turi2 am Abend: Bertelsmann, Clubhouse-Guide, Presserat-Rügen.

Redaktion: Tim Gieselmann, Tessniem Kadiri und Elisabeth Neuhaus


Liz Mohn macht Sohn Christoph zum Familiensprecher der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft.
Generationenwechsel: Bertelsmann-Matriarchin Liz Mohn übergibt zu ihrem 80. Geburtstag am 21. Juni das Amt des Familien­sprechers der Bertelsmann Verwaltungs­gesellschaft an ihren Sohn Christoph Mohn. Der 55-Jährige ist bereits Teil des Gremiums und bleibt zudem Aufsichts­ratschef von Bertelsmann. Nach dem Tod von Reinhard Mohn 2009 hieß es zunächst, dass seine Kinder Christoph und Brigitte Mohn gleiche Chancen auf seine Nachfolge haben. Die Entscheidung für Christoph habe sich jedoch abgezeichnet, seine Jahre als Aufsichtsratschef gelten als – bestandene – “Probezeit”, schreibt der “Spiegel”. Mohn sagt dem “Spiegel”, es sei “unter einem Konzerndach leichter zu erkennen”, welche Geschäftsmodelle sich überlebt haben. Den ebenfalls im Gespräch gefallenen Satz “man kann alles machen, aber überraschungs­frei muss es sein”, beschreibt das Magazin als Christoph Mohns “Lebensmotto und Devise des Konzerns”.
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Der große Social Network Guide in der turi2 edition #14: Clubhouse.
Gibt’s das noch? Das fragten zuletzt viele Beobachterinnen der Plauder-App Clubhouse. Auch die kürzlich gestartete Android-Version hat bisher kein wirklich großes Clubhouse-Comeback ausgelöst. Wir blicken in unserem 8-seitigen Guide in der turi2 edition #14 auf das goldene Laber-Zeitalter inmitten des dritten Lockdowns zurück. Mit Philipp Westermeyer, der sich an das “magische” erste Clubhouse-Hype-Wochenende Ende Januar 2021 erinnert, Plattform-Profiteur Ralf Leister, der mit der App schon früh richtiges Geld verdiente und Journalistin Tess Kadiri, die ein Loblied auf Clubhouse als Nachwuchs-Suchmaschine für Redaktionen anstimmt.
issuu.com (E-Paper), turi2.de (künftige E-Paper bestellen)

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Diese Woche im FOCUS:
G7-Weltordnung: Make the West great again.
Cyber Security: Angriff aus dem Darknet.
Fußball-EM: Liberté, Égalité, Mbappé!

Mehr zur aktuellen Ausgabe unter: www.focus-magazin.de

– NEWS –

bildlogoDoppelt daneben: Der Presserat rügt die “Bild” gleich zweifach für die Berichterstattung über Kasia Lenhardt. Das Blatt habe weder den Alkhoholismus-Vorwurf ihres Ex-Partners Jérôme Boateng, noch den Chat-Verlauf von Lenhardt mit einer anderen ehemaligen Partnerin des Fußballers veröffentlichen dürfen. Das Model ist am 9. Februar gestorben. Insgesamt hat der Presserat 17 Rügen ausgesprochen, davon sieben für “Bild”-Publikationen.
sueddeutsche.de


Abgedriftet: NDR, RBB, Studio Bummens und K2H starten eine sechsteilige Audio-Doku-Serie über Ken Jebsen. Der Podcast zeichnet dessen Weg vom “auf­strebenden Radio­moderator” in den 90ern zum “ein­fluss­reichsten Ver­schwörungs­ideologen Deutsch­lands” nach. Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen? läuft ab 13. Juni wöchentlich u.a. in der ARD-Audiothek.
presseportal.de, cui-bono.podigee.io (3-Min-Trailer)


Aufgerückt: Fink & Fuchs-Chefin Alexandra Groß ist neue Präsidentin der Gesellschaft Public Relations Agenturen. Sie übernimmt das Amt nach der Neuwahl des Präsidiums von Christiane Schulz, die nach vier Jahren ausscheidet. Groß ist bereits Vize-Chefin des Verbandes und reicht diesen Posten an Fleishman­Hillard-Chef Hanning Kempe weiter.
horizont.net (Paid)


