turi2 am Morgen: QVC, Gerhard Schröder, Christian Drosten.

Redaktion: Amélie Fromm, Björn Czieslik und Eva Casper


QVC verbietet Moderatorinnen Soli-Schleifen für die Ukraine.
Solidarität ausverkauft: Im Wohlfühl-Programm des deutschen Shopping-Senders QVC ist offenbar kein Platz für Solidarität mit der Ukraine. Die PR-Abteilung des Senders habe den Moderatorinnen untersagt, vor der Kamera eine gelb-blaue Schleife zu tragen, berichtet Georg Altrogge bei “Bild”. Die Moderatorinnen, im Bild Frank Schäberle und Sandra Kenntenich, hätten sich jedoch einstimmig entschlossen, sich der Anweisung zu widersetzen.
weiterlesen auf turi2.de, bild.de

Zahl des Tages: In mindestens 50 weiteren deutschen Städten will Uber bis Ende 2022 mit seinem Lieferdienst Uber Eats aktiv werden, sagt Europa-Chefin Eve Henrikson der “FAZ”. Seit Mai 2021 ist der Anbieter auf dem deutschen Markt und macht bereits in 14 Städten u.a. Lieferando Konkurrenz.
zeitung.faz.de (Paid), sueddeutsche.de


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– NEWS –

Schröder-Dämmerung: Gerhard Schröder gerät weiter politisch und gesellschaftlich ins Abseits. Der Altkanzler gibt sein Aufsichtsrats-Mandat beim Maschinenbauer Herrenknecht ab, weil der Rauswurf wegen seiner Nähe zu Putin droht, berichtet The Pioneer. Außerdem drohen der Entzug der Ehrendoktor-Würde der Uni Göttingen und der Ehren-Mitgliedschaft bei Borussia Dortmund.
thepioneer.de (Hauptstadt-Briefing), thepioneer.de (ausführlicher Bericht, Paid)


Letzter Drostcast: Virologe Christian Drosten und seine Kollegin Sandra Ciesek steigen beim Podcast Das Coronavirus-Update von NDR Info aus. “Ich habe das Gefühl, dass die Orientierung in der Pandemie da ist”, sagt Drosten und ergänzt: “Ich bin nicht daran interessiert, eine Medienfigur zu sein.” Der Podcast soll nach dem 29. März mit anderen Expertinnen weiter­laufen.
ndr.de, ardaudiothek.de (68-Min-Audio, ab 62:32 Min)


Keine Preisgabe: Das Kölner Verwaltungsgericht gibt den Eilanträgen von Google und Meta gegen das NetzDG Recht. Paragraph 3a des Gesetzes, der soziale Netzwerke verpflichtet, Hass-Beiträge ans BKA weiter­zuleiten, verstoße zum Teil gegen EU-Richtlinien. Die Netzwerke sind nur in ihrem Herkunftsland verpflichtet, Informationen weiterzugeben.
spiegel.de, taz.de, turi2.de (Background), turi2.de (Background)


Sendestörung: Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben den Fernsehturm in Kiew angegriffen, fünf Menschen seien dabei ums Leben gekommen. Die TV-Ausstrahlung war unterbrochen. Das russische Außen­ministerium teilt mit, die Armee zerstöre Orte, die Falsch­informationen verbreiten.
n-tv.de, bild.de


Verhalltes Echo: Russland schaltet den unabhängigen, kremlkritischen Radiosender Echo Moskau ab, auch der Zugang zur Website ist in Russland eingeschränkt. Die General­staats­anwaltschaft wirft dem Sender u.a. die Verbreitung von Fake News zum Ukraine-Krieg vor. Auch dem Sender Doschd TV droht die Abschaltung.
zeit.de, spiegel.de


Apple stoppt den Verkauf seiner Produkte in Russland und schränkt den Bezahl-Dienst Apple Pay ein. Außerdem verbannt der Tech-Konzern die Apps der russischen Staatsmedien RT News und Sputnik News außerhalb Russlands aus dem App-Store.
faz.net, sueddeutsche.de


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Meistgeklickter Link gestern Abend: Ein 19-Jähriger aus Florida twittert mithilfe eines Bots, wohin die Flugzeuge russischer Oligarchen fliegen.
twitter.com

– DEBATTE –

“Ich bin sehr beruhigt, dass es in Deutschland einen sehr weiten gesellschaftlichen Konsens gegen den russischen Angriffskrieg gibt.”

