turi2 am Abend: Peter Limbourg, Robert Emich, Stefanie Undisz.


Newsletter online lesen – von Anne Fischer, Maria Gramsch und Andreas Grieß.


Meedia: DW-Chef Peter Limbourg hält kritische Artikel über den Sender für unausgewogen.
Limbourgs Sicht: Peter Limbourg, Intendant der Deutschen Welle, geht hart mit den Medien ins Gericht, die zuletzt kritisch über das Arbeitsklima beim Auslandssender berichtet haben. Im Meedia-Interview über die Machtmissbrauchs-Vorwürfe sagt er, einzelne Verdi-Vertreter*innen hätten interne Konflikte “mit angeheizt, um sie dann zu skandalisieren.” Der Intendant sagt außerdem, dass Journalist Mohamed Amjahid, der in “Zeit” und “Süddeutscher Zeitung” Artikel über die DW geschrieben hat, “eng verbunden” sei mit den gekündigten Ex-Mitarbeitenden, dies aber nicht kenntlich mache. Amjahid bestreitet das gegenüber Meedia.
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Diese Woche im FOCUS:
Virologe Hendrik Streeck fordert: „Öffnet die Lokale!“.
Kanzlerkandidat Olaf Scholz und die Frage: Hat er eine Chance?
Seelenforscherin Erika Freeman: Über die Psychologie des Glücks.
Mehr zur aktuellen Ausgabe unter: www.focus-magazin.de

– NEWS –

Condé Nast Robert Emich, 58, verlässt seinen Posten als stellvertretender Chefredakteur bei der “Vogue”. Er war seit 2006 in der Position tätig. Ende 2020 verließ bereits Chefredakteurin Christiane Arp den Verlag. Die Modezeitschrift erscheint künftig nur noch acht statt zwölf Mal im Jahr.
clap-club.de, turi2.de (Background)


MDR macht Stefanie Undisz zur Leiterin der Redaktion “MDR Nachmittag”. Sie folgt auf Andreas Fritsch, der nun das Team für “Unterhaltung und Talk” führt. Undiz hat zuletzt für den Sender die Plattform MDR fragt – Meinungsbarometer für Mitteldeutschland aufgebaut und geleitet.
dwdl.de


Dentsu holt Christiane Wolff zurück ins Agentur-Business. Die Ex-PR-Chefin von Serviceplan ist – nach einem kurzen Ausflug ins Handwerk – seit Anfang Februar Marketingchefin und Mitglied des DACH Executive Boards. Judith Weiand, die bisherige Kommunikationschefin, bleibt an Bord.
horizont.net, turi2.de (Background)


MDR gewinnt den Rechtsstreit gegen das Bundes­institut für Risikobewertung um die Veröffentlichung eines Glyphosat-Gutachtens. Der Sender hat 2015 in “Fakt” darüber berichtet und dem Institut vorgeworfen, Informationen über das mögliche Krebsrisiko nicht zu benennen.
presseportal.de


Flasche leer: Rund 450 Kündigungen bei Durst­express sind unwirksam – die Arbeitsagentur hat eine Entlassungssperre bis zum 22. März verhängt, schreibt Gründerszene. Der Getränke-Lieferdienst hatte die Kündigungen im Zuge der Fusion mit Ex-Konkurrenten Flaschenpost ausgesprochen.
businessinsider.de, turi2.de (Background)


Facebook-LogoFacebook lässt Hasskommentare über “verfickte Almans” und “typisch dämlich deutsch” löschen, liest der “Spiegel” in internen Schulungsunterlagen. Eine Zeichnung, die ein Minarett in der Form eines Penis zeigt, darf hingegen bleiben, wenn sie sich nicht explizit “gegen Muslime oder den Islam richtet”.
“Spiegel” 8/2021, S. 42-44 (Paid)


Reiseveranstalter gewähren Journalist*innen trotz der Krise hohe Rabatte, schreibt der “Spiegel”: Tui gibt ihnen und einer Begleitperson 10 % Nachlass auf den Katalogpreis, FTI zwischen 8 und 12 %. Alltours, Lufthansa und Condor gewähren keine Journalisten-Rabatte mehr.
“Spiegel” 8/2021, S. 65 (Paid)


Corona-Jahr 2020 beschert den gesetzlichen Krankenkassen 2,5 Mrd Euro Defizit, zitiert die “FAZ” aus vorläufigen Zahlen der Kassenverbände. Vor allem das 3. Quartal schlägt mit einem Minus von 3 Mrd Euro zu Buche. Der Jahresabschluss ist das schlechteste Ergebnis seit 2003 (-3,4 Mrd Euro).
faz.net


Fridays for Future will Vereine gründen, um die Hoheit über die eigenen Finanzen zu übernehmen, schreibt der “Spiegel”. Bisher verwaltet die Stiftung Plant-for-the-Planet das Konto der Klima­schutz­bewegung. In die Vorstände sollen u.a. Wissenschaftler*innen kommen.
“Spiegel” 8/2021, S. 22 (Paid)


