turi2 am Abend: Deniz Yücel, RND, Anna Dobler.

Redaktion: Amélie Fromm, Nancy Riegel und Björn Czieslik


Gericht verurteilt Türkei für die Inhaftierung von Deniz Yücel.
Schadenersatz: Die Türkei muss eine Entschädigung in Höhe von 13.300 Euro an den Journalisten Deniz Yücel zahlen. Die Inhaftierung Yücels habe seine Rechte auf Freiheit, Sicherheit und freie Meinungsäußerung verletzt, urteilt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Yücel ist mit dem Urteil nur zum Teil zufrieden: Es sei “enttäuschend”, dass das Gericht keinen Verstoß gegen das Folterverbot festgestellt habe, “trotz der neunmonatigen Isolationshaft und trotz der psychischen und körperlichen Gewalt, der ich zeitweise ausgesetzt war”, sagt er der “Welt”. Yücel verwundert es auch, dass der Gerichtshof keine politische Motivation hinter dem Verfahren gegen ihn sieht.
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Yasmine M’Barek, traust du der neuen Regierung die Schritte in die richtige Richtung zu? In der turi2 edition #16 erklärt die junge Journalistin, warum Deutschland ihrer Meinung nach auf Atomstrom setzen muss und welche Schritte die neue Regierung einleiten muss, um die Klimawende noch zu schaffen.
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– NEWS –

RND geht zivil­rechtlich gegen einen Nutzer mit dem Fake-Namen “Johnny Depp” vor, der Redakteur Imre Grimm online beleidigt und mit dem Tod bedroht hat. Zuvor hatte die Staats­anwalt­schaft ihre Ermittlungen einge­stellt, weil “ein öffentliches Interesse an der Straf­verfolgung des Beschuldigten nicht ange­nommen werden” könne, schreibt RND-Chef­redakteur Marco Fenske (Foto) und ergänzt: “Wir sind erschüttert.”
rnd.de (Fenske), rnd.de (Angriffe auf Medien­schaffende)


Nach hinten los­getwittert: Das österreichische Online-Magazin Exxpress trennt sich von Vize-Chef­redakteurin Anna Dobler. Zum ZDF-Film “Wannsee­konferenz” hatte Dobler getwittert: “Das waren nicht nur Mörder, sondern durch und durch Sozialisten.” “Express”-Chef­redakteur Richard Schmitt und Heraus­geberin Eva Schütz distanzieren sich von Doblers Aussage.
derstandard.de, twitter.com (Statement Schmitt)


Mitteldeutsche Zeitung macht Marc Rath zum Chef­redakteur. Er ist derzeit Chef der “Landes­zeitung für die Lüneburger Heide” und folgt in Halle auf Hartmut Augustin, der im “besten beider­seitigen Ein­vernehmen” geht. Sachsen-Anhalt ist für Rath kein Neuland: Bis 2017 war er Koordinator für Lokales der Magdeburger “Volksstimme”.
kress.de, twitter.com/RathMarc


Neuanfang: Der Medien­verband der Freien Presse tritt zum 1. April die Nachfolge des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger an. Der neue Verband ist aus Streitigkeiten mit dem Landes­verband Berlin-Brandenburg entstanden, der sich gegen die VDZ-Reformpläne gestellt hatte – und im neuen Verband nicht vertreten ist.
meedia.de (Paid)


Anpfiff: Die Motor Presse Hamburg bringt im April das Fußball-Magazin “2×45” heraus. Arndt Ziegler und Björn Gerteis verantworten das Heft und den Online-Auftritt. Auflage und Preis stehen noch nicht endgültig fest. Für 2022 sind zunächst zwei gedruckte Ausgaben geplant, die zweite soll im Herbst erscheinen.
presseportal.de


Kickt teuer: Der Sport-Streaming-Dienst Dazn erhöht seine Preise ab Februar deutlich. Statt bisher 14,99 Euro im Monat werden 29,99 Euro fällig, bestehende Abos behalten bis zum 31. Juli ihren Preis. In den sozialen Netzwerken drohen nun viele mit Kündigung.
kicker.de, twitter.com


Werbe-Wirkung: RTL gründet mit “Like to know” ein eigenes Markt­forschungs­institut mit Brigitte Bayer an der Spitze. Die sogenannte “People Insight Agency” bietet Unternehmen in einem Test-Studio u.a. mit Eyetracking-Center die Möglichkeit, “mit ihren Ziel­gruppen in den Austausch zu gehen”.
presseportal.de


Die Karriereleiter rauf: Die Mediaagentur-Holding Omnicom Media Group befördert Susanne Grundmann zum Chief Global Client Officer. Grundmann arbeitet seit 2018 bei Omnicom, zuvor war sie bei Mediacom und Nikon tätig. Als CEO von OMD Deutschland folgt ihr der bisherige Chief Strategy Officer René Coiffard.
horizont.net


FischerAppelt ernennt Diether Kerner zum Kreativchef der gesamten Agenturgruppe. Bisher ist er für die Kreation bei der Tochter-Agentur Philipp und Keuntje zuständig. Kerner folgt auf Hartwig Keuntje, der sich als Senior Advisor aus dem Tages­geschäft zurückzieht.
fischerappelt.de, wuv.de (Paid)


