Der 11. September der Pressefreiheit.

Titelseiten zum Anschlag auf Charlie Hebdo

Titelseiten heutiger Tageszeitungen. (Zum Vergrößern klicken, Montage: twitter.com/MarkGSparrow)

Schock, Trauer und Wut: Der Terrorangriff auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift “Charlie Hebdo” bestimmt weltweit die Schlagzeilen. Trotz des Anschlags soll die Zeitschrift weiter bestehen, dafür bekommt das Magazin Hilfe von Radio France, “Le Monde” und France Télévisions, die Mitarbeiter und Arbeitsmittel bereitstellen.

 

Die Attacke ist Titel-Thema der meisten Zeitungen in Europa, vorherrschende Position der Kommentare: Die Freiheit zum Spotten darf nicht zur Disposition gestellt werden. Weltweit nehmen Karikaturisten nicht nur Anteil, sondern auch die Stifte in die Hand. Ihre gezeichnete Anteilnahme mit den getöteten Kollegen zeigen trotzigen Mut angesichts der Gewalt.

 

Die deutsche Presse diskutiert, ob und wie die teils grauenhaften Bilder der Attacke gezeigt werden dürfen. Die Erschießung des Polizisten Ahmed Merabet auf dem Fußweg vor dem Redaktionsgebäude war etwa bei Al Dschasira komplett, in der “Tagesschau” nur stark verpixelt zu sehen. Klaus Minhardt, Chef des DJV Berlin-Brandenburg, verbreitete das unverpixelte Video bei Twitter, der DJV-Bundesverband distanzierte sich schnell.

 

In den USA dreht sich eine Debatte um die umstrittenen anti-islamistischen Karikaturen von “Charlie Hebdo”. CNN, Fox, NBC und “New York Times” zeigen die Bilder aus Rücksicht auf religiöse Gefühle nicht. BuzzFeed, Huffington Post und andere veröffentlichen die Zeichnungen.
radiofrance.fr (Weiterbetrieb), spiegel.de (Karikaturisten), tagesschau.de (Ethik), turi2 (DJV) cnn.com (Selbstzensur)