turi2 am Abend: Social Chain, Springer, Bauer.

Redaktion: Markus Trantow und Björn Czieslik
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Georg Koflers Social Chain kauft das Unternehmen von Ralf Dümmel.
Raubtier-Fütterung: Die Social Chain von Investor Georg Kofler kauft die DS Gruppe von Ralf Dümmel. Beide Unternehmer sind Vox-Löwen und haben im Rahmen der Show gerade gemeinsam investiert. Die Über­nahme der DS Gruppe hat nach Unternehmens-Angaben einen Wert von 220,5 Mio Euro – 100 Mio sollen in bar fließen, der Rest in Form von Aktien der Social Chain. Dümmel übernimmt in dem Zuge den Posten des Chief Product Officer bei Social Chain. Seine DS Gruppe beliefert Handels-Unternehmen von Aldi bis zu Teleshopping-Kanälen mit Konsumgütern für Küche, Garten, Haushalt, aber auch Lebensmitteln. Bei “Bild”-TV verkündet das Duo große Pläne: In den kommenden zwei Jahren soll der Umsatz die Mrd-Grenze überschreiten.
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Karikaturi #46: Die neuen Schuhe des Johannes Boie.
Alle bisher erschienenen Karikaturis finden Sie hier.

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Klimajournalismus: Wie können Lesende empowered werden, um sich eine qualifizierte Meinung zu bilden? Können damit neue Zielgruppen angesprochen werden? Einblicke in den klimajournalistischen Alltag geben am 28. Oktober der Stern, die taz und das Netzwerk Klimajournalismus. Jetzt anmelden!

– NEWS –

Das Private ist politisch: Springer relativiert den geleakten DDR-Vergleich von Chef Mathias Döpfner aus einer SMS an Benjamin von Stuckrad-Barre. In privaten Dialogen gebe es das Mittel der Ironie und bewussten Übertreibung. Döpfner halte die DDR und die Bundesrepublik keineswegs für vergleichbar. In der Nachricht hatte Döpfner Julian Reichelt als letzten Journalisten bezeichnet, der noch “gegen den neuen DDR-Obrigkeitsstaat aufbegehrt”.
spiegel.de


Springer: Investor KKR könnte “in einigen Jahren” beim Berliner Medienkonzern wieder aussteigen, schreibt das “Manager Magazin” unter Berufung auf Finanzkreise. Im Interview dementiert Europa-Co-Chef Philipp Freise diesen Plan nicht. “Welche der vielen Möglichkeiten die passende ist, müssen wir zu gegebener Zeit evaluieren”, sagt er auf die Frage, ob er eine teilweise Rückkehr an die Börse für möglich hält.
manager-magazin.de (Paid), turi2.de


Regenbogen-Umbau: Chefredakteurin Petra Hansen-Blank, seit 14 Jahren an der Spitze des Bauer-Yellows Das Neue Blatt, geht in den Ruhestand. Für sie übernimmt Eike Lange zusätzlich zur Chefredaktion der “Neuen Post” und Bauers monatlichen Yellow-Titeln. Parallel legt der Verlag die bisher getrennten Redaktionen von “Neuer Post” und “Neuem Blatt” zusammen. Betroffen sind 25 Mitarbeitende.
turi2.de, bauermedia.de


Richtungs-Entscheidung: Autorin Jasmina Kuhnke, bei Twitter bekannt als Quattromilf, sagt ihre Teilnahme bei der Frankfurter Buchmesse ab. Sie sollte als Über­raschungs­gast der ARD ihr Buch “Schwarzes Herz” vorstellen. Bei Twitter teilt sie mit, dass sie wegen der räumlichen Nähe der Bühne zu einem rechts­extremen Verlag absagt.
twitter.com


Uefa sucht ab der Saison 2024/25 erstmals seit drei Jahrzehnten einen neuen Vermarktungspartner, berichtet die “FAZ”. Die Frist für die Abgabe von Angeboten beträgt nur vier Wochen. Bisher liegen die Vermarktungs­rechte bei der Schweizer Agentur Team, Teil des Medienkonzerns Highlight Communications.
faz.net (Paid)


Spotify startet seinen Podcast-Hoster Megaphone in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. Megaphone bietet Tools zur Erstellung, Nutzungs­messung und Monetarisierung. Nach eigenen Angaben nutzen das Angebot mehr als 30 % der 200 erfolg­reichsten Podcasts bei Spotify und Apple.
spotify_presse.prowly.com


