Tele 5 beendet nach elf Jahren “SchleFaZ”.
Schlechteste Entscheidung aller Zeiten? Der Nischensender Tele 5 zieht nach elf Jahren bei der Filmreihe “Schlechteste Filme aller Zeiten” von Oliver Kalkofe und Peter Rütten den Stecker. Bis 27. September läuft die aktuelle Staffel, weitere Ausgaben gibt es im Dezember sowie eine Art Best-of zu Silvester. Kalkofe und Rütten äußern sich in der Pressemitteilung “verständlicherweise betrübt”, seien aber “dankbar für die vielen Momente kreativen Wahnsinns” und wollen eine neue Heimat für die Reihe finden. Kalkofe ist auch im aktuellen turi2-Podcast zu Gast, aufgezeichnet vor der Ankündigung der Absetzung. Darin spricht der TV-Terminator allerdings auch über Tele 5 und den Einfluss von Konzernen: Sender wie Tele 5 hätten immer Geld verdient – mal mehr mal weniger – “aber wenn ein großer Konzern dazustößt, dann ist das nie genug”. Tele 5 hat seit 2019 mehrfach den Eigentümer gewechselt. Der Sender gehört inzwischen zu Warner Brothers Discovery.
presse.wbd-deutschland.de, spiegel.de, turi2.de (Podcast), dwdl.de (Interview)
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Herr Kaiser lässt grüßen.
Wie sieht der Werbespot der Zukunft aus? Was berührt uns am Touch-Screen? Und flimmert bald auch im Kreißsaal oder beim Bestatter Reklame über den Display? Antworten gibt’s in der neuen turi2 edition #22 “Screen. Wie Bildschirme unsere Welt verändern”. Hier das kostenlose E-Paper vorbestellen und ab dem 10. Oktober lesen!
– NEWS –
Gespaltene Mediengesellschaft: 25 % der Menschen in Deutschland begegnen Medien und ihrer Arbeit ausgesprochen kritisch, sagt eine Studie von Rheingold mit dem Verlegerverband BDZV. Im Osten sind es 31 %. Nur 9 % der Kritischen nehmen Medien demnach als vertrauensvolle Instanz wahr. Gründe dafür seien u.a. persönliche Enttäuschungen, Verlustangst und das Gefühl, kein Gehör zu finden. 75 % der Befragten haben grundsätzlich Vertrauen in die Medien.
bdzv.de
Europe’s Next Topmodel: Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 will enger mit seinem größten Anteilseigner MFE zusammenarbeiten, sagt Chef Bert Habets der “Financial Times”. Hintergrund sei die Konkurrenz durch US-Streamer und ein Rückgang der Werbeeinnahmen. Die Kooperation soll helfen, Zugang zu den in Europa verteilten Werbebudgets zu erhalten.
ft.com (€) via derstandard.at, handelsblatt.com
Journalistische Intelligenz: Die “FAZ”-App bekommt ein Feature, das KI-gestützte Zusammenfassungen fertigt. Die Quintessenz eines Artikels wird in vier Punkten zusammengefasst und als KI-gestützt gekennzeichnet. Zunächst soll die Funktion nur bei ausgewählten Beiträgen und für Abonnentinnen verfügbar sein.
faz.net
Endstation? Die Bahn-Tochter DB-Cargo will 1.800 Jobs streichen, meldet Business Insider unter Bezug auf die Bahngewerkschaft EVG. Für Arbeitnehmervertretung und Mitarbeitende komme das Vorhaben überraschend. Im Juli hatte Güterverkehrs-Vorständin Sigrid Nikutta versichert, dass keine Arbeitsplätze wegfallen sollen.
businessinsider.de
Kein Anschluss unter dieser Nummer: Die Deutsche Telekom und Geschäftskunden-Chef Hagen Rickmann trennen sich, bestätigt der Konzern eine “Handelsblatt”-Meldung. Nachfolger wird Klaus Werner, bisher Finanzchef des Deutschlandgeschäfts. Rickmann werde “neue berufliche Herausforderungen annehmen”.
