turi2 am Abend: Bertelsmann, Politico, Deutsche Post.


G+J-Redaktionen schreiben Brandbrief an Liz Mohn und Christoph Mohn.
Mahnen Mohn: Zahl­reiche Redaktionen einst zu Gruner + Jahr gehörender RTL-Medien­marken schreiben einen Brand­brief an die Eigen­tümer-Familie von Bertelsmann. Darin fordern sie von Liz Mohn und ihrem Sohn, Familien­sprecher Christoph Mohn, “diesen einzig­artigen Verlag zu bewahren” und in die Zukunft zu führen, zitiert der “Spiegel”. Es gehe um ihre “unternehmerische, gesellschaftliche und soziale Verantwortung”. Die Redaktionen zeigen sich “erschüttert”, dass sich Verantwortliche nicht “schnell und eindeutig” zu Spekulationen um G+J geäußert haben. Es herrsche “große Verunsicherung” und man wehre sich “gegen die Spaltung, die betrieben wird. Gruner + Jahr ist ein Gesamt­paket, das sowohl in der redaktionellen Zusammen­arbeit als auch im Werbe­markt funktioniert”. Den Brief haben die Redaktions­beiräte von “Art”, “Brigitte”, “Eltern”, “Geo”/”P.M.”, “Geolino”, “stern” und des Quality Boards unterzeichnet.
spiegel.de

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media.zeit.de

– NEWS –

Familien­­besuch: Die Nachrichten­­marke Politico will nach Deutsch­land und damit auf den Heimat­­markt ihrer Mutter Springer expandieren, sagt Chefin Goli Sheikholeslami in einem internen Podcast. Politico sei sehr präsent in Washington und Brüssel, wolle nun nach Kalifornien, Groß­britannien sowie “schließlich auch nach Frank­reich und Deutsch­land” gehen. Auch Springer-Chef Mathias Döpfner hatte zuletzt davon gesprochen, dass Politico neue Märkte erobern solle.
meedia.de (€), turi2.de (Background)

Postwendend zurück: Die Deutsche Post plant keinen Ausstieg aus dem sogenannten Universal­dienst, also der flächen­deckenden Zustellung in ganz Deutschland, teilt das Unternehmen auf Anfrage der dpa mit. Die “Welt” hatte berichtet, es gebe dazu “Plan­spiele” im Vorstand. Das Wirtschafts­­ministerium arbeitet aktuell an einer Reform des Post­gesetzes, von der sich die Post erhofft, Kosten senken zu können.
wiwo.de, turi2.de (Background)

Keine Bedenken: Das Kartell­­amt gibt grünes Licht für die Teil-Übernahme von Readly durch die französische Cafeyn Group. Der schwedische Medien­­konzern Bonnier will die Magazin-Flatrate über­nehmen, selbst aber nur das skandinavische Geschäft behalten und die internationalen Aktivitäten an Cafeyn verkaufen. Die Franzosen betreiben zwar ein ähnliches Angebot wie Readly in mehreren europäischen Ländern, sind aber bisher nicht in Deutschland aktiv.
new-business.de, handelsblatt.com, bundeskartellamt.de

Adel verpflichtet: Serviceplan macht Eva Adelsgruber zur Vorsitzenden der Geschäfts­­führung von Plan.Net Performance und Plan.Net Media. Beide Einheiten sollen enger zusammen­­rücken. Zuvor war sie CEO der Performance­­marketing-Agentur Fairrank. Adelsgruber übernimmt bei Plan.Net Performance von Thomas Herrmann. Bei Plan.Net Media berichtet Thorsten Storck an sie.
plan-net.com

Giester­stunde: Die Kreativ­­agentur Philipp und Keuntje holt Stephan Giest als CEO zurück. Schon 2016 war er Geschäfts­­führer der Agentur, die mittler­weile zu Fischer­Appelt gehört. Giest soll die Verzahnung mit der Agentur­­gruppe voran­bringen und “spätestens zum Juni” von Jung von Matt Saga kommen.
pr-journal.de

Das Maaß ist voll: Die CDU prüft einen Partei-Ausschluss von Hans-Georg Maaßen. Der ehemalige Verfassungs­­schutz-Chef hatte jüngst u.a. von einer “grün-roten Rassen­­lehre” fabuliert. In der Folge gab es aus der CDU Ausschluss-Forderungen. Die Bundes-CDU spricht nun mit der CDU Thüringen, der Maaßen angehört.
spiegel.de, bild.de

Polit-Patte: Das Bundes­­verfassungs­­gericht kippt die Erhöhung der Ober­­grenze der staatlichen Parteien­finanzierung in Deutsch­land um 25 Mio Euro von 2018. Die große Koalition habe nicht aus­reichend dar­gelegt, weshalb die Anpassung nötig gewesen sei. FDP, Grüne und Linke hatten gemeinsam gegen die Erhöhung geklagt.
sueddeutsche.de