Journalist Deniz Yücel spricht im “SZ”-Interview über den offenen Brief des Autorenverbands Pen International, der den Krieg in der Ukraine verurteilt. Yücel hält eine große Menge an “symbolischen Aktionen” für sinnvoll, da “die Öffentlichkeit im Westen” Putin nicht “völlig egal” sei.
sueddeutsche.de (Paid)


World Wide War: Putin führt den “ersten Welt­informations­krieg”, schreibt Miriam Meckel im “Handelsblatt”. Seit acht Jahren arbeite er daran, gezielt Desinformationen gegen den Westen zu verbreiten, z.B. bei der Präsidentenwahl 2016 in den USA. Politik und Unternehmen müssten sich auf diese “moderne Kriegs­führung” einstellen.
“Handelsblatt”, S.25 (Paid)


Rassismusvorwurf: Journalist Emran Feroz kritisiert, dass Geflüchtete aus der Ukraine u.a. auf Grund ihrer Hautfarbe in der Berichterstattung als “zivilisierter” wahrgenommen werden. Zudem stört ihn, dass Aussagen wie die von Gabor Steingart unwidersprochen bleiben, der prognostiziert, die Integration könnte “dieses Mal funktionieren”.
uebermedien.de


– INSPIRATION –

Hör-Tipp: “Zeit”-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo würde “gut vorbereitet auch mit dem Teufel reden”, sagt er im Podcast von Lars Haider. Rhetorisch fitte Interviewpartnerinnen seien mitunter herausfordernd, wie z.B. Viktor Orban. Für di Lorenzo sind “gute Interviews auch immer eine Art Porträt”.
abendblatt.de (60-Min-Audio)


Lese-Tipp: Der ARD-Faktenfinder dokumentiert Desinformationen im Ukraine-Krieg. So zirkuliert in den sozialen Medien ein Bild des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, in das Unbekannte ein Hakenkreuz montiert haben. In einem gefälschten Video verkündet Putin den Rückzug aus der Ukraine.
tagesschau.de



Wir graturilieren: “Tagesschau”-Vize Helge Fuhst feiert heute seinen 38. Geburtstag. Im vergangenen Jahr war seine kniffligste Herausforderung, die “Tagesthemen” als “etablierte Nachrichtenmarke erfolgreich zu erneuern” und dabei “Tradition und Veränderung” zu vereinen. Im neuen Lebensjahr freut Fuhst sich aufs Reisen und ein “Wiedersehen mit Israel”. Zudem hofft er, Konzert­tickets endlich einzulösen, die sich seit 2020 bei ihm stapeln. Fuhst ist ein Freund der “guten alten selbstgeschriebenen Geburtstags­karten” und verspricht dafür auch einen Ehren­platz. Digitale Geburtstags­grüße erreichen ihn über Instagram.
weiterlesen auf turi2.de

Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Reiner Haseloff hat 2021 seine dritte Amtszeit als Minister­präsident von Sachsen-Anhalt begonnen. Seine Landes-CDU macht in Medien-Deutschland vor allem mit ihrer Haltung zum Rund­funk­beitrag von sich reden. Haseloff ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungs­macherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Haseloff)


– BASTA –

Kröten-Klaas: Moderator Klaas Heufer-Umlauf scheitert bei einer Naturschutz-Aktion in Saarbrücken daran, Kröten über die Straße zu helfen. Grund: Es waren keine da. “Es war wohl zu kalt. Die bewegen sich erst ab einer gewissen Temperatur”, sagt ein Sprecher der Stadt. Merke: Bei dem Wetter lassen sich zwar Moderatoren für ein paar Kröten vor die Tür jagen – umgekehrt aber nicht.
faz.net


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