turi2 am Abend: ZDF Magazin Royale, BR, Springer-Bau.


Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindes­missbrauchs erhebt Programm­beschwerde gegen “ZDF Magazin Royale”.
Geht mit dem Teufel zu: Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindes­missbrauchs beschwert sich beim ZDF-Fernsehrat über das “ZDF Magazin Royale” vom 8. September, teilt Autor Bijan Peymani turi2 mit. In der Ausgabe hatte Jan Böhmermann über vermeintliche, von satanistischen Kulten ausgehende, ritualisierte Gewalt gesprochen, für die es Recherchen der Sendung zufolge aber keine Belege bei Polizei und Behörden gebe. Die Kommission wirft dem Magazin nun u.a. fehlende Ausgewogenheit und eine “verhetzende Wirkung” vor, weil “Rand­phänomene” stell­vertretend für sexualisierte Gewalt dargestellt würden. Böhmermann weist in der Sendung allerdings deutlich auf den Unterschied zwischen satanistischer, sexualisierter Gewalt hin, die es seiner Meinung nach nicht gibt, und wirklichen Gewaltopfern, die mit Traumata kämpfen. Der Satiriker kritisiert vor allem Psychologin Michaela Huber, eine satanistische Welt­verschwörung zu propagieren. Auch die Kommission hatte sich 2017 bei Huber zu sexualisierter, ritualisierter Gewalt informiert.
turi2.de, turi2.de (Background)

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– NEWS –

Dagegen: Rund 150 Menschen haben am Dienstag­abend in München gegen den Abriss eines Studio­baus auf dem Gelände des Bayerischen Rundfunks protestiert. Das Gebäude von 1963 bietet u.a. Aufnahme­räume und Platz für Konzerte. “Es wäre Irrsinn, einen Bau von dieser einzig­artigen Qualität abzureißen”, kommentiert Musiker Konstantin Wecker die Pläne des BR-Verwaltungs­rates. Das Funk­haus wird nach dem Umzug des BR in den Bezirk Freimann nicht mehr benötigt.
sueddeutsche.de


Macht Platz: In Berlin schreibt Axel Springer 16.000 Quadrat­meter Bürofläche in seinen beiden Hoch­häusern zur Vermietung aus, liest “Tages­spiegel”-Redakteur Joachim Huber aus einer Broschüre. Die Gebäude bezeichnet der Verlag darin als “Unity Tower”. 32 Miet­einheiten auf 16 Etagen stehen zur Verfügung, dazu “viel Licht, viel Sicht” – und das alles im “ehemaligen Zeitungs­viertel”.
tagesspiegel.de


Keine Chance: Die frühere RBB-Chef­­juristin Susann Lange scheitert mit einer Klage gegen ihre außer­ordentliche Kündigung vor dem Arbeits­­gericht Berlin. Lange soll eine ARD-Zulage in Höhe von 8.500 Euro zurück­­zahlen. Das Gericht erklärt zudem ihren Vertrag wegen der enthaltenen Ruhegeld-Regelungen von bis zu 1,8 Mio Euro für sitten­widrig und nichtig.
tagesspiegel.de via kna.de, turi2.de (Background)


Überblättert: Das “Börsenblatt” des deutschen Buch­handels erscheint ab 2024 nur noch alle zwei Wochen statt wie bisher wöchentlich gedruckt. Als Grund nennt MVB-Geschäfts­führer Ronald Schild verminderte Anzeigen­erlöse und gestiegene Kosten. Im Print soll es künftig vermehrt um Hinter­gründe, online um Aktuelles gehen.
mvb-online.de, boersenblatt.net


Manager-Ménage: Die Spiegel-Gruppe bietet die Digital-Abos von “Harvard Business Manager” und “Manager Magazin” künftig für Unternehmen gebündelt an. Die Zugänge für fünf bis 30 Mitarbeitende kosten zwischen 90 und 390 Euro im Monat. Ein ähnliches Angebot für den “Spiegel” soll folgen.
gruppe.spiegel.de, meedia.de (€)


