“Hamburger Abendblatt” rebelliert gegen Funke.

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Beim “Hamburger Abendblatt” laufen die spannendsten Geschichten hinter den Schlagzeilen. (Foto: dpa)

Steife Brise aus dem Norden: Die Mitarbeiter des “Hamburger Abendblatts” rebellieren gegen Funke und den aus Essen verordneten Personalabbau. In einem Brandbrief, den newsroom.de veröffentlicht, warnt die Hamburger Belegschaft davor, das Traditionsblatt “gegen die Wand” zu fahren. Statt “fantasielos beim Personal zu kürzen”, fordern die Mitarbeiter von Funke die “Entwicklung neuer Strategien”.
 
Vor dem Hintergrund zunehmender Konkurrenz durch Lokalteile von “Zeit” und “Bild am Sonntag” sowie einer eigenen Lokalredaktion der “Welt” sei “Qualität unerlässlich”. Doch die sei nur mit ausreichend Personal, “einer hoch motivierten Belegschaft und einem einvernehmlichen Miteinander” von Verlag und Mitarbeitern möglich. Tatsächlich herrsche aber große “Verunsicherung in allen Abteilungen”, viele Mitarbeiter seien “an der Grenze der Belastbarkeit”.
 
Dabei habe das “Abendblatt” in seiner Geschichte “noch nie einen Pfennig oder Cent Verlust gemacht” und “war und ist eine der renditestärksten Zeitungen des Landes”, schreiben die Mitarbeiter. Nach dem Verkauf der Zeitung an Funke habe sich die finanzielle Situation der Zeitungsgruppe Hamburg sogar “nachhaltig verbessert”. Dass zugleich das “Gehaltsniveau abgesenkt” werden solle und einige Kollegen bereits Verträge mit “dramatisch schlechteren Bedingungen” erhalten haben, sei “inakzeptabel”. Daher fordern die Mitarbeiter von Funke, den Personalabbau zu stoppen und für alle Bereich wieder in die Tarifgemeinschaft einzutreten.
newsroom.de (Brandbrief), newsroom.de (Einordnung), turi2.de (Background)