Google intensiviert EU-Lobbyismus.

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Don’t be egal: Google hat 2014 seine Lobbyausgaben am EU-Hauptsitz in Brüssel verdreifacht, geht aus dem EU-Transparenzbericht hervor. Als Schätzwert gibt Google selbst – auf freiwilliger Basis – 3,5 bis 4 Mio Euro an. Die Zahl deckt nicht alle Lobbyausgaben ab, sondern weist einen nach EU-Richtlinien berechneten Wert aus. Sie enthält aber neun Vollzeit-Stellen. Zum Vergleich: Der BDZV meldet 100.000 Euro und eine Vollzeitstelle, Springer eine halbe Stelle und 50.000 Euro. ENPA, der Verband der europäischen Verleger, kommt auf 650.000 Euro.
 
2013 hatte Google einem Bericht von LobbyFacts zufolge die siebthöchsten Lobby-Ausgaben eines Unternehmens in Brüssel. Vorn lagen der Tabakverkäufer Philip Morris, der Ölkonzern ExxonMobil und der Software-Riese Microsoft. Europäische Interessengruppen kommen bei der EU mit weniger Geld aber oft weiter, analysiert Tom Fairless vom “Wall Street Journal”.
 
Zum Vergleich: In Washington nimmt der Netz-Konzern andere Summen in die Hand. Allein im ersten Quartal gab Google für die Kontaktpflege in der US-Hauptstadt mehr als 5 Mio Dollar aus, die Berichtspflichten unterscheiden sich aber teilweise.
nytimes.com, wsj.com (Fairless), ec.europa.eu (Google), ec.europa.eu (BDZV), ec.europa.eu (Springer)