Welt”-Edelfeder Ulf Poschardt hat sich extra vor seinen Porsche gekniet, und die 11-jährige Tochter des britischen Premiers David Cameron drohte für den Fall seines Rauswurfs mit Hungerstreik.
theguardian.com, theguardian.com (Live-Ticker), cbsnews.com (170 Märkte), theguardian.com (andere Sender)metro.co.uk (Snoop Dogg), theguardian.com (Cameron), turi2.de (Poschardt)