Berichte: Springer und P7S1 in Fusionsverhandlungen.

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Sie turteln wieder: Springer und ProSiebenSat.1 verhandeln erneut über eine mögliche Fusion, berichten das “Wall Street Journal” und “Handelsblatt”. Die Gespräche stecken demnach in einer “frühen Phase”. 2006 war ein Zusammenschluss noch am Einspruch der Medienaufsicht wegen drohender “vorherrschender Meinungsmacht” gescheitert – zu Unrecht, wie später das Bundesverwaltungsgericht entschied.

Die beiden Konzerne gehen diesmal anscheinend mit vertauschten Rollen in die Verhandlungen: ProSiebenSat.1 als Senior-, Springer als Juniorpartner – vor neun Jahren war es noch anders herum. Zusammen hätten beide Firmen einen Börsenwert von 14,4 Mrd Euro – mit einem Gesamtumsatz von knapp 6 Mrd Euro, gemessen am vergangenen Jahr. Konkurrent Bertelsmann hat zuletzt knapp 17 Mrd Euro umgesetzt.

Anders als 2006 dürfte der Deal auch leichter von den Wettbewerbswächtern durchgewinkt werden.
Springer hat sich seit dem letzten Fusionsversuch im Funke-Deal von etlichen Zeitungen und Zeitschriften getrennt. Die “vorherrschende Meinungsmacht” ist seither noch zweifelhafter als damals. Die Märkte reagieren zunächst positiv: Im außerbörslichen Handel legten die Aktien der Axel Springer SE am Montagabend nach Bekanntwerden der Fusionsgerüchte um bis zu 10 % zu, die der ProSiebenSat.1 AG um 6,5 %.
wsj.com (Paid), dwdl.de, handelsblatt.com, boerse-stuttgart.de (Kursgewinne), welt.de (Background 2006)