Springer/ProSieben wäre trotz großer Egos machbar.

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Ein Deal von Friedes Gnaden: Medienkorrespondent Kai-Hinrich Renner und Finanz-Wühlmaus Robert Landgraf skizzieren im “Handelsblatt”, wie eine Fusion zwischen ProSiebenSat.1 und Springer realistisch ablaufen könnte. Denn die meisten bisherigen Planspiele haben einen Haken: Friede Springer will ihren Einfluss bei Springer nicht einbüßen.

Die Lösung: Die Axel Springer Gesellschaft für Publizistik könnte bestimmender Gesellschafter einer fusionierten Firma sein, indem die Aktionäre von ProSiebenSat.1 bei der Springer KGaA als Neugesellschafter mit verringerten Stimmrechten einsteigen. Den Wandel von der Europäischen Aktiengesellschaft zur Kommanditgesellschaft auf Aktien will Springer bis Frühjahr 2016 ohnehin durchziehen.

ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling könnte sich auf diese Bedingungen einlassen. Schließlich habe er den ersten Schritt in den neuerlichen Gesprächen gemacht, berichten Renner und Landgraf. Außerdem liegt der Streubesitzanteil bei ProSiebenSat.1 bei über 97 %, viele der Anteilseigner sind institutionelle Investoren. Ein konkretes Besitzer-Ego muss bei P7S1 also nicht gehätschelt werden. Die “Handelsblatt”-Autoren schildern eine “denkbare” Konstruktion mit einem Vorstandschef Ebeling und einem Aufsichtsratschef Mathias Döpfner. Friede Springer würde als größte Einzelaktionärin mit nur 25 % die Kontrolle über das Unternehmen behalten.
“Handelsblatt”, S. 1, “Handelsblatt”, S. 4, wsj.com (Paid)