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turi2 edition #16: Wie schlägt sich ein E-Porsche am Alpenrand, Tatjana Kerschbaumer?

Rasende Reporterin: Tatjana Kerschbaumer wechselt – mit Skepsis – vom Schreibtischstuhl auf den Ledersitz. Die freie Journalistin und turi2-Redakteurin ist Ende 2021 sechs Tage lang E-Porsche-Testfahrerin. In ihrem Gastbeitrag für die turi2 edition #16 schreibt sie über ungewohnte Aufmerksamkeit, sagenhaften Komfort und Trennungsängste.

Von Tatjana Kerschbaumer

Da ist er: Der Porsche Taycan 4 Cross Turismo, Farbe “Frozen Berry Metallic”. In meinem 300-Seelen-Ort und der nächsten Kleinstadt Miesbach hat er exakt den Effekt, den ich erwartet habe: Die Menschen gucken in etwa so, als würde ich nackt durchs Dorf joggen.

Darauf, dass der Taycan ein reines E-Auto ist, achtet erstmal niemand – was zählt, ist zunächst der Porsche-Faktor und dann: Farbe, Farbe, Farbe. Hausfrauen mit Einkaufskorb, wildfremde Rentner und nicht ganz so fremde Kellner beglückwünschen mich zu meinem hervorragenden Couleur-Geschmack. Weil den meisten “Frozen Berry Metallic” nicht geläufig ist, reichen die Beschreibungen von “Sieht aus wie ein stehengelassener Lillet” bis hin zu “Wie die Haare von Frau Mooshammer selig”. Manche pirschen sich regelrecht an das Luxus-Gefährt heran, bevorzugt an der Ladesäule. Der Taycan wird umrundet wie ein waidwundes Zebra von Löwen in der Serengeti. Ein Herr mit Anglerhut winkt begeistert: “Ein tolles Auto! Und wenn man einmal Elektro fährt, will man nichts anderes mehr, richtig?”

Der Komfort, das muss ich anstandslos zugeben, ist sagenhaft. Automatik, Bordcomputer, Soundsystem, sogar die Reichweite – alles vom Feinsten. Das liegt aber vor allem daran, dass der Hersteller Porsche heißt – und der Taycan 4 Cross Turismo so ziemlich das einzige deutsche E-Modell ist, das es mit Tesla aufnehmen kann. Lade ich den Akku auf 96 Prozent, kann ich 307 Kilometer fahren. Per Schnellladefunktion geht das auch zügig. Problem: In Miesbach gibt es nur zwei E-Ladesäulen, die diese Option anbieten. Eine ist gerade belegt, ich fahre zur nächsten: Störung. Fairerweise rechnet Porsche – und vermutlich auch jeder andere Autobauer – damit, dass ich in meiner Garage eine Wallbox installiere, an der ich das Auto aufladen kann. Könnte ich, klar. Zuvor müsste ich aber anbauen: Eine Doppelgarage aus den 60ern ist für den Taycan zu klein.

Auch meinem treuen Mechaniker Marinus, der auf einem Bauernhof praktiziert, müsste ich als Porsche-Privatier den Laufpass geben. Die Reifen wechseln dürfte er noch, sagt er. Fast alles andere kann er nicht anfassen, zunächst braucht er eine 2.500 Euro teure Fortbildung, um E-Autos reparieren zu dürfen. Wollte er mal machen, dann kam Corona. Damit nicht genug: Zusätzlich müsste Marinus eine neue Werkstatt bauen, mit einer Halle nur für E-Fahrzeuge. Zu groß ist die Gefahr durch Hochspannungs-Stromschläge, es bräuchte höchste Sicherheitsstandards. Deswegen bringen die meisten E-Auto-Fahrer ihre Wagen gleich in die Vertragswerkstätten der Hersteller. Das ist bekanntlich eine kompetente, meist aber auch kostspielige Lösung. Marinus zuckt die Schultern, hinter ihm auf der Hebebühne schwebt ein abgerockter, dunkelblauer Benziner: “Mei, momentan hab’ i no gnua Verbrenner.”

Von Marinus ist es nicht weit bis zur Autobahn – ich gestehe: Ich könnte den ganzen Tag nichts anderes machen, als mit dem Taycan auf dem Beschleunigungsstreifen “Gas” zu geben. Da kommt ein Laster? Easy! Die Beschleunigung ist atemberaubend, einmal in Fahrt hat man eher damit zu tun, nicht zu rasen: Selbst 180 Kilometer pro Stunde fühlen sich maximal an wie 130, so gut liegt der Wagen auf der Fahrbahn. Der Spaß findet aber ein jähes Ende, wenn die Straßen nass sind oder es schneeregnet – nicht ungewöhnlich am Alpenrand. Die breiten Reifen sind anfällig für Aquaplaning und seitliches Wegdriften, auch bei geringer Geschwindigkeit. Bei Matsch auf der Straße fahre ich deshalb lieber 60. Die im Winter per Hand freigeschaufelte, enge und kurvige Zufahrt zu meinem Haus am Hang: Ich will es nicht ausprobieren.

Lesen Sie alle Geschichten der turi2 edition #16 – direkt hier im Browser als E-Paper:

Nach über 900 gefahrenen Kilometern stelle ich als gestandene E-Mobility-Skeptikerin fest: Hätte ich eine Wallbox, könnte ich mir ein E-Auto durchaus vorstellen, zumindest in Zukunft. Ich könnte mir eine Solaranlage auf dem Garagendach subventionieren lassen und den Strom für das Auto selbst und quasi kostenfrei produzieren – egal, ob für einen Porsche oder ein anderes Modell. Einerseits: Das hätte schon was. Andererseits hänge ich doch sehr an Marinus, meinem Mechaniker. Vielleicht macht er ja noch den E-Auto-Kurs? Bis dahin muss er meinen Verbrenner in Schuss halten.

Dieser Beitrag ist Teil der turi edition #16 über das Thema Nachhaltigkeit.

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