Holtzbrinck Digital trennt sich von Parship.

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Es ist aus: Holtzbrinck Digital versilbert seinen Hamburger Kuppel-Spezialisten Parship. Die Partnervermittlung geht an die Londoner Beteiligungs-Gesellschaft Oakley Capital. Der Preis wurde nicht genannt, Branchenkenner orakeln von einem mittleren zweistelligen Mio-Betrag.
 
Parship teilt sich den deutschen Markt zu einem großen Teil im Dreigestirn mit Burdas ElitePartner und FriendScout24 aus der Scout24-Gruppe von Hellman & Friedman und der Telekom.
 
Die Partnerbörse, bei der Holtzbrinck Gründungsgesellschafter war, verdient mit der Vermittlung einsamer Herzen auf Basis von Persönlichkeitsfragebögen gutes Geld. 2014 lag der Umsatz bei über 60 Mio Euro, berichten die Geschäftsführer Tim Schiffers, Henning Rönneberg und Marc Schachtel.
 
Das Geschäftsmodell stammt jedoch noch aus Zeiten der Schreibtischrechner und Digitalkameras. Zwar bietet Parship Apps an, allerdings ist die Nutzerführung bei der Konkurrenz, etwa Tinder, deutlich stärker auf den Mobilgebrauch ausgerichtet.
 
Die neueren Angebote vermitteln nach Optik und Sympathie, während Parship und Co die Nutzer erst per Fragebogen aushorchen und dann die mutmaßlich idealen Gegenstücke in der eigenen Single-Datenbank per Algorithmus identifizieren.
 
Oakley Capital, das nichts mit den Oakley-Sonnenbrillen zu tun hat, hält auf dem deutschen Markt bereits 51 % am Verbraucherportal Verivox. Die Firma gilt neben ihrer Investitionstätigkeit in Wachstumsunternehmen denn auch als Turnaround-Spezialist in Sektoren, die, freundlich ausgedrückt, eine Konsolidierungsphase durchlaufen.
 
Mit dem Verkauf trennt sich Holtzbrinck Digital nicht nur von seiner Langzeit-Affäre Parship. Der Fokus verschiebt sich auf die Kernbereiche Wissenschaft, Bildung, Content-Angebote und buchaffine Inhalte, berichtet Markus Schunk, Geschäftsführer von Holtzbrinck Digital. Ein Verkauf von MyHammer wäre also nicht schockierend.
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