Mein größter Misserfolg – und was ich daraus gelernt habe (7): Christian Thunig.
26. April 2019
Marken-Inflation:Christian Thunig, heute Managing Partner beim Marktforscher Innofact, will den Marken-Award erneuern und verheddert sich damit selbst im Marken-Dschungel. Er erzählt seine Misserfolgs-Geschichte bei turi2. Schicken Sie uns Ihre Geschichten vom lehrreichen Scheitern an post@turi2.de.
Christian Thunig, Managing Partner bei Innofact, erzählt seine Miss-Erfolgsgeschichte:
Nach 20 Jahren im Marketing und 17 Jahren bei der “Absatzwirtschaft” – zuletzt als Chefredakteur – darf ich mich wohl als Experte zum Thema Marken bezeichnen.
Vor einigen Jahren habe ich aber ausgerechnet als Verantwortlicher des Marken-Awards, Deutschlands ältestem überregionalen Markenpreis, einen ärgerlichen Fehler gemacht.
Im Vorfeld der seit 18 Jahren sehr erfolgreichen Preisverleihung in Düsseldorf sollte am selben Tag eine große Marken-Konferenz laufen. Diese hatte in den Jahren zuvor auch schon stattgefunden, war aber noch nicht richtig institutionalisiert.
Wie Konferenzen sich heute so geben müssen, sollte sie möglichst cool klingen. Daher beschloss ich mit dem Team, die Konferenz und den Preis mit einem völlig neuen gemeinsamen Markendach zu versehen: “Festival der Marken”.
Aber von nun an hatten wir mit drei Begriffen in Vermittlung und Vermarktung zu hantieren: “Konferenz”, die nicht so heißen sollte, aber trotzdem eine war, dem “Marken-Award” und dem “Festival der Marken”. Die Botschaft: jetzt super, jetzt neu, lange Tradition, aber trotzdem nicht verstaubt.
Wir mussten ständig erklären, dass alles zusammengehört, es aber die Einzelteile noch gibt. Uff. Das Ende vom Lied: Wir mussten uns vom “Festival der Marken” wieder verabschieden.
Meine Lehre daraus: Am Ende muss jedes Event für sich stehen und Erfolg haben – und seine eigene Marke erarbeiten.