turi2 am Abend: Werbeverbot, Florian Hager, RBB.


Cem Özdemir geht Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel an.
Unter­zuckert: Ernährungs­­minister Cem Özdemir will – wie bereits im Ampel-Koalitions­vertrag geplant – an Kinder gerichtete Werbung für Lebens­mittel mit zu viel Zucker, Fett und Salz verbieten. Die frei­­willige Selbst­­kontrolle der Werbe­­wirtschaft sei gescheitert, so der Grünen-Politiker. Sein heute vor­gelegter Gesetz­entwurf, der noch Ab- und Zustimmung verschiedener Seiten benötigt, sieht weit­reichende Beschränkungen vor: So sollen Werbespots für Ungesundes von 6 bis 23 Uhr in Medien verboten werden, die Kinder unter 14 Jahren regelmäßig nutzen. Anzeigen in Zeitungen und Zeit­schriften, die sich “offen­sichtlich” an Kinder richten, dürfen ebenfalls nicht für Süßes, Salziges oder Fettes trommeln. Der Zentral­verband der deutschen Werbe­wirtschaft kritisiert die Gesetzes­vorlage als “untaugliche Verbots­politik”, die die Re­finanzierung von Medien “weitgehend schädigen” könne.
spiegel.de, tagesschau.de, horizont.net, markenartikel-magazin.de (Kritik ZAW), turi2.de (Background)

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Zur Turi2-Themenwoche “FUTURE of Work”: Wie hat die Arbeitswelt sich verändert und wo geht’s hin? Geballtes Wissen in den TOP 20 Buchbestsellern dazu ermittelt von Media Control.

– NEWS –

Hagerer Rund­funk? Der Intendant des Hessischen Rund­­funks, Florian Hager, kündigt im Interview mit der dpa einen Stellen­­abbau in den kommenden Jahren an. Details nennt er nicht, sagt aber, dass der Prozess sozial verträglich und ohne Ent­lassungen statt­­finden solle. Betroffen sollen alle Bereiche des Hauses sein. Zudem prüfe der Sender wegen des künftig geringeren Personal­­aufkommens einen Verkauf von Immobilien. Hager sagt, er wolle die “Silos” im Haus auflösen und sich eine “Netz­werk­­struktur” geben. Er glaubt, sein Sender könne eine “Vorreiter­rolle” bei der Reform der ARD ein­nehmen.
faz.net, spiegel.de, turi2.de (Background)


Ham ‘Se mal ‘n Euro? RBB-Intendantin Katrin Vernau hat “Bettel­briefe” an Ruhegeld-Empfänger der RBB-Vorgänger­anstalten SFB und ORB geschrieben, berichtet der “Tagesspiegel”. Auch ehemalige RBB-Beschäftigte haben das Schreiben erhalten. Vernau bittet darin um einen “Solidar­beitrag” für den Sender, über den im Fall der Zustimmung auch die “Unternehmens­öffentlichkeit” informiert werde. Angeschriebene nennen den Brief laut “Tagesspiegel” eine “Unverschämt­heit”.
tagesspiegel.de


Neue Sterne: Der “stern” verstärkt sich mit externen Köpfen: Sarah Schierack (Foto) übernimmt die Leitung des Kultur-Ressorts. Sie kommt wie Chef­redakteur Gregor Peter Schmitz von der “Augs­burger Allgemeinen”. Marc Etzold, bisher Chef­korrespondent des “Focus”, soll für die RTL-Illustrierte aus Washington berichten. Zudem schreibt der freie Journalist Fabian Huber mit Sitz in Süd­deutschland für das Blatt.
dwdl.de


Zürcher Zwist: Die NZZ kritisiert die Bericht­­erstattung über Sexismus beim Schweizer “Magazin”. Sie wirft dem “Spiegel” vor, Parallelen zwischen Chef­­redakteur Finn Canonica und dem Fall Harvey Weinstein im Text von Anuschka Roshani zu unter­stützen. Der “Spiegel” widerspricht: Es werde “an keiner Stelle behauptet”, dass das Verhalten beider Männer gleich zu bewerten sei.
nzz.ch (€), turi2.de (Background)


Go for it: Das Kartell­amt gibt grund­sätzlich grünes Licht für das geplante Vermarktungs-Joint-Venture von Burda und Funke, berichtet “Horizont”. Die Behörde habe den Verlagen einen Entscheidungs­entwurf übermittelt, einzelne Vertrags­vereinbarungen müssten aber noch per Stellung­nahmen geklärt werden.
horizont.net (€), turi2.de (Background)


Seitenwechsel: Journalist Andreas Toller wechselt von der “Wirtschaftswoche” zur Düsseldorfer Agentur Newskontor. Toller arbeitete zuletzt als Chef vom Dienst für die Online-Ausgabe der “WiWo”. Bei Newskontor soll er sich beim Ausbau der Content-Aktivitäten einbringen.
pr-journal.de


Günther von Lojewski, 87, ist tot. Der ehemalige Intendant des Senders Freies Berlin starb in Grasbrunn bei München. Von Lojewski arbeitete vor seiner Karriere beim SFB u.a. für die “FAZ”, das ZDF und den Bayerischen Rundfunk. Den Sender Freies Berlin führte er von 1989 bis 1997.
t-online.de


