Politico.eu startet zunächst kostenlos.


PoliticoBrüssel für 0 Euro: Politico.eu macht’s wie die Fernbus-Firmen und fixt Kunden zum Start mit Gratis-Angeboten an. Morgen geht die Seite online, die dauerhaft gratis bleibt. Erst im Sommer können Politiker und Lobbyisten ein mutmaßlich tausende Euro teures Premium-Abo mit Spezial-Newslettern kaufen. In den USA legen Kunden jährlich 7.500 Dollar auf den Tisch. “Man muss ja erst mal kennenlernen, was man kauft”, erklärt Springer-Sprecher Michael Schneider die Gratis-Offensive auf turi2-Nachfrage.
 
Politico.eu ist ein Joint Venture zwischen Axel Springer und dem 2007 gegründeten Original aus Washington. In der EU-Redaktion des Fachdienstes arbeiten sich rund 40 Journalisten am politischen Betrieb ab. In Berlin, London und Paris gibt es Büros. Im Laufe des Jahres sollen Korrespondenten in Moskau und Frankfurt folgen. Ihr Chefredakteur ist “Politico”-Mitbegründer John F. Harris, im Tagesgeschäft hat Matthew Kaminski den Hut auf.
 
Zum Auftakt setzt politico.eu auf Altbewährtes: Jeden Morgen um 7 Uhr geht ganz turi2-like der Newsletter “Politico Brussels Playbook” raus – und soll die politische Agenda des Tages setzen. Korrespondent Ryan Heath haut ihn in die Tasten. Die Premium-Newsletter zu Gesundheit, Technologie und Energie sind laut Springer in Planung. Auf diese drei Themengebiete konzentrieren sich je einzelne Reporterteams.
 
Kostenlos – und zwar auf Dauer – ist die wöchentliche Politico-Printausgabe. Die erste Ausgabe mit 30.000 Auflage erscheint am Donnerstag. Die Blätter finanzieren sich durch Anzeigen, wer sie ins Büro bekommen will, zahlt 199 Euro pro Jahr. Politische Entscheider finden sie in ihrem natürlichen Lebensraum, also in Flugzeugen, Bahnhofs-Lounges und guten Hotels.
axelspringer.de, vera-linss.de (Interview Keese)