turi2 am Morgen: Sergej Sokolow, BR, Olaf Scholz.


Russische Polizei nimmt “Nowaja Gaseta”-Chefredakteur Sergej Sokolow fest.
Schreibblockade: Russische Behörden haben Sergej Sokolow (Foto, links), Chef­redakteur der kreml­kritischen “Nowaja Gaseta”, wegen angeblicher Verunglimpfung der Armee festgenommen. Ein Gericht verurteilte den Journalisten zu einer Geld­strafe von 300 Euro. Grund sind Posts auf dem Telegram-Kanal der Zeitung, die angeblich “Anzeichen einer verbalen Diskreditierung der Handlungen” der Armee aufweisen würden. Sokolow hatte die Chefredaktion 2023 von Dmitri Muratow (rechts) übernommen. Der Friedens­nobel­preisträger war von seinem Posten zurück­getreten, nachdem die russische Regierung ihn als ausländischen Agenten eingestuft hatte. Die “Nowaja Gaseta” ist in Russland mittler­weile verboten und wird von einer ins Ausland geflohenen Redaktion betrieben.
tagesschau.de, deutschlandfunk.deturi2.de (Background)

Zahl des Tages: Mit 5.000 Euro wird Sawsan Chebli für einen Hass­kommentar von 2021 entschädigt. Die SPD-Politikerin hatte geklagt, weil ein User in sozialen Medien geschrieben hatte, Chebli gehöre “Mit den Worten von Alexander Gauland … entsorgt”. Das Berliner Land­gericht urteilt, es handle sich dabei um “Schmäh­kritik, die in die Würde der Klägerin eingreift”.
spiegel.de


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Fünf Jahre “RTL erleben – der RTL Deutschland Podcast”
In der Jubiläumsepisode spricht Stephan Schmitter, CEO von RTL Deutschland, u.a. über den erfolgreichen Jahresbeginn und verrät, warum er jeden Morgen an “Boosten und Protecten” denkt.
Ab sofort abrufbar auf RTL+ und weiteren Podcast-Plattformen.

– NEWS –

Du kommst hier nicht rein: Der BR wirft der AfD Bayern einen massiven Ein­griff in die Presse­frei­heit vor. Zuvor hatte die rechte Partei einem AfD-Experten des Senders Haus­verbot für alle ihre Ver­an­staltungen erteilt. Die Fraktions­vor­sitzende der AfD Bayern, Katrin Ebner-Steiner, wirft dem Journalisten vor, sie beleidigt zu haben. Der Be­schuldigte wider­spricht. Thomas Hinrichs, Informations­direktor des BR, nennt die “ruf­schädigenden Vor­würfe” “gegen­stands­los”.
br.de


Ampel-Challenge: Bundeskanzler Olaf Scholz spricht sich dafür aus, dass die Bundes­regierung künftig auf TikTok Präsenz zeigt. Bei einem Bürger­dialog in Dresden antwortet Scholz auf die Frage, weshalb die Ampel-Parteien auf der Video-Platt­form der AfD das Feld überlassen, dass das intern seit Monaten diskutiert werde. Es sei wichtig, auf allen Kanälen aktiv zu sein und wahr­genommen zu werden.
spiegel.de


Neuer Maker: Die Content-Agentur Serviceplan Make holt Marc Schnitzler als Geschäfts­führer Operations und Commercials. Schnitzler ist seit Ende 2023 bei Serviceplan, vorher arbeitete er für das Agentur­netzwerk Group M. Bei der Service­plan-Tochter kümmert er sich nun um Prozess­optimierung, Personal und Media.
new-business.de, horizont.net (€)


Fährt ins Minus: Autovermieter Sixt rechnet im 1. Quartal mit einem Verlust von bis zu 28 Mio Euro. Grund sind hohe Zinsen und Abschreibungen wegen gesunkener Rest­werte von E-Autos. Im Vorjahr stand unterm Strich noch ein Gewinn von 33,3 Mio Euro. Das Unternehmen will seine E-Auto­flotte verkleinern.
manager-magazin.de