Walter Mirisch, 101, ist tot. Der Filmproduzent und mehrfache Oscar-Preisträger starb bereits am vergangenen Freitag in Los Angeles. Mirisch drehte mit seinen beiden Brüdern zahlreiche Klassiker, etwa den Krimi In der Hitze der Nacht und die Komödie Manche mögen’s heiß mit Marilyn Monroe.
t-online.de, sueddeutsche.de


News-Ticker: Zeitschriften­verlage und Presse-Grosso schließen eine neue Branchen­vereinbarung. burda.com +++ Serviceplan bündelt Unternehmens­kommunikation im “House of News”. new-business.de +++ Jung von Matt/Havel stellt sich für Opel neu auf, will 30 neue Stellen schaffen und wirbt Marlon Fischer von Heimat ab. horizont.net (€) +++ Twitter entlässt weitere 200 Angestellte. spiegel.de +++


“Neulich war ein Fernsehteam bei mir zu Hause. Da wollte jemand da oben was wegschneiden. Ich habe gesagt: ‘Lassen Sie das bitte bleiben! Ich bring Sie um!'”

Ex-Finanzminister Theo Waigel, berühmt für seine buschigen Augenbrauen, lässt auch fürs TV keine Schere an seine Prachtexemplare.
augsburger-allgemeine.de


– COMMUNITY –


“Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich eine wichtige Rolle im Team spiele.” Warum Vidi Legowo-Zipperer die Indonesisch-Redaktion der DW auf New Work trimmt.
Loslassen lernen: Für Vidi Legowo-Zipperer ist New Work mehr als nur ein Buzzword. Ihr Indonesisch-Team der Deutschen Welle ist die Pilotredaktion in Sachen New Work beim deutschen Auslandssender. Im Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow erklärt die Journalistin, die seit zwanzig Jahren bei der DW arbeitet, wie der New-Work-Gedanke die Arbeit verändert hat – weg von “top down”-Entscheidungen hin zur viel mehr Eigenverantwortung. “Eine gute Führungskraft kann ihr Team so aufbauen, dass es Verantwortung tragen und selbstständig arbeiten kann”, sagt sie und weiß, dass alle Abläufe funktionieren, auch wenn sie mal vier Wochen im Urlaub ist. Das Interview erscheint in der Themen-Woche Future of Work bei turi2: Bis Sonntag blicken wir mehrfach täglich auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen der Arbeitswelt.
weiterlesen auf turi2.de, turi2.de/future-of-work (alle Themenwochen-Beiträge)

“Es ist so einfach, eine mit Selbstironie gewürzte Kampagne zu machen, und so schwer, in Wirklichkeit über sich selbst lachen zu können.”

New-Work-Experte Christoph Magnussen hält nichts davon, dass Unternehmen sich in Employer-Branding-Kampagnen nur selbst auf die Schippe nehmen. Viel wichtiger ist es, “wirklich etwas an Missständen zu ändern und es nicht bei Image-Politur zu belassen”, sagt er im turi2-Interview zur Themen-Woche Future of Work.
turi2.de (Interview), turi2.de/future-of-work (weitere Beiträge)


Meistgeklickter Link heute Morgen: Publizistin und Aktivistin Alice Schwarzer beleidigt “heute-show”-Reporter Fabian Köster am Rande ihrer Friedens-Demo.
t-online.de


Klick-Tipp: Comedian Aurel Mertz be­antwortet den Berlin-Frage­bogen der “Berliner Zeitung” und findet, dass sich die Stadt “selbst ihrer Zukunft und ihrer Kreativität beraubt”, weil es an bezahl­baren Wohn­angeboten mangelt. Anderer­seits schätze er an Kreuz­kölln das Gefühl, “man könne nichts weiter kaputt machen”.
berliner-zeitung.de


Video-Tipp: Die “taz” bewirbt ihren Klima-News­­letter Team Zukunft mit der Social-Media-Kampagne “Fever Planet”. Motive und Videos zeigen junge Menschen, die schwitzend vor der Kamera stehen, direkt nachdem sie aus der Sauna kommen. Die Kampagne der Agentur Überground will zeigen, was bereits 1,5 Grad mehr mit uns machen.
youtube.com (45-Sek-Video)


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Erdmandeln sind keine Mandeln, sondern ein Grasgewächs! In Spanien werden sie zur beliebten Horchata-Milch verarbeitet. Für Nussallergiker sind sie die perfekte Alternative zu Erd- oder Haselnüssen. Wie die Erdmandel außerdem bei einer Diät unterstützen kann, das lesen Sie hier.


– BASTA –

Keine Friedens­tauben: Einwohner der Stadt Schongau sorgen sich um ihre Photo­voltaik-Anlagen, nachdem die Gemeinde ein Tauben­haus errichtet hat. Von offizieller Seite gibt’s Entwarnung: Seitdem die Vögel dort residieren, sei “ihr Kot fester” und Strom­erzeuger auf dem Dach nicht gefährdet. Ein Tauben­krieg nach venezianischem Vorbild wäre wohl für alle kontra­produktiv: Die Tiere scheißen bekannt­lich auf alles.
merkur.de

Redaktion: Tatjana Kerschbaumer und Markus Trantow

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