Und wer fragt uns? “Bild” will in Sachen Griechenland-Politik nicht nur berichten, sondern aktiv mitmischen. Die Titelseite der Freitagsausgabe ziert ein Wahlzettel für ein “Bild-Referendum”. Die Idee: Bevor die Griechen am Sonntag über ein Reformprogramm abstimmen, das weitere Milliardenhilfen bringen kann, sollten auch die Deutschen befragt werden, meint “Bild”, und entscheiden, “ob sie überhaupt weiter für Griechenland zahlen wollen.” Online ist das Ergebnis der Wahl ohne Wert schon nach rund einer Stunde eindeutig: Mehr als 80 % haben mit Nein gestimmt – was nach Monaten der Anti-Griechen-Kampagne von “Bild” nicht verwundert.
Unterdessen versucht die “taz”, die deutschen Sichtweisen in die internationale Debatte einzubringen. Für einen begrenzten Zeitraum will die Redaktion eine kleine Auswahl an Beiträgen zur Griechenlandkrise auf Englisch veröffentlichen. Leser außerhalb Deutschlands sollen die Möglichkeit bekommen, “nachzuvollziehen, worüber wir in Deutschland diskutieren”, erklärt Chefredakteur Andreas Rüttenauer. Um internationales Publikum überhaupt zu erreichen, werden die Beiträge außer auf taz.de auch auf der Plattform medium.com veröffentlicht.
“Bild”, S.1, bild.de, blogs.taz.de