Politico.eu startet bescheiden.

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Kein Beben in Brüssel: Politico.eu ist in der Nacht an den Start gegangen. Erster Aufmacher der Nachrichten-Seite Politico.eu ist ein Text über die Griechenland-Politik der EU, in dem Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erneut beschwört, dass es kein Grexit geben werde. Weitere Themen sind die Flüchtlings-Katastrophe im Mittelmeer und der EU-Zwist mit Google – der aktuelle europäische News-Kanon eben. Enthüllungen oder eigene Schwerpunkte fehlen noch. Ein geleakter halbgarer Entwurf zum digitalen Binnenmarkt etwa, der aber inhaltlich kaum Überraschendes birgt.
 
Dafür beschäftigen sich die Politico-Macher in einem recht ausladenden, knapp 30-minütigen Podcast in zweifelhafter Ton-Qualität mit sich selbst. In launiger Runde befragt Politico-Reporter James Panichi seine Chefs, US-Chefredakteur John Harris und sein EU-Pendant Matt Kaminski über Sinn und Zweck der EU-Plattform – und die Rolle von Springer. John Harris lobt das Joint Venture: Springer sorge dafür, dass Politico.eu ein echtes internationales Unternehmen werde. Auch, damit nicht der Eindruck entstehe, dass ein US-Medium in den europäischen Medienmarkt “einmarschiert”. Ein insgesamt recht leiser, fast bescheidener Beginn.
 
Spannend dürfte noch das gedruckte “Politico” werden. Am Donnerstag soll das Wochenblatt zum ersten Mal erscheinen und kostenlos im natürlichen Leseraum von EU-Politikern und -Lobbyisten ausliegen: An Flughäfen, an Bahnhöfen und in guten Hotels.
politico.eu, soundcloud.com (29-Min-Audio), turi2.de (Background)
 
Mitarbeit: Markus Trantow, Dirk Stascheit