telekom.com, handelsblatt.com (€)
Booking canceled: Die EU-Kommission verbietet Booking.com die Übernahme des schwedischen Konkurrenten eTraveli. Durch die beherrschende Stellung der Plattform könnte die Übernahme zu höheren Preisen führen, so Wettbewerbskommissar Didier Reynders. Booking.com kann noch Rechtsmittel einlegen.
spiegel.de, tagesschau.de
Menschelt? Bis zu 4 Mrd Dollar steckt Amazon in das KI-Startup Anthropic und erhält so bevorzugten Zugriff auf dessen Technologie. Amazon Web Services übernimmt zunächst Anteile für 1,25 Mrd Dollar und hat eine Option auf weitere 2,75 Mrd Dollar. Im Gegenzug lässt das Startup seine KI primär auf der AWS-Cloud laufen.
handelsblatt.com, tagesschau.de
News-Ticker: Digitalchef Scott Zalaznik verlässt Adidas. manager-magazin.de (€) +++ X muss neurechten Blog “Die Achse des Guten” für Sperrung des Accounts entschädigen. spiegel.de +++ DFB-Länderspiele der Frauen und Männer bleiben bis 2028 bei ARD und ZDF. presseportal.de ++++ RBB und MDR starten gemeinsames Doku- und Podcast-Label “East”. presseportal.de +++ Austrian Airlines darf nicht mehr mit “CO2-neutralen” Flügen werben. handelsblatt.com +++
“Ich habe einen Grad an politischem und gesellschaftlichem Unverständnis erreicht, dass ich gerne außerhalb des eng umrissenen Rahmens von Literatur aktiv werden möchte.”
Schriftstellerin Sibylle Berg kandidiert bei der Europawahl als Spitzenkandidatin für Die Partei. Sie sei verzweifelt über die politischen Entscheidungen in der EU und stelle eine “Diskursunfähigkeit der Bevölkerung” fest, erklärt Berg im “FAZ”-Interview.
faz.net (€)
– COMMUNITY –
Verlernen wir durch Bildschirme das Verlieben, Pia Kabitzsch?
Love is in the Screen: Online-Dating ist mittlerweile so normal wie der Haferdrink im Kaffee, schreibt Psychologin und Dating-Expertin Pia Kabitzsch im Gastbeitrag für die Screenwochen von turi2. Die Befürchtung, Bildschirme würden uns in Sachen Liebe abstumpfen lassen, will sie nicht unterschreiben: “Sich zu verlieben ist nichts, was wir verlernen können.” Kabitzsch beobachtet sogar einen positiven Einfluss auf unsere Beziehungsfähigkeit durch die sozialen Medien. Ihr Text ist auch Teil der turi2 edition #22, die am 10. Oktober gedruckt und als kostenloses E-Paper erscheint.
weiterlesen auf turi2.de, turi2.de/screen-wochen, turi2.de (kostenloses E-Paper der turi2 edition #22 bestellen)
Meistgeklickter Link heute Morgen war ein Ausschnitt des “ZDF-Fernsehgartens”, in dem Moderatorin Andrea Kiewel Störversuche durch Mitglieder von Die Partei verurteilt.
twitter.com (40-Sek-Video)
Lese-Tipp: Am Freitag stellt Netflix nach 25 Jahren seinen DVD-Versand ein, der Basis für das heutige Streaming-Geschäft war. Anfangs wurden die Discs noch von Menschen eingetütet und sortiert, doch der Erfolg erforderte bald eine automatisierte Lösung. The Verge erklärt, wie viel High-Tech hinter dem altbacken anmutenden DVD-Versand steckt.
theverge.com, youtube.com (Videos des Maschinenherstellers)
– BASTA –
Nachhaltigkeitsbaustein: Der Spielzeug-Konzern Lego verabschiedet sich nach zwei Jahren von dem Versuch, seine Bausteine aus recycelten PET-Flaschen herzustellen. Grund: Auch damit ließen sich die CO2-Emissionen nicht reduzieren. Nun sucht Lego nach anderen Materialien. Wichtigste Voraussetzung: Es muss höllisch weh tun, wenn man nachts mit nackten Füßen drauftritt.
spiegel.de, tagesschau.de
Redaktion: Elisabeth Neuhaus, Björn Czieslik und Tim Gieselmann
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