Pocketstory will Blendle zuvorkommen.

Pocketstory hat schon in der Beta-Phase "Spiegel" und "Zeit" an Bord.

Pocketstory hat schon in der Beta-Phase “Spiegel” und “Zeit” an Bord.


Lesestoff-Aufschnitt: Noch bevor der niederländische Artikel-Verkäufer Blendle in Deutschland seinen Online-Kiosk eröffnet, will das Hamburger Startup Pocketstory Artikel aus Zeitungen und Magazinen im Einzelverkauf anbieten. Zum Neustart von Pocketstory, 2013 als Autoren-Plattform gegründet, sind namhafte Titel wie die “Zeit” und der “Spiegel” dabei, berichtet Roland Pimpl in “Horizont”. 39 Cent pro Artikel ist der Mindestpreis pro Text, den die Verlage aber beliebig erhöhen können. 30 % davon gehen als Provision an die Plattform.
 
Anders als Blendle verwertet Pocketstory keine kompletten Hefte, sondern nur ausgewählte Texte: Die müssen mindestens 5.000 Zeichen haben, alle Rechte müssen beim Verlag liegen. Bei den Verhandlungen mit dem “Spiegel” dürfte geholfen haben, dass Hauptgesellschafter Thorsten Höge einst der erste Volontär von Spiegel Online war, Chairman Hans-Dieter Degler war von 1997 bis 2001 gar SpOn-Chef. Auch “Emotion”-Verlegerin Katarzyna Mol-Wolf und Anke Rippert, Geschäftsführerin des “Emotion”-Verlages Inspiring Network, gehören zu den Gesellschaftern von Pocketstory und steuern Artikel aus ihren Magazinen bei.
 
Roland Pimpl sieht die Gefahr, dass Verlage sich zu “bloßen Textlieferanten degradieren” und letztlich “Käufer kompletter Hefte verlieren”. Pocketstory dagegen versteht sich nur als “Paid-Content-Dienstleister für Verlage”.
“Horizont” 21/2015, S. 6 (E-Paper), pocketstory.com, turi2.de (Background Blendle)