Grüne Grenze: Vertreter­innen des EU-Parlaments und der EU-Mitglieds­staaten bringen ein Verbot für Green­washing in der Werbung auf den Weg. Labels wie “umwelt­freundlich” sollen nur noch erlaubt sein, wenn sie nach­weislich richtig sind. Eine Zustimmung durch das Parlament und den EU-Rat steht noch aus.
tagesschau.de


News-Ticker: Der SWR präsentiert in einem Video sein neues Medien­zentrum in Baden-Baden. swr.de (4-Min-Video) +++ Medien­anstalt Berlin-Branden­burg setzt erstmals Jugend­rat ein. evangelische-zeitung.de +++ Online-Magazin für E-Mobilität, Electrive, über­arbeitet Marken­auftritt. electrive.net +++ Französische Apple-Angestellte wollen am Freitag in Paris streiken. handelsblatt.com +++ Italienische Kartell­behörde leitet Unter­suchung gegen Ryanair ein. handelsblatt.com +++


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“Mit zahl­reichen Sub­quoten und klein­teiligen Vorgaben würden keine Inhalte für den Markt, sondern nach Kontroll­kästchen produziert.”

Der Chef des Privat­sender-Verbands Vaunet, Claus Grewenig, sieht angesichts geplanter Werbe­verbote die Medien­vielfalt in Gefahr. Die Wett­bewerbs­situation der privaten audio­visuellen Medien sei “in ihrer fast 40-jährigen Geschichte noch nie so fragil wie heute” gewesen.
presseportal.de


– COMMUNITY –

Meist­geklickter Link heute Morgen: Der Telefon- und Smart­­phone­­hersteller Gigaset, bis 2008 Teil von Siemens, meldet Insolvenz an.
sueddeutsche.de


Hör-Tipp: “Ich finde, einmal im Leben gnadenlos überschätzt zu werden, reicht”, sagt Karl-Theodor zu Guttenberg im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer zur Frage, ob er in die Politik zurück­kehren würde. Zu einer Fehler­analyse komme man “in der politischen Hamster­rad­tour” gar nicht, er habe das jetzt nach­geholt.
omr.podigee.io (76-Min-Audio)


Lese-Tipp: Für die Springer-PR blickt Lars-Broder Keil zu 125 Jahren “Berliner Morgenpost” auf den ersten Chef­redakteur Arthur Brehmer zurück. Dieser hat vom Café aus gearbeitet, weil er die Büro­atmosphäre nicht ertrug. Zudem hat er nicht nur eine Reise nach Paris, sondern gar seinen eigenen Tod vorgetäuscht.
axelspringer.com


Video-Tipp: Die Telekom präsentiert ihren neuen Claim im symbol­bild­trächtigen PR-Video. Mit “Connecting your world” positioniere sich der Konzern als “optimistischer und vertrauens­würdiger Begleiter”, so Telekom-Marken­chef Ulrich Klenke. Vom deutschen Slogan-Vor­gänger “Erleben was verbindet” verabschieden sich die Bonner.
youtube.com (2-Min-Video) via horizont.net (€)


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Oh, du schöne Bildschirm-Zeit: turi2 blickt zwei Wochen lang auf die Screens der Republik – vom Handy-Display bis zum Werbe-Screen. Satiriker Schlecky Silberstein sagt, dass ihn Social Media an das Leben in der DDR erinnert. Agentur-Chefin Elle Langer erklärt, wie sie AR-Anwendungen populär machen will. Psychologin Julia Brailovskaia beschreibt den schmalen Grat zur Bildschirm-Sucht.
turi2.de/screen-wochen

– BASTA –

Heimat­kunde, sechs: Die CDU postet auf X ein Video ihres neuen Marken­­auftritts – mit Angela Merkel, einer Roboter­­hand und dem Regierungs­palast im georgischen Tiflis. Der erinnert mit seiner Glas­kuppel entfernt an den Reichstag. Inzwischen ist der Spot korrigiert. Wir sagen es mal mit dem Claim einer großen Volkspartei: Das kann Deutschland aber besser.
spiegel.de, bild.de, turi2.de (Background)

Redaktion: Elisabeth Neuhaus und Nancy Riegel

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