Spoti-Bye: Altrocker Neil Young droht Spotify mit einem Boykott, weil der Streaming-Dienst “falsche Informationen über Impf­stoffe verbreitet”, schreibt er und bezieht sich auf den Podcast des US-Comedians Joe Rogan, der u.a. Corona verharmlost. “Sie können Rogan oder Young haben. Nicht beide”, so der Musiker.
t-online.de


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Willkommen im Clubraum, Hadnet Tesfai! Die Schauspielerin, Moderatorin und Gastgeberin der SWR-Talkshow “Five Souls” diskutiert im Live-Podcast die Themen der Woche mit Moderatorin Tess Kadiri und turi2-Chefredakteur Markus Trantow: Freitag, 28. Januar, 12 Uhr live bei Clubhouse und am Abend zum Nachhören als Podcast.

Meistgeklickter Link heute Morgen war das Video, in dem US-Präsident Joe Biden Fox-News-Reporter Peter Doocy beleidigt.
twitter.com/brianstelter (27-Sek-Video)

– DEBATTE –

“Wir lassen uns nicht einschüchtern. Uns ist es wichtig, präsent zu sein, Journalisten in der Region zu haben, die durch die Lande fahren, Menschen begegnen, ihnen zuhören und natürlich über das, was wichtig ist, berichten.”

RBB-Intendantin Patricia Schlesinger sieht in der “Aggressivität gegenüber Medien”, die “nicht nur zu verbalen Attacken” führt, eine Gefahr für Reporterinnen. Damit Journalistinnen auf Einsätzen “unbeschadet bleiben”, bekommen sie auf Corona-Demos Begleitung vom Wachschutz.
rnd.de


Mehr Medienbildung: Medien­wissen­schaftler Bernhard Pörksen fordert im RND-Interview, dass die “Maximen des guten Journalismus” ein Teil der Allgemein­bildung werden. Sie seien nicht nur für Journalisten relevant, sondern ein “Werte­gerüst” für alle, “die senden, posten und kommentieren”.
rnd.de


Playboy, played out: Der “Playboy” distanziert sich von seinem Gründer Hugh Hefner. In der US-Doku-Reihe “Secrets of Playboy” belasten ehemalige Freundinnen und Mitarbeiterinnen Hefner des sexuellen Missbrauchs. Das aktuelle “Playboy”-Führungs­team verurteilt die “abscheulichen Handlungen” in einem offenen Brief.
kurier.at


– INSPIRATION –

Hör-Tipp I: Komikerin Enissa Amani will wegen Beleidigung eines AfD-Politikers ins Gefängnis gehen, statt eine Geld­strafe zu bezahlen. Sie finde die Strafe prinzipiell “sehr richtig”, sagt sie im Gespräch mit Katarzyna Mol-Wolf, könne aber nicht verstehen, dass rassistische Beleidigungungen wie das N-Wort nicht geahndet werden.
emotion.de (85-Min-Podcast), turi2.de (Background)


Hör-Tipp II: Agenturen sollten unabhängig von Kunden­aufträgen eigene Reichweite aufbauen, zum Beispiel durch Dokus, sagt Philipp Westermeyer im Podcast “What’s Next, Agencies?” mit Kim Alexandra Notz. Dabei helfe es, wenn Agentur-Inhaberinnen selbst zur Marke werden.
whatsnextagencies.podigee.io (47-Min-Podcast)


Lese-Tipp: “taz”-Redakteurin Barbara Oertel berichtet über die katastrophalen Zustände der Medien­freiheit in Kasachstan. Präsident Tokajew mache u.a. die Medien verantwortlich für die Proteste wegen hoher Energie­preise. In den 1990er Jahren garantierte eine “relativ liberale Vergabe­praxis von Lizenzen” mehr Medien­freiheit.
taz.de


– Bild des Tages –

Leuchtende Vorbereitung: Zwei Männer transportieren Waren vor dem Bahnhofsgebäude in Mumbai. Der Bahnhof ist am Abend vor dem Tag der Republik in Indiens Nationalfarben angeleuchtet. Am 26. Januar 1950 trat die Verfassung des indischen Staats in Kraft.
(Foto: Rajanish Kakade / dpa / Picture Alliance)

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In nur zwei Drehtagen hat das exzellente Ensemble von “Das Begräbnis” die sechsstündige Geschichte um die Trauerfeier des ostdeutschen Sanitärunternehmers Meurer abgedreht. Ab heute ist die Impro-Serie von Regisseur Jan Georg Schütte im Ersten zu sehen. Wer alles mitspielt? Das erfahren Sie hier.


– BASTA –

Betreutes Podcasten: Spotify hat Ärger mit seinen Beschäftigten Prinz Harry und Ehefrau Meghan. Der Streaming­dienst zahlt den beiden Ex-Royals für ihren Podcast 20 Mio Euro, 2021 kam aber keine einzige neue Episode. Nun sucht Spotify in L.A. ein Produktions­team, das künftig den Ton angibt. Zumindest Harry dürfte das Prinzip “Nanny” noch aus Palast-Zeiten kennen.
bild.de, dailymail.co.uk


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