Aderlass: Die hessische Echo-Mediengruppe (“Darmstädter Echo”) will mehr als die Hälfte ihrer 300 Vollzeitstellen streichen und die Tageszeitung künftig mit nur noch 140 Mitarbeitern produzieren. Bei den 120 fest angestellten Redakteuren soll es eine “geringere Abschmelze” geben. Laut Newsroom.de kommen die überregionalen “Echo”-Seiten künftig von der Verlagsgruppe Rhein-Main (“Allgemeine Zeitung Mainz”), die bereits Druckpartner der Darmstädter ist. Ganze Verlagsbereiche wie Callcenter, IT und Rechnungswesen werden ausgegliedert. Das Verlagsgebäude in Darmstadt wird verkauft, weil es zu groß geworden ist. 2003 waren noch 700 Mitarbeiter fürs “Echo” tätig. Pro Jahr will der Verlag so 10 Mio Euro sparen. Der Sanierungsplan stammt von Medienberater Jochen Becker, Ex-Geschäftsführer der “FAZ”, den Verleger Hans-Peter Bach mit einem Sanierungskonzept beauftragt hatte. Die verkaufte Auflage der Zeitung lag im 2. Quartal bei 76.491 – ein Minus von 4 % zum Vorjahr. Der DJV Hessen sieht in den Massenentlassungen eine “verlegerische Kapitulation”. Verdi ist “schockiert über die Pläne”. Der Betriebsrat wirft der Verlagsleitung Managementfehler vor.
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