Zu groß? Das US-Justiz­­ministerium plant Google noch in dieser Woche wegen seiner Markt­­macht im digitalen Werbe­­markt zu verklagen, hört Bloomberg. Es wäre die zweite Monopol-Klage der Behörde gegen den Konzern, nachdem sie 2020 schon Googles Einfluss bei Internet-Suchen bemängelt hatte.
bloomberg.com via faz.net

Hollywood ruft an: Die Telekom-Tochter T-Mobile US steht vor der Über­nahme von Mint Mobile, meldet das “Manager Magazin”. Die vor allem von Schau­spieler und Anteils­­eigner Ryan Reynolds berühmt gemachte Mobil­­funk­­marke soll 350 Mio Dollar kosten. Erfolgs­­abhängig könnte die Summe auf über 1 Mrd Dollar steigen.
manager-magazin.de (€)

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“Ich bin ein Stück weit besessen”
Andreas Arntzen, Medienmanager des Jahres, sagt, wie er das Traditionshaus Wort & Bild Verlag umbaut und warum 70 Flüchtlinge aus der Ukraine in Gebäuden des Verlags leben. Außerdem: Wie der “Spiegel” mit einer Bewegtbild-Strategie und Contextual Videos seine Erlöse steigert. Im aktuellen “kress pro”.

“Die Medien­­branche schwebt oft nochmal höher über den Dingen. Bei mir fängt es bei banalen Dingen an: Nein, ich wüsste gerade nicht, was ein Liter Milch kostet.”

TV-Koch Tim Mälzer reflektiert im DWDL-Interview seine Privilegien und damit einher­gehende Realitäts­ferne. Für Medien­­menschen sei es gerade im Alter, “eine große Heraus­­forderung”, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen.
dwdl.de

– COMMUNITY –

“Auch wenn es dir schlecht geht – ob nun ein Eltern­teil stirbt oder der Freund dich verlässt – musst du dich da hin­stellen, lächeln, gut drauf sein, präsentieren und so tun, als ob alles in Butter ist. Diese Härte gegen sich selbst lässt einen auch verhärten.”

Eine Woche “Tages­themen” sind für Moderatorin Aline Abboud “schon ein Brett”, sagt sie im großen Interview in der turi2 edition #20. Moderieren sei ein sehr körperbetonter Job.
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)

Meistgeklickter Link heute Morgen: Der Süßwaren-Konzern Mars Wrigley schickt seine M&Ms-Maskottchen auf die Ersatzbank und macht Comedienne Maya Rudolph zum neuen Gesicht der Schokolinsen-Marke.
spiegel.de


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Lese-Tipp: “Keine Kultur mystifiziert den Tod so wie der Hip-Hop”, schreibt Adrian Schräder. Dass ihre Helden wie Tupac Shakur (Foto) eines unnatürlichen Todes sterben, sei “primär ein gesell­schaftliches Phänomen”. Die Musik­industrie wolle ihren Stars gar nicht zeigen, “wie man ein recht­schaffenes Leben führen kann”, denn: “Wer gezähmt ist, verliert seinen Reiz.”
nzz.ch via perlentaucher.de

Klick-Tipp: ARD-Chef Kai Gniffke geht ab 18 Uhr auf dem Instagram-Kanal des Sender­­verbundes live. Unter dem Motto “Fragt, was ihr wollt!” stellt er sich dort Publikums­­fragen. Die Moderation übernimmt Constantin Zöller von SWR3. Der Instagram-Kanal des Senders zeigt das Live-Gespräch ebenfalls.
instagram.com

Hör-Tipp: Job-Coach Mathias Fische­dick gibt im “Team A”-Podcast von Antonia Götsch und Astrid Maier Tipps zum Zeit­management, um mehr zu schaffen, ohne geschafft zu sein. “Wer eine To-do-Liste anlegt, sollte sich vorher überlegen, warum diese Aufgabe wichtig ist”.
manager-magazin.de (31-Min-Audio)

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Die aus Südamerika stammenden Süßkartoffeln sind nur entfernt mit unseren Kartoffeln verwandt. Der größte Unterschied: Süßkartoffeln können roh gegessen werden, weil sie im Gegensatz zur Kartoffel kein Solanin enthalten. Lesen Sie hier, wie gesund Süßkartoffeln sind und wie man sie zubereitet.


– BASTA –

Butter, die zweite: Die Hamburger Asklepios-Kliniken streichen Butter vom Speise­­plan gesetzlich Versicherter und ersetzen sie durch Margarine. Grund sind gestiegene Kosten, die Umstellung könne laut Konzern 330.000 Euro sparen. Hoffen wir angesichts jüngster Nachrichten, dass die Kranken­häuser nicht zu Rama greifen, sonst droht womöglich ein Null­­summen­­spiel.
abendblatt.de (€), spiegel.de, turi2.de (Background)

Redaktion: Tim Gieselmann und Markus Trantow

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