Deutsche Bank macht die global agierende Media-Agentur Essence zu ihrer Media-Leadagentur. Damit betreut ab 2022 erstmals eine Agentur den Großteil der Media-Aktivitäten des Konzerns über Kanäle aus einer Hand. Der Fokus liege auf einer “optimalen Verzahnung von Offline- und Online-Kanälen”.
new-business.de


Liefern und liefern lassen: Der Online-Lieferdienst Delivery Hero investiert 200 Mio Euro in den Liefer-Supermarkt Gorillas. Der börsennotierte Konzern übernimmt 8 % der Anteile des Berliner Startups. Die Bewertung von Gorillas liegt damit bei 2,5 Mrd Euro.
zeit.de, t-online.de


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Wir ermöglichen Ihnen einen einfachen Zugang zu regionalen Tageszeitungen. Insgesamt zu über 420 Titeln. Und das mit einem Preis, viel Raum für Ideen und vor allem: nur ein/e Ansprechpartner*in. Denn wir wollen, dass Ihre Kampagnen so präzise wie möglich an unsere treue Leserschaft ausgespielt werden. www.so-geht-regional.de

Meistgeklickter Link heute Morgen: Der “Spiegel” veröffentlicht die BuzzFeed-Recherche zu Julian Reichelt, die Verleger Dirk Ippen nicht drucken wollte.
spiegel.de (Paid)

– DEBATTE –

“Ob die Chefredakteure Peter Boenisch, Kai Diekmann oder Julian Reichelt hießen, ‘Bild’ ist stets der Rabauke unter den Medientiteln gewesen. Die Boulevard-DNA treibt an, mal sehen und lesen, was Johannes Boie antreibt.”

Medienjournalist Joachim Huber findet, dass Johannes Boie längst wie ein Springer-Mann handelt, ob aus seiner Haltung auch ein “Bild”-Charakter erwachse, werde sich weisen.
tagesspiegel.de


Causa Reichelt offenbart ein “verstörendes Verhältnis zum aufklärerischen Journalismus” bei Springer, urteilt Stefan Winterbauer. Wenn “Bild” aus Partei-Sitzungen Infos per “Handy-Standleitung” erhalte, brüste man sich mit Exklusiv-Infos, die Veröffentlichung privater Nachrichten von Springer-Führungskräften sei aber selbst dann nicht in Ordnung, “wenn damit ganz klar eklatante Missstände aufgedeckt werden”.
meedia.de


Reichelt-Rauswurf lässt bei Springer “viele Erleichterte und viele Beschädigte zurück”, schreibt Hans-Jürgen Jakobs. Der Abgang des “Bild”-Chefs sei eine “strategische Notbremse”, um “Reputations­schäden” bei Springers US-Geschäft zu vermeiden. Jakobs sieht auch Springer-Boss Mathias Döpfner beschädigt, der bis zuletzt fest zu Reichelt stand.
handelsblatt.com (Paid), turi2.de (Background)


– INSPIRATION –

Hör-Tipp: Die Erwartungen sind hoch, wenn Springer ankündigt, im Podcast Journalisten-Club “aufregendsten und skurrilsten Geschichten der Axel-Springer-Medien” zu erzählen. Gern hätte man gewusst, was in Krisenregionen wie dem Intimbereich von Julian Reichelt und dem Hirn von Mathias Döpfner vor sich geht – doch der PR-Podcast erzählt nur die Recherchen von Jung­journalist Ibrahim Naber zur Berliner Haus­besetzer-Szene nach.
axelspringer.com/de/journalisten-club (35-Min-Audio)


Lese-Tipp: Netflix, bekannt dafür, Beschäftigten so viel Urlaub zu geben, wie sie wollen, findet auch in Deutschland Nachahmer, schreibt Hannah Scherkamp. Was in den USA dazu führt, dass Mitarbeitende mehr arbeiten und im Schnitt nur zehn Tage Urlaub pro Jahr nehmen, bewährt sich hierzulande u.a. bei Trivago. Die 1.000 Beschäftigten nehmen im Schnitt 30 Tage Urlaub.
zeit.de


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– BASTA –

Wer hat’s erfunden? In sozialen Medien kursiert derzeit ein angebliches Zitat des antiken Philosophen und Konsuls Cicero, wonach Politikerinnen auf Kosten aller Menschen leben würden. Obwohl der Römer bereits 46 vor Christus starb, findet Correctiv beim Fakten-Check Erwähnungen im Netz nicht vor 2012. Der Satz mag zwar nicht von Cicero stammen, 2012 ist aber immerhin fast schon Online-Antike.
correctiv.org


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