RTL mal zwei: Das Bundeskartellamt erlaubt die vollständige Übernahme des Kindersenders Super RTL von Disney durch RTL. RTL hielt zuvor 50 %. Die Behörde sieht den Zusammenschluss unproblematisch und geht durch das Ausscheiden von Disney gar von einer “gewissen Förderung des Wettbewerbs aus”. Super RTL soll bald Toggo heißen.
digitalfernsehen.de, turi2.de (Background Deal), turi2.de (Background Name)


Das erste Mal: Finanzminister Olaf Scholz kauft durch das Bundeszentralamt für Steuern geheime Daten von einem anonymen Informanten für 2 Mio Euro. Sie enthalten Infos über Millionen von Menschen, darunter Tausende Deutsche, die Anlagen in Dubai besitzen. Ziel ist das Aufdecken großer Steuer­straf­taten. Bisher hatten nur die Länder, nicht der Bund derlei Käufe getätigt.
“Spiegel” 24/2021, S. 58 (Vorabmeldung), handelsblatt.com


LichtMeerblick: Die Bundesregierung hebt ab 1. Juli die Reisewarnung für Corona-Risikogebiete mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 200 auf. Weltweit wird damit das Reisen in etwa 100 Länder einfacher. Außenminister Heiko Maas stellt die Rückkehr zu “mehr Normalität” in Aussicht, warnt aber gleichzeitig, die Lockerung sei keine “Einladung zur Sorglosigkeit”.
sueddeutsche.de, spiegel.de


Gesetz mit Lücken: Der Bundestag verabschiedet das heiß diskutierte Liefer­ketten­gesetz. Ab 2023 müssen deutsche Firmen mit über 3.000 Beschäftigten bei Menschen­rechts­verstößen und Umwelt­ver­schmutzung ihrer Zulieferer eingreifen. Sonst drohen laut Arbeits­minister Hubertus Heil “robuste behördliche Durch­setzungen”. Kritikerinnen geht das Gesetz nicht weit genug.
spiegel.de, zeit.de, tagesschau.de


Retourkutsche: Der “Spiegel” führt nach einer Umfrage bei den Ländern neue Belege für die Untauglichkeit der Masken des Gesundheits­ministeriums an. Schleswig-Holstein habe etwa 3,7 Mio Masken wegen “unter­schiedlicher Qualitätsmängel” oder des Verdachts darauf zurückgeschickt, Baden-Württemberg 4,6 Mio einkassiert.
spiegel.de (Paid), turi2.de


Schnell weg: Die Wege der Guardian Media Group und ihrer Geschäftsführerin Annette Thomas trennen sich nach etwas mehr als einem Jahr. Grund ist ein Streit mit “Guardian”-Chefredakteurin Katherine Viner über die Führung des Verlags, berichtet die “FT”. Finanz- und Operativchef Keith Underwood übernimmt interimistisch.
new-business.de, ft.com, turi2.de (Background)


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#waszählt von Gruner + Jahr: GALA.de mit 63,7 Mio. Visits im Mai
2021 ist DAS Erfolgsjahr für Deutschlands größtes Frauenportal! Schwerpunktwochen zu Themen wie Pride, Green, Mental Health und Wedding bescheren GALA.de Spitzenwerte. Bei Instagram erreicht GALA aktuell 261.000 Follower. Auch für Ihre Marke finden wir das passende Umfeld.

Meistgeklickter Link heute Morgen: Carolin Kebekus und Mai Thi Nguyen-Kim versuchen, Impfgegnerinnen per Song umzustimmen.
youtube.com (4-Min-Video)

– DEBATTE –

“PR und netter funktioniert nicht mehr. Greenwashing funktioniert nicht mehr. Dafür sind die sozialen Medien viel zu stark. Da wird zu schnell deutlich, ob hinter einer Versprechung, die ein Unternehmen tätigt, auch Inhalt steckt.”

