Die meistgeklickten Newsletter-Links im Mai 2020.


Meistgeklickt: Verlagserbin Friede Springer soll sich beim Vorstand über “Bild”-Chef Julian Reichelt beschwert haben, hört Kai-Hinrich Renner aus dem Verlag. Renners Beitrag dazu für die “Berliner Zeitung” ist mit 1.264 Klicks im turi2-Newsletter der meistgeklickte Link im Mai. Auch bei Platz 2 spielt “Bild” eine Rolle: Der Vorwurf der tendenziösen Berichterstattung von Virologe Christian Drosten erzielt 1.211 Klicks. Die Hintergründe zum Abgang von SAP-Vorständin Jennifer Morgan kommen mit 1.010 Newsletter-Klicks auf den dritten Platz im Ranking. Weitere Themen in der Klick-Top-10 im Mai: Kritik am Morning-Briefing von Gabor Steingart, rassistische Werbung von Volkswagen, ein Brief an Corona-Leugner und Sidos Verschwörungstheorien.

Platz 1:
Friede Springer beschwert sich über Julian Reichelt.
1.264 Klicks für den Beitrag auf berliner-zeitung.de

Unfriede: Die nicht gerade diplomatische Art von “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt stößt Verlegerin Friede Springer offenbar übel auf. Sie habe sich beim Springer-Vorstand “sehr emotional” über Reichelts “aggressiven Kampagnen­journalismus” beschwert, hört Kai-Hinrich Renner im Verlag. Ein Sprecher will den Vorfall nicht kommentieren.
berliner-zeitung.de


Platz 2:
Christian Drosten wirft “Bild” tendenziöse Berichterstattung vor.
1.211 Klicks für den Beitrag auf turi2.de

Starke Nebenwirkungen: Der Streit zwischen “Bild” und dem Virologen Christian Drosten eskaliert. Der Wissenschaftler veröffentlicht bei Twitter eine Mail von “Bild”-Politikredakteur Filipp Piatov. Darin konfrontiert Piatov Drosten mit dem Vorwurf, wissenschaftlich schlampig gearbeitet zu haben und fordert eine Stellungnahme innerhalb einer Stunde.
turi2.de


Platz 3:
“Young Boys Club” sorgte bei SAP für Jennifer Morgans Scheitern.
1.010 Klicks für den Beitrag auf turi2.de
Jen ohne Fortune: Jennifer Morgan, die “allseits beliebte”, von den 100.000 SAP-Mitarbeiter*innen nur “Jen” genannte und für kurze Zeit als weibliches Vorbild gefeierte SAP-Co-Chefin, ist an falschen Schwerpunkten und einem “Young Boys Club” aus der Gegend von Walldorf gescheitert. Zu diesem Ergebnis kommt Tech-Redakteurin Eva Müller, nachdem sie fürs “manager magazin” bei SAP recherchiert und mit CEO Christian Klein gesprochen hat.
turi2.de


Platz 4:
Thomas Knüwer findet Steingarts Morning Briefing “unerträglich”.
970 Klicks für Knüwers Beitrag auf indiskretionehrensache.de

“Das Ausmaß an Verdrehungen, Fehlern und Unhöflichkeiten, die Steingart produziert, ist für mich schlicht unerträglich.”

Journalist und Digitalberater Thomas Knüwer wollte sechs Monate das Morning Briefing von Gabor Steingart auf Unstimmigkeiten prüfen, nach vier Monaten musste Knüwer zum Schutz seiner – so schreibt er – “persönlichen Psychohygiene” aufgeben.
indiskretionehrensache.de


Platz 5:
Volkswagen postet rassistische Werbung auf Instagram.
871 Klicks für den Beitrag auf turi2.de

Zu scharf rechts abgebogen: Volkswagen erntet einen Shitstorm für einen rassistischen Werbespot auf Instagram. Darin schiebt und schnippt ein überdimensionaler, weißer Finger einen schwarzen Mann vom Auto weg. Der Schriftzug “Der neue Golf” erscheint so, dass zuerst die Buchstaben N, E, G, E, R zu sehen sind. VW hat den Spot mittlerweile gelöscht und will aufklären, wie das passieren konnte.
weiterlesen auf turi2.de


Platz 6:
Benjamin Reuter skizziert Julian Reichelts Kampfmodus bei der “Bild”.
805 Klicks für den Beitrag auf tagesspiegel.de

Lese-Tipp: Julian Reichelt spaltet die “Bild”-Redaktion, beobachtet Benjamin Reuter und skizziert dessen “Kampfmodus” anhand des Streits mit Christian Drosten. Langgediente Redakteur*innen seien unzufrieden, jüngere kündigten wegen der “neuen, aggressiven Strategie”. Es gebe aber eine “verschworene Gemeinschaft”, die Reichelt folgt, auch wenn “die Wahrheit dabei auch mal unter die Räder” kommt.
tagesspiegel.de


Platz 7:
Dirk von Gehlen schreibt an die Corona-Leugner.
719 Klicks für den Brief auf dirkvongehlen.de

Lese-Tipp: Dirk von Gehlen, Social-Media-Chef der “Süddeutschen Zeitung”, schreibt einen schlauen und Augenhöhe wahrenden Brief “an diejenigen in meiner Timeline, die auf die Hygienedemo gehen”. Sein Kernargument ist die Angst, die alle teilen, und die Bitte, sich nicht zu falschen Feindbildern fehlleiten zu lassen.
dirkvongehlen.de


Platz 8:
WDR-Journalistin wirft französischem Ex-Präsidenten Belästigung vor.
595 Klicks für ihre Profilseite beim WDR.

Frankreich: Die Behörden ermitteln wegen sexueller Belästigung gegen den ehemaligen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing, 94. WDR-Journalistin Ann-Kathrin Stracke wirft ihm vor, ihr 2018 nach einem Interview mehrfach ans Gesäß gefasst zu haben.
zeit.de, wdr.de


Platz 9:
Wissenschaftler distanzieren sich im Streit um Drosten-Studie von “Bild”.
540 Klicks für Interview mit Prof. Jörg Stoye bei spiegel.de

Bild’ dir deine Kronzeugen: Die Mehrheit der Wissenschaftler, die “Bild” in einem Text als Kronzeugen gegen die aktuelle Arbeit von Virologe Christian Drosten (Foto) benennt, distanzieren sich von Springers Boulevardblatt und dessen Methoden. Wirtschafts­wissen­schaftler Jörg Stoye will “nicht Teil einer Anti-Drosten-Kampagne sein”, sagt er im “Spiegel”-Interview.
turi2.de, spiegel.de, n-tv.de



Platz 10:
Musiker Sido geht unter die Verschwörungstheoretiker.
481 Klicks für den Beitrag auf n-tv.de

Aluhut voraus: Sido, Musiker und früherer “The Voice”-Juror bei ProSieben, verteidigt in einem YouTube-Gespräch mit einem Hiphopper die krude Verschwörungslogik des geschassten DSDS-Jurors Xavier Naidoo. Außerdem liebäugelt er mit der jüdischen Weltverschwörung und kritisiert die US-Berichterstattung über Corona.
n-tv.de