Facebook-LogoKanada nimmt sich ein Beispiel an Australiens Mediengesetz und will Tech-Plattformen wie Facebook und Google zwingen, Werbeeinnahmen aus Nachrichten mit den Verlagen zu teilen. Der kanadische Kulturminister Steven Guilbeault kündigt ein entsprechendes Gesetz an.
spiegel.de, horizont.net, turi2.de (Background)


Uber verliert in Großbritannien den Rechtsstreit um den Status seiner Fahrer*innen: Sie sollen als Angestellte und nicht als Selbstständige behandelt werden, entscheidet der Supreme Court. Damit stehen ihnen Pausen, bezahlter Urlaub und Mindestlohn zu.
handelsblatt.com


Meistgeklickter Link heute Morgen: Philipp Walulis knöpft sich “Bild”-Chef Julian Reichelt vor.
youtube.com (15-Min-Video)

“Gedanken außerhalb der Corona-Schneise finden kaum mehr Gehör. Würde jemand in diesen Zeiten soziale Fragen auftischen, wäre das so, als ob man um 3 Uhr morgens in der Spelunke einen Smoothie bestellte.”

Digitalstratege Thomas Bily wundert sich in einem Gastbeitrag bei Clap über die entpolitisierte Gesellschaft.
clap-club.de


“Eine Geschichte, die ich gern erzähle, ist die einer jungen, sehr höflichen Sängerin, die bei der DLD-Party 2009 aufgetreten ist. Ich war letztlich zu müde und habe ihren Auftritt nicht mehr abgewartet. Zuletzt ist Lady Gaga bei der Inauguration von Präsident Biden aufgetreten.”

DLD-Königin Steffi Czerny schwelgt im “FAZ”-Interview in DLD-Erinnerungen – und sagt, dass sie bei den virtuellen Events ihre Rolle als Gastgeberin vermisst.
faz.net


– BACKGROUND –

Public Ruhe: PR-Abteilungen werden schweigsamer, kritisiert “PR Report”-Chefredakteur Daniel Neuen. “Jedes kleine Ansinnen in eine Mail hacken zu müssen statt in einem zweiminütigen Telefonat zu klären, bürdet Journalist*innen noch mehr Mühen auf.” Gründe sieht er im “Irrglauben”, Unternehmens­­kommunikation komplett über eigene Medien zu steuern”.
prreport.de


Arbeitswelt ändert sich durch die Pandemie schneller, sodass sich in Deutschland in den kommenden zehn Jahren 6,5 Mio Menschen “erhebliche neue Fähigkeiten aneignen” müssen, schreibt McKinsey. Weitere 4 Mio werden sich einen neuen Job suchen müssen. Frauen sind 3,1 Mal so stark betroffen wie Männer.
faz.net


Immunes Ischgl: 90 % der zuvor Infizierten im einstigen Corona-Hotspot Ischgl haben auch acht Monate später noch Antikörper im Blut, sagt eine Studie der Medizinischen Universität Innsbruck. Im April konnten bei 51 % der 800 Getesteten Antikörper nachgewiesen werden. Im November lag die Zahl noch bei rund 45 %.
rnd.de


An alle denken: Die 2. Folge des Podcasts von Richard Gutjahr und Peter Turi gibt’s jetzt auch als Transkript zum Nachlesen. Das Format musste bisher ohne Konzept auskommen, in der gestrigen Ausgabe haben sich die Gäste nach Anregung von Franziska Sgoff (Foto) und Sandra Olbrich darauf geeinigt, nächste Woche mehr Inklusion zu probieren.
turi2.de (17-Seiten-PDF), turi2.tv (64-Min-Mitschnitt mit Untertiteln)


Video-Tipp: Der Hessische Rundfunk zeigt in der Dokumentation “Hanau – Eine Nacht und ihre Folgen”, wie Überlebende und Angehörige des Anschlags die Monate danach erlebt haben. Es gebe “so viele Fragezeichen”. Viele machen der Polizei Vorwürfe, sie noch immer nicht über die Tatnacht zu informieren.
ardmediathek.de (47-Min-Video)


Lese-Tipp: Journalismus zum Wohl der Gesellschaft hat gegen die Macht von Google und Facebook keine Chance, schreibt Hajo Schumacher in einem Essay. “Google ist ein globaler Oberchefredakteur”, bilanziert er. Die eigentlichen Relevanzkriterien seien an vielen Stellen dem ökonomischen Druck gewichen.
journalist.de


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Bei Amazon Prime Video geht heute die Neuauflage des Klassikers “Wir Kinder vom Bahnhof Zoo” online. Produzent Oliver Berben hat eine 8-teilige Serie daraus gemacht, die zeitgemäß in die Berliner Club- und Drogenszene abtaucht. Mehr dazu und weitere Streaming-Highlights im Februar finden Sie hier.


– BASTA –

Ein bisschen unschlau: Physik-Professor Roland Wiesendanger sammelt aus kunterbunten Quellen Argumente für seine Idee, das Corona-Virus stamme aus einem chinesischen Labor, schreibt eine “Studie” über seine Erkenntnisse und nutzt seinen Arbeitgeber, die Uni Hamburg, als Glaubwürdigkeitsboost. Die Uni immerhin hat sich ein verbales Schlupfloch gelassen: “Hochwissenschaftliche Beweise” habe Wiesendanger nicht.
uebermedien.de


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