Otto-Boss Alexander Birken sagt im Disrupt-Podcast mit “Handelsblatt”-Chefredakteur Sebastian Matthes, dass sein Versandhändler dem Groß-Konkurrenten Amazon die Ausrichtung an selbst proklamierten “Werten” voraus hat. Das fange bei “den Steuern” an.
handelsblatt.com (54-Min-Audio)


Fehlersuche: Stefan Niggemeier wirft “Welt”-Reporterin Anna Schneider vor, Grenzen der journalistischen Freiheit zu testen. In Schneiders Artikel über die FDP-Aktivisten­gruppe Operation Heuss will Niggemeier zahlreiche diffamierende Falsch­behauptungen aufgespürt haben. Schneider habe Aussagen aus dem Kontext gerissen oder verdreht, um die Gruppe als linksradikale “Meinungspolizei” darzustellen.
uebermedien.de, welt.de


OnlyFans: Minder­jährige können auf der Erotik-Plattform kinder- und jugend­porno­graphische Inhalte hochladen, obwohl das offiziell verboten ist. BBC News kann für eine Jugendliche ein Profil mit dem Ausweis der älteren Schwester erstellen, eine 14-jährige überlistet das System mit dem Pass ihrer Großmutter. OnlyFans gibt an, sein Bestes zu tun, um gegen Regel­verstöße vorzugehen.
bbc.com, turi2.de (Hintergrund)


Amazon-Boykott: Dave Eggers, Autor des Bestsellers The Circle, will die Hardcover-Ausgabe seines neuen Romans “The Every” nur über den unabhängigen Buchhandel verkaufen, nicht über Amazon. “Ich mag keine Tyrannen”, sagt Eggers. Amazon zu umgehen, sei aber “sehr, sehr schwer”: E-Book und Co erscheinen sechs Wochen später – dann auch bei Amazon.
boersenblatt.net, nytimes.com


– INSPIRATION –

Video-Tipp: Judith Rakers plaudert im BR-Talk “Ringlstetter” darüber, wie sie sich einmal im Dienstplan vertan und angeschickert die “Tagesschau” moderiert hat. Sie sei von einem Restaurant über “dunkelgelbe, orange Ampeln” ins Studio gerast. “Du wirst ungeschminkt, lallend und unvorbereitet dastehen”, habe sie gedacht. Das Adrenalin habe sie aber übermenschlich gemacht. Trotzdem hatte sie ein schlechtes Gewissen: “Es tat mir so leid.”
ardmediathek.de (45-Min-Video) via bild.de


Hör-Tipp: “ProSieben und RTL rüsten auf”, beurteilt Thomas Koch im Podcast “Zwei Herren mit Hund” die Personalwanderungen von der ARD zum Privat-TV. Koch und Kai Blasberg (Foto) nennen Moderatorinnen wie Linda Zervakis von der ARD aufgebaute “Medienmarken”, die “jetzt in freier Wildbahn sind”.
podigee.io (49-Min-Audio), turi2.de (Hintergrund Zervakis)


Lese-Tipp: Mit ihrer App Fuck You Pay Me möchte Ex-Model Lindsey Lee Influencer-Marketing transparenter machen und den Gender-Pay-Gap überwinden, schreibt Christian Cohrs. Seit der Gründung vor fast einem Jahr haben sich 1.500 Leute registriert, 1.200 Bewertungen zu 850 Firmen sind online. Demnach bekommen Männer öfter Geld für Promotion-Jobs als Frauen.
omr.com


– Bild des Tages –

Politische Kunst: Ein Mann läuft in Cornwall, England, an sieben finster auf ihn blickenden Skulptur-Gesichtern vorbei. Die britischen Künstler Joe Rush und Alex Wreckage haben hier eine britische und kritische Nachahmung des Mount Rushmore kreiert. Der Unterschied: Zu sehen sind die Gesichter von Angela Merkel oder Boris Johnson – und “Mount Recyclemore” besteht aus Elektro-Müll. Die Künstler wollen damit auf die weltweit enorm große und wachsende Menge an Schrott aus Elektrogeräten aufmerksam machen. (Foto: Jon Super / AP Photo / Picture Alliance)

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Heute Abend (21 Uhr im Ersten) startet die Fußball-EM der Männer. Mit einem Jahr Verspätung spielen zum Auftakt die Türkei und Italien gegeneinander. Deutschland steigt nächsten Dienstag gegen Frankreich ins Turnier ein. Alle Infos und einen übersichtlichen Spielplan zum ausdrucken finden Sie hier.

– BASTA –

Nicht Doch die Bohne: Der Bundestag schärft Regelungen für Kaffeefahrten, um ältere Menschen vor unlauteren Geschäftspraktiken zu schützen. So ist nun der Verkauf von Versicherungen, Bau­spar­verträgen, Medizin­produkten und Nahrungs­ergänzungs­mitteln verboten. Scheint so, als müssten die Veranstalterinnen künftig tatsächlich am Kaffee verdienen.
faz.net, tagesschau.de


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