Ready, steady, pay: Die Krautreporter-Chefs Sebastian Esser (links) und Philipp Schwörbel entwickeln die Plattform Steady, über die Journalisten und Blogger Abos für ihre Angebote verkaufen können. Unterstützt von 350.000 Euro aus der Digital News Initiative von Google programmiert ein Team Software, die laut Esser ein “fortlaufendes Crowdfunding” ermöglicht. Steady übernimmt die Abwicklung der Zahlung und Papierkram, dafür berechnen Esser und Schwörbel 5 % des Abopreises als Gebühr. Ab Oktober sollen erste Seiten das Bezahlen über Steady testen.
Entwürfe der Steady-Seiten erinnern an klassische Crowdfunding-Angebote wie Startnext oder Kickstarter. Publizisten stellen ihre Projekte vor und bitten um Unterstützung. Auf ihren eigenen Seiten können sie ein Steady-Feld einbinden, sodass Leser das Blog nicht verlassen müssen, um zu bezahlen. Crowdfunding-Fachmann Esser schätzt, dass 5 % treue Leser zu zahlenden Nutzern konvertiert werden können. Als künftige Kunden will Steady nicht nur schreibende Journalisten, sondern zum Beispiel auch YouTuber gewinnen.
“Es ist doch offensichtlich, dass immer mehr Journalisten zu ihren eigenen Verlegern werden müssen”, sagt Esser. Weil ihnen Personal und Erfahrung für den Vertrieb fehlen, brauche es simple technische Lösungen. Esser greift für Steady auf die Erfahrungen von Krautreporter zurück. In den ersten eineinhalb Jahren habe das Team zu wenig auf die Vermarktung geachtet – inzwischen aber stehe Krautreporter als Genossenschaft auf solidem Fundament. Steady entsteht in einem Büro in der Berliner Kulturbrauerei, direkt neben der Krautreporter-Redaktion, aber unabhängig von ihr.
steadyhq.com, turi2 – eigene Infos
Zum Steady-Gründungsteam gehören (von links) Entwickler Manuel Kallenbach, Designer Thomas Weyres, Technikchef Dirk Holzapfel, Artdirectorin Sara Hesse, Gründer Sebastian Esser, Administratorin Judith Holzapfel, Marketing-Mann Gabriel Yoran und Gründer Philipp Schwörbel. (Fotos: Steady)
