Funkes Zentralredaktion startet im Herbst.

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Funke-Manager Braun mag seine Redaktionen am liebsten schlank. (Foto: Funke)

Herbst wird’s, bis die Blätter fallen und die Arbeitsplätze wackeln: Die Funke-Zentrale in Essen hat beschlossen, den Umbau ihres kleinen Imperiums aus Regionalzeitungen in aller Ruhe und mit größtmöglicher Konsequenz durchzuziehen. Die Führungs-Crew um Verlagsstratege Manfred Braun will mit der neuen Zentralredaktion in Berlin gleichzeitig Personal einsparen und die Qualität erhöhen. Vollbringen soll das Kunststück Jörg Quoos, Ex-“Bild”, Ex-“Focus”. Er hat nach turi2-Infos bis zum Herbst Zeit, um in Berlin eine schlagkräftige Truppe aufzustellen. Außerdem muss er den regionalen Redaktionen das neue Konzept verkaufen und den Mitarbeiter vermitteln, dass dort so mancher Job verloren geht. Als Antreiber wirkt Braun, der in Jahrzehnten bei Bauer gelernt hat, wie schlanke Redaktionen funktionieren.
 
Federn lassen muss vor allem die Zentrale in Essen. Die Politik- und Wirtschaftsseiten, die dort für viele Funke-Zeitungen entstehen, kommen künftig aus Berlin. Für Unmut in den Redaktionen sorgt die Kommunikation des Konzerns, so beschwerte sich etwa der DJV darüber, dass die Essener Mitarbeiter erst aus den Medien vom geplanten Umbau erfahren haben. Aber auch bei den übrigen Funke-Titel rumort es: Nach dem “Hamburger Abendblatt” und der Berliner Morgenpost sollen Schritt für Schritt auch die NRW-Zeitungen, die Titel in Thüringen und die Braunschweiger Zeitung von Berlin aus mit Politik, Wirtschaft, Panorama und Wissens-Seiten versorgt werden. Die Redaktionen vor Ort könnten über Kurz oder Lang auf das Niveau von Lokalredaktionen schrumpfen.
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