Gewolltes Missverständnis: Der “Spiegel” sorgt mit seinem Titel “The German Übermacht”, der Angela Merkel in eine Gruppe von Nazis vor die Akropolis montiert, für Kritik und Spott. Die Titel-Geschichte sollte vor dem Hintergrund der Eurokrise zeigen, wie der Rest Europas auf die Deutschen blickt. Das provokante Titelbild drängt die eigentliche Geschichte jedoch in den Hintergrund. Der “Spiegel” stellt Merkel in eine Reihe mit Nazis, kritisiert Süddeutsche.de. “Plump und beleidigend” urteilt Michael Hanfeld und findet die Persiflage auf Titel ausländischer Zeitungen, die Merkel z.B. mit Hitler-Bart zeigten, misslungen.
“Spiegel”-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer wehrt sich mit einem Beitrag im Spiegel-Blog: “Der neue ‘Spiegel’-Titel fällt auf, spitzt zu, und scharf ist er auch. Aber missverständlich? Nein, missverstehen kann ihn nur, wer ihn missverstehen will.” Das sehen viele Medienmacher anders und zeigen es etwa bei Twitter. “Spiegel”-Chef Brinkbäumer sieht sich dennoch auf dem richtigen Weg, in der “Süddeutschen Zeitung” gibt er zu Protokoll: “Der ‘Spiegel’ wird nie ein Schmuseblatt werden.”
sueddeutsche.de, faz.net, spiegel.de, magazin.spiegel.de, twitter.com (#Spiegeltitel), “Süddeutsche Zeitung”, S. 27 (Interview)
Reaktionen auf Twitter:
@NikolausBlome So ein Titelbild hättest Du mir nicht durchgehen lassen! Du wärst in mein Büro gekommen und hättest mich angeschrien! @BILD
— Kai Diekmann (@KaiDiekmann) 20. März 2015
Exklusiv: Making-of-Fotos vom Spiegel-Cover-Shooting aufgetaucht #spiegel #SPIEGELtitel #FakeFake #behindthestory pic.twitter.com/iOGJPLKXdx
— Moritz Rodach (@focussiert) 20. März 2015
Und bewerbe mich hiermit in Ihrer Titelbildredaktion… pic.twitter.com/KUxNWYMwNX — Peter Breuer (@peterbreuer) 20. März 2015
perfekte antwort des dummy-magazins auf den aktuellen spiegel-titel. nein, auf alle spigel-titel der letzten wochen: pic.twitter.com/184IRy6wpQ
— Michael Seemann (@mspro) 20. März 2015
Also, auf den Titel der griechischen @KontraNews_gr hat’s der @DerSPIEGEL schon mal geschafft! http://t.co/4k7vMpM8IY pic.twitter.com/ASuZ8zS0n7 — Kai Diekmann (@KaiDiekmann) 21. März 2015