“Spiegel”-Machtkampf eskaliert.

spiegelverlage_dpaKlare Fronten: Chefredakteur Wolfgang Büchner ist vorerst mit dem Versuch gescheitert, seine ärgsten Gegner, Wirtschafts-Chef Armin Mahler und Kultur-Leiter Lothar Gorris, über hohe Abfindungen aus dem Weg zu schaffen. Nach turi2-Infos haben Mahler und Gorris weder die Abfindung, die angeblich siebenstellig ist, noch das Angebot, zwei Wochen Urlaub zu machen, angenommen. Stattdessen wollen sie den Kampf gegen Büchner und Geschäftsführer Ove Saffe aufnehmen. Die Printredaktion steht geschlossen hinter ihnen, erzählt ein Insider, sie empfindet Büchners Vorgehen als den Versuch einer “feindlichen Übernahme”. “Der Endkampf” um die Macht beim “Spiegel” habe begonnen: “Wenn Saffe und Büchner durchkommen, ist der alte ‘Spiegel’ tot”, so der Insider. Printler und auch der Betriebsrat planen bereits Aktionen gegen ihre Chefs.

Entscheidend wird erneut die Mitarbeiter-KG sein, dort sind die Mehrheitsverhältnisse aber unklar. Sollte die Entmachtung von Gorris und Mahler klappen, muss der Verlag ihnen bis zur Rente volle Bezüge zahlen, ebenso allen weiteren Ressortleitern, die ihren Job bei der Säuberung verlieren. Die Riege der Enteierten würde den “Spiegel” Jahr für Jahr Millionen kosten. Einen Anhaltspunkt, wer den Machtkampf gewinnt, könnte schon am Mittwoch eine Gesellschafterversammlung der Mitarbeiter KG geben.
turi2 – eigene Infos