turi2 am Abend: Julian Assange, RTL, Mediennutzung.


Fünf Medien­häuser um den “Spiegel” fordern USA auf, die Verfolgung von Julian Assange einzustellen.
Assange-Allianz: Die Medien­häuser “Spiegel”, “Le Monde”, “El Pais”, “New York Times” und “The Guardian” machen sich in einem offenen Brief für Julian Assange stark. Die US-Regierung solle die Straf­verfolgung des Wiki­leaks-Gründers ein­stellen. Sie fürchten die Schaffung eines “gefährlichen Präzedenz­falls”, der die Presse­freiheit zu unter­graben drohe. Das Beschaffen und Publizieren sensibler Infos sei Teil täglicher journalistischer Arbeit. “Wer diese Arbeit kriminalisiert, schwächt den öffentlichen Diskurs und damit die Demokratie”, heißt es in dem Brief. Im Fall Assange habe die Trump-Regierung ein Anti-Spionage-Gesetz von 1917 verwendet, das für Spione im Ersten Welt­krieg gedacht war und nie für Medien­schaffende angewandt wurde. Vor exakt zwölf Jahren hatten die fünf Redaktionen mit Wikileaks-Material Enthüllungs-Geschichten veröffentlicht. Assange wehrt sich derzeit mittels Berufung am High Court in London gegen seine Auslieferung an die USA. Dort drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft.
spiegel.de, stern.de

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– NEWS –

Mut­macherinnen: Unter dem Claim “Zeit für Mut” will RTL Aufmerksamkeit für die Menschen­rechts­verletzungen im Iran generieren. Dafür bindet das Unternehmen Angestellte mit Iran-Bezug und Promis wie Düzen Tekkal und Wotan Wilke Möhring in eine Haltungs-Kampagne ein. Der erste TV-Clip ist bereits gelaufen. Auch online, als Audio und auf Displays läuft die Kampagne. Das Label “Zeit für Mut” soll auch nach der Aktion Verwendung finden.
horizont.net (€), youtube.com (60-Sek-Video)


Reichweiten-Analyse: Immer mehr Ältere nutzen Streaming­dienste, sagt eine Nielsen-Umfrage zur Medien­nutzung­ der Deutschen. Demnach verzeichnen die 55- bis 69-Jährigen im Vergleich zu 2021 ein Streaming-Plus von 12 %. Rund 67 % schalten täglich bei ARD oder ZDF ein, bei den Jüngeren sind es 38 %. Printmedien verlieren 6 % Reichweite.
horizont.net


Wechsel-Spiel: CEO Mark Niedzballa verlässt die BMW-Agentur Game Group, weil er seine Mission des Agentur­aufbaus erfüllt habe, sagt Timo Schönauer, CEO des Co-Eigen­tümers Going Beyond Group. Der zweite Eigner, Jung von Matt, hat seine Anteile an der Game Group bereits abgegeben. Dafür steigt die Looping Group ein, berichtet “Horizont”.
horizont.net (€)


Reisepläne: Die Digital­agentur-Ableger Plan.Net Connect und Plan.Net Business Intelligence verschmelzen zu Plan.Net Journey. Die Führung übernehmen Alexander Emmendörfer (Foto) und Michael Rau, die zuvor je eine der Einheiten geleitet haben. Die Kunden­erfahrung soll mit dem Motto “Journey as a Service” im Zentrum stehen.
horizont.net (€)


Böse Bilanz: Tech-Riese Meta muss eine Strafe von 265 Mio Euro zahlen. Grund ist die Veröffentlichung privater Daten von bis zu 533 Mio Facebook-Konten in einem Forum im April 2021. Die zuständige Behörde hatte schon im September wegen Daten­schutz-Verstößen bei Instagram eine Strafe von 405 Mio Euro verhängt, gegen die Meta Berufung eingelegt hat.
businessinsider.de


“Es ist nahezu sträflich, wenn sich eine Zeitung, die auch über­regional wahr­genommen wird, von einer ihrer Kern­kompetenzen verabschiedet.”

Medien­politik.net-Chef­redakteur Helmut Hartung bedauert das Verschwinden der Medien­seite im “Tagesspiegel”. Die Zeitung wider­spricht: Das bisherige Team recherchiere weiterhin in bewährter Weise. Tägliche Medien­berichte würden in anderen Ressorts veröffentlicht. Das neue Tabloid-Format der Zeitung startet morgen.
medienpolitik.net, turi2.de (Background)


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– COMMUNITY –

“Ich habe den Eindruck, wir erleben momentan eine Gegen­bewegung zur Wissenschaft.”

Henning Beck, Neuro­wissenschaftler, Autor und Science-Slammer, sagt im turi2 Wissen-Podcast, dass immer häufiger Menschen “offensichtliche wissenschaftliche Erkenntnisse ablehnen”.
turi2.tv (26-Min-Audio), turi2.tv (direkt zur Gegenbewegung), turi2.podigee.io, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de


Meistgeklickter Link heute Morgen: Jan Fleischhauer schreibt in seiner “Focus”-Kolumne, dass die Münchner Kriminal­polizei wegen eines Twitter-Kommentars gegen ihn ermittelt.
focus.de


Hör-Tipp: Der Wechsel von Springer zum Zeitverlag war “in vielerlei Hinsicht” ein “schöner Kultur­schock”, sagt Silvie Rundel im Podcast Interview des Monats. Die Kommunikations- und Veranstaltungs­leiterin des Verlags erinnert sich an das erste “Zeit”-Sommerfest kurz nach ihrem Start: “Ich habe direkt gesehen, wie gut die ‘Zeit’-Leute miteinander feiern können.”
spotify.com (33-Min-Audio)


Lese-Tipp: Die Linked-in-Auftritte der Dax-Konzerne “erwecken vielfach den Eindruck von Planlosigkeit”, schreibt Henning Zülch im “Manager Magazin”. Ihre Finanz­kommunikation sei dort “weniger bunt, emotional und multimedial” als bei anderen Themen. Dabei sei es “problematisch, wenn Finfluencer den Unternehmen Konkurrenz bei der Finanz­bericht­erstattung machen”.
manager-magazin.de


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– BASTA –

Andere Armada: In China toben in mehreren Groß­städten Proteste gegen die Corona-Politik – die Regierung schickt die Polizei auf die Straße. In der virtuellen Welt ist die Verteidigung weniger militant. Wer auf Twitter die chinesischen Namen der Protest-Städte sucht, findet massen­weise Tweets. Allerdings nicht von den Demos, sondern von Sex-Bots.
bild.de

Redaktion: Tim Gieselmann und Pauline Stahl

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