turi2 am Abend: ProSieben, Ina Karabasz, BJV.


“Spiegel”: ProSieben simulierte für “Zervakis & Opdenhövel” Nadel-Attacken in Berliner Club.
Nicht piekfein: ProSieben und eine beteiligte Produktions­firma haben in einem Berliner Club offenbar Nadel-Attacken auf Gäste simuliert, um über das Phänomen Needle Spiking berichten zu können, schreibt der “Spiegel”. Die Aktion für die Sendung “Zervakis & Opdenhövel Live” habe die Betroffenen verängstigt und sei von ihnen als “missbräuchlich” empfunden worden. ProSieben betont, man habe niemanden gepikst, sondern Personen lediglich heimlich mit einem “Textmarker” berührt und markiert. Das Ganze sei “komplett ungefährlich” gewesen.
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“Man hört in der Stimme, ob jemand Spaß dabei hat” – Ina Karabasz über Live-Events und Laber-Podcasts
Live ist live: Eine Journalistin muss nicht podcasten können, sagt Ina Karabasz, “aber wenn sie es möchte, dann kann sie es”. Sie selbst wollte und hat 2018 die Leitung des Ressorts Live-Journalismus beim “Handelsblatt” übernommen. Das sei ihre beste berufliche Entscheidung gewesen, erzählt sie im turi2 Clubraum mit Björn Czieslik und Aline von Drateln. Journalistinnen könnten zwar keine Schnittchen zubereiten, aber gut selbst moderieren: “Fragen stellen und Hintergründe recherchieren, Experten auf den Zahn fühlen, das können wir richtig gut” – und das könne man dem Publikum auch zeigen. Nächste Woche ist Nils Minkmar zu Gast, freier Journalist unter anderem für die “Süddeutsche” und Co-Host des Medienpodcasts Quoted.
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Ab Samstag im FOCUS:
Wer soll das bezahlen? Die milliardenschweren Pläne der Ampel.
Michail Gorbatschow: Abschied vom Weltpolitiker, der Deutschland liebte.
Teuerste Serie aller Zeiten: Die Herrschaft der Ringe.
Mehr zur aktuellen Ausgabe unter: www.focus-magazin.de

– NEWS –

Du kommst hier doch rein: Der BJV fordert Städte und Kommunen auf, eine Pressefreiheits-Klausel für die von ihnen kontrollierten Veranstaltungs­orte zu verankern. Dadurch soll freie Bericht­erstattung garantiert werden, ohne dass Veranstalter Medien die Akkreditierung entziehen können. Hintergrund ist das Robbie-Williams-Konzert in München, zu dem “Münchner Merkur” und “tz” der Zugang verwehrt wurde.
bjv.de, turi2.de (Background)


Unschöner Dreh? Der “Spiegel” wirft dem öster­reichischen Regisseur Ulrich Seidl vor, rumänische Kinder beim Dreh seines Films Sparta “ausgenutzt” zu haben. Seidl habe den Eltern der Laien­darsteller nicht klar kommuniziert, dass es im Film um Pädophilie gehe. Seidl und seine Produktions­firma bestreiten die Vorwürfe und beschuldigen den “Spiegel”, “Gerüchte und aus dem Kontext gerissene Vorkommnisse” zu einem “Zerrbild montiert” zu haben.
spiegel.de (€), ots.at (Stellungnahme Seidl)


Doppel-Olli: Die einstigen Weg­gefährten Oliver Kalkofe und Oliver Welke starten einen gemeinsamen Podcast für Radio Eins. Kalk & Welk. Die fabelhaften Boomer Boys erscheint ab 19. September immer montags. Das Duo will sich mit Medien- und Gesell­schafts- sowie “Lieblings­themen aus den 70er, 80er und 90er Jahren” befassen.
presseportal.de


Gunst verloren: PR-Vize Johannes Gunst verlässt Springer. Er arbeitet nun für Auto­vermieter Sixt als Vice President Communications, berichtet “Clap”. Gunst, einst Investigativ­journalist beim “stern”, kam Anfang 2021 vom Automobil-Dienst­leister IAV zu Springer. Seine Nachfolge ist noch ungeklärt.
clap-club.de


Berg ruft Brüning: Martin Brüning, lang­jähriger Kommunikations­chef der Rewe Group, wechselt in den Beirat der Public-Affairs-Agentur 365 Sherpas. Brüning und die Sherpas kennen sich bereits von früheren Projekten, etwa der Übernahme von Kaisers Tengelmann.
prreport.de, turi2.de (Background)


Fisch aus dem Wasser: Die verlegerische Geschäfts­führerin Siv Bublitz verlässt den Buchverlag S. Fischer im “besten gegen­seitigen Einvernehmen”. Ihren Posten übernimmt Oliver Vogel, der den Verlag zu Jahres­beginn verlassen hatte und nun zurück­kehrt. Zudem kommt Gerd Robertz als kauf­männischer Geschäfts­führer an Bord.
buchreport.de


