Zeit-Online-Chefredakteur Jochen Wegner organisiert Arbeit und Privatleben auf dem iPhone 6 Plus: Über Slack vereinbart er das nächste Duell am Kicker, die Kindle-App taugt als Print-Ersatz. Per App knipst Wegner zu Hause Licht und Musik an und spielt unterwegs “Social Chess” mit seinem Sohn.
Auf meinem Homescreen überleben aus Platzmangel nur Apps, die täglich in Gebrauch sind – die Sammlung ist nicht besonders extravagant, dafür nützlich. Mailbox ist für mich die mit Abstand beste E-Mail-App. Mit einem Swipe lassen sich Mails damit “bis morgen”, “nächste Woche” oder “irgendwann” parken. Über die To-Do-App Wunderlist organisieren wir in der Redaktion viele Projekte und Teams – das funktioniert besser als all die aufgeblasenen Projektmanagement-Tools. Noch wichtiger ist Slack, darauf haben wir unsere interne Kommunikation gerade umgestellt. Das hat das Telefon-, E-Mail- und Skype-Aufkommen drastisch reduziert – und macht großen Spaß. Wir organisieren damit nicht nur einen Relaunch, sondern auch, wann wir Kicker spielen.
Eine weitere App, die ich bei der Arbeit nicht mehr missen möchte, ist iA Writer, das, wie ich finde, beste Schreibprogramm. Sein Interface ist perfekt reduziert, die App dient ausschließlich dem Verfassen von Text und bietet keinerlei Schnickschnack. Ich kann damit einen Text auf dem Laptop beginnen und unterwegs auf dem iPhone noch einmal redigieren. Mit Reeder lese ich in der U-Bahn am Morgen meine RSS-Feeds, Nuzzel wertet meine Filterblase aus und schickt mir weitere Vorschläge und Alerts für Themen, die ich nicht verpassen sollte.
Mit Google Maps, DriveNow und MyTaxi komme ich durch die Stadt, ich habe seit Jahren kein Auto mehr. Beim Messaging nutze ich WhatsApp (für die Kinder), SMS (für Traditionalisten), Facebook-Chat (für alle). Bei den sozialen Medien nutze ich nur Facebook und Twitter wirklich regelmäßig, andere soziale Medien eher sporadisch.
Im Privatleben hat die iPhone-Kindle-App Amazons Geräte und gedruckte Bücher abgelöst. Apples Foto-App führt dazu, dass ich schon lange keine zusätzliche Kamera mehr dabei hatte, Spotify hat vor Jahren iTunes ersetzt. Apple Music verstehe ich nicht. Hue steuert die Beleuchtung zu Hause, genauer: die Glühbirnen mit eingebautem W-Lan-Router, Sonos die Musikanlage. Per Social Chess spiele ich Schach mit meinem Sohn. Zeit Online lese ich meist direkt via Bookmark auf dem Homescreen. Und dann ist da noch eine App, auf die ich schon lange gewartet habe: Mit der neuen “Zeit”-App für das iPhone lässt sich unsere Print-Ausgabe wunderbar lesen. Die digitale “Zeit”-Lektüre war der einzige Grund, mein iPad noch täglich herumzutragen, jetzt erben es die Kinder.