Rothe Linie: Kulturstaatsministerin Claudia Roth bestellt die Berlinale-Leitung zu einer Sonder­sitzung am 11. März ein. Hintergrund sind die Antisemitismus-Vorwürfe bei den diesjährigen Film­fest­spielen. Künstler hatten dort u.a. von Genozid und Apartheid im Gaza­streifen gesprochen.
rnd.de, turi2.de (Background)


Lizenz zum Klauen? Verbraucher-Organisationen aus acht europäischen Ländern reichen Beschwerde gegen Meta ein. Sie werfen dem Konzern vor, mit seinem neuen Abo Menschen zur Freigabe ihrer Daten zu zwingen. User können seit Ende 2023 gegen Zahlung von 10 Euro monatlich Facebook und Instagram werbefrei nutzen.
beuc.eu, fr.de


Rot­stift: Face­book-Mutter Meta streicht auch in den USA und Australien das Angebot Face­book News und will Zahlungen an Medien ein­stellen. Der Konzern sagt, dass Nachrichten nur einen Bruch­teil des News­feeds aus­machen. In Deutsch­land war Face­book News 2021 gestartet und im ver­gangenen Dezember ein­ge­stellt worden.
handelsblatt.com (€), theverge.com, turi2.de (Background)


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– COMMUNITY –

“KI per se ist weder diskrimi­nierend noch rassis­tisch noch sexis­tisch. Der Algo­rithmus lernt auf Basis von Trainings­­daten, eine Entschei­dung zu treffen. Und genau da steckt der Wurm drin: In den Trainings­­daten sind bestimmte Gruppen, zum Beispiel Frauen, unter­­repräsentiert.”

KI-Expertin Mina Saidze erklärt in der turi2-Themenwoche KI in der Kommunikation, warum die Verbreitung von Künstlicher Intelligenz verdeutlicht, dass die Gesellschaft noch einen langen Weg vor sich hat, bis Diskriminierung, Rassismus und Sexismus der Vergangenheit angehören.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)


Wir graturilieren den Geburts­­tags­­kindern des Tages: Marco Fenske, Ex-RND-Chef­redakteur und nun Geschäfts­­führer der Schlüterschen Fachmedien in Hannover, macht heute die 40 voll. Den 58. Geburtstag feiern sowohl dpa-Chef­­redakteur Sven Gösmann als auch Jürgen Kornmann, Marketing- und PR-Chef bei der Deutschen Bahn.


Meistgeklickter Mann gestern war Joachim Huber. Der langjährige “Tagesspiegel”-Medienjournalist geht mit 66 Jahren in den Ruhestand. Im Ranking folgen Khesrau Behroz, dessen Podcast-Team auf der Spur von RAF-Terroristin Daniela Klette war, und der frühere “Hart aber fair”-Moderator Frank Plasberg.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Männer vom 29.2.2024)


Meistgeklickter Link gestern Abend: Ex-Edelman-CEO Ernst Primosch und Rüdiger O. Assion, u.a. Ex-Kommuni­kations­chef der Deutschen Börse, gründen mit fünf Partnern die Beratung BOC Consult.
pr-journal.de


Hör-Tipp: Mediaplus-Geschäfts­führer Tino Reinecke hält mit KI und Augmented Reality erstellte Außen­werbung für einen spannenden Trend, sagt er im OOH!-Podcast. Mit “Fake Out of Home” werde möglich, was bei traditioneller Außen­werbung undenkbar sei – z.B. denkmal­geschützte Gebäude digital zu plakatieren. Damit ließe sich virale Reich­weite erzeugen.
podigee.io (26-Min-Audio)


– BASTA –

Kein Teuro: Das Oberlandes­gericht Frankfurt weist die Klage eines österreichischen Karto­graphen ab, dessen Europa­karte die Rückseite von Euro-Bank­noten ziert. Der 90-Jährige fühlt sich von der EZB um eine angemessene Vergütung betrogen – er hatte umgerechnet rund 1.800 Euro dafür bekommen. Womöglich sorgt er jetzt selbst für seine faire Entlohnung – und bringt ein paar Rache-Blüten in Umlauf.
faz.net (€)

Redaktion: Fritz Ramisch und Eva Casper

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