Späte Spende: Die BBC spendet ihre Einnahmen aus dem umstrittenen Interview von Martin Bashir mit Prinzessin Diana aus dem Jahr 1995. Insgesamt 1,64 Mio Euro seien an sieben wohltätige Organisationen geflossen. Bashir hatte sich das Gespräch mit unlauteren Mitteln erschlichen.
bbc.com via spiegel.de


– COMMUNITY –

Meistgeklickter Link heute Morgen war der Pizza-Hut-Werbespot mit Michail Gorbatschow von 1997.
youtube.com (70-Sek-Video), wiwo.de (Background)

– DEBATTE –

“Es darf keinen Rotfunk, keinen Schwarzfunk, keinen Grünfunk, noch eine andere Farbe im Rundfunk geben.”

Grünen-Medienpolitikerin Tabea Rößner steht nicht auf Parteifarben im Programm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – und fordert daher Aufklärung in der Affäre um mutmaßlich frisierte NDR-Bericht­erstattung.
spiegel.de, turi2.de (Background)


“Man hat halt wenig Argumente für zwei Dienst­wagen und Bonus­zahlungen, wenn Deutschlands beste Journalistinnen und Journalisten lieber private Kollektive gründen als sich im öffentlich-rechtlichen Sender zuhause zu fühlen.”

Für Jan Böhmermann wäre der RBB-Skandal “besser zu ertragen”, wenn “die ARD eine coole Programm­innovation nach der anderen” veröffentlichen würde, sagt er im DWDL-Interview.
dwdl.de


Hobbit-Strategie: Online-Riese Amazon nutzt sein Streaming-Angebot als Köder, schreibt Tobias Mayer. Die Mega-Serie Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht sei vor allem ein Vehikel, um neue Prime-Kundinnen anzulocken – und ihnen am Ende nicht nur Unterhaltung, sondern auch Amazon-Topseller anzudrehen.
tagesspiegel.de


– INSPIRATION –

Lese-Tipp: “Spiegel”-Chefredakteur Steffen Klusmann erinnert sich im Interview mit dem “Journalist” an die Relotius-Affäre, die seinen Amtsantritt überschattet hat. Er hätte gern “auf so viel Originalität verzichtet” und habe sich gesorgt, ob die Marke “Spiegel” den Skandal überstehe. Die bald anlaufende Kino-Verfilmung hat Klusmann bereits gesehen – “zweimal muss ich nicht rein”.
journalist.de


Hör-Tipp: “Höchste Zeit für einen Weckruf,” findet Fritz-Kola und startet eine Aktion, um den Bundestag aus der Sommer­pause zurück­zuholen. Bands wie Moop Mama und Liedfett geben altbekannten Einschlaf­liedern neue, alarmierende Texten. 11 Cent pro Stream der #keinschlaflieder gehen an die unabhängige Initiative Brand New Bundestag.
fritz-kola.com


Video-Tipp: HBO spendiert Serienfans die erste Episode des “Game of Thrones”-Prequels House of the Dragon gratis auf YouTube. Das Spin-Off ist in Deutschland bisher nur kostenpflichtig bei Sky zu sehen. Fantasy-Freunde sollten des Englischen mächtig sein – es handelt sich um die Original­version.
youtube.com (65-Min-Video)


– Bild des Tages –


Ausgekrebst: Schneekrabben liegen auf dem Boden einer Auktionshalle in der japanischen Hafenstadt Imizu. Die Meeresbewohner, die ihren Namen ihrem schneeweißen Fleisch verdanken, gelten als Delikatesse: Für besonders große Exemplare werden teilweise zigtausende Euro bezahlt. (Foto: Noboru Hosono/AP/Picture Alliance)

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Pflanzen im Schlafzimmer verbessern die Luft. Sie filtern Schadstoffe aus der Luft und produzieren tagsüber Sauerstoff. Hier verraten wir Ihnen, welche pflegeleichten Zimmerpflanzen besonders schlafzimmertauglich sind und aus welchen Gründen Sie blühende Pflanzen lieber nicht aufstellen sollten.


– BASTA –

Ghostet jetzt: Der Premier­minister von Papua-Neuguinea, James Marape, beantwortet Presse­anfragen nicht mehr selbst. In ganz­seitigen Anzeigen in den zwei größten Zeitungen des Landes fordert sein Büro, ihn nicht mehr direkt an­zu­schreiben oder an­zu­rufen. Ob auch der deutsche Bundes­kanzler von Direkt-Anfragen überrannt wird, ist unklar – Olaf Scholz kann sich nicht erinnern.
theguardian.com

Redaktion: Tatjana Kerschbaumer, Carolin Sprick und